Eine Familie, die nie wieder vereint sein wird

In der Provinz Shandong im Landkreis Mengyin lebte eine dreiköpfige Familie im Dorf Dongrulai, der Stadt Mengyin. Das Familienoberhaupt Sun Pijin ist im vergangenen Jahr mit Anfang 60 verstorben. Seine Frau Yu Zaihai starb bereits am 19. August 2015, sie war damals erst 47 Jahre alt. Die einzige Tochter Sun Yujiao wurde vor kurzem vom örtlichen Gericht zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Wie kam es zu einer solchen Katastrophe? Warum starb das Paar und warum sitzt die Tochter im Gefängnis? Hier ist ihre Geschichte.

Ein hoffnungsloses Zuhause wurde durch Falun Dafa erlöst

Sun Pinjin und seine Frau Yu Zaihai waren Bauern. Das Paar litt an verschiedenen Krankheiten und ihre Tochter Sun Yujiao war von Geburt an kränklich. Die Familie lebte ein Leben in Armut und war ständig gestresst. Ihre Nachbarn hörten oft laute Streitereien aus ihrem Haus.

Als die Familie 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, verschwanden ihre Krankheiten. Indem Yu den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte, änderte sie ihr launisches Temperament, und in der Familie kehrte Freude ein.

Das Paar stellte auch Verwandten und Freunden Falun Dafa vor. Weil diese die Veränderungen bei ihnen gesehen hatten, begannen auch manche von ihnen zu praktizieren.

Ungerechtigkeit

Da sie von Falun Dafa profitiert hatten, beschlossen Sun und Yu, ihre Meinung öffentlich zu verbreiten, – auch als das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Dafa anordnete.

Yu und einige andere Praktizierende aus ihrem Dorf gingen am 10. Dezember 1999 nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Sie wurden verhaftet und in der Polizeistation Nr. 2 Mengyin festgehalten. Die Polizei beschlagnahmte auch 540 Yuan (etwa 75 Euro), das einzige Geld, was Yu noch hatte. Zwei Tage später wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Mengyin verlegt und dort einen Monat lang eingesperrt. Nach ihrer Freilassung musste sie sich wöchentlich auf der Polizeiwache melden.

Während sie noch inhaftiert war, durchsuchten Gong Pibao, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Mengyin, und Zhang Zhijian, Chef der Polizeiabteilung Nr. 2, ihre Wohnung. Sie konfiszierten ihren Gefrierschrank, den Fernseher und alle anderen Wertsachen. Gong sagte später einmal während einer Gehirnwäschesitzung für die örtlichen Praktizierenden, dass sie nicht einmal einen halben Beutel Waschmittel zurückgelassen hätten, als sie ihre Wohnung durchsuchten.

Alle lokalen Praktizierenden, die nach Peking gegangen waren, um zu appellieren, wurden verhaftet und kurz darauf in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Die Behörden erlaubten ihnen zunächst, nach den Gehirnwäschesitzungen nach Hause zu gehen, begannen sie aber später zu foltern, da sie sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben.

Yu, ihr Mann und alle anderen Praktizierenden mussten lange Zeit unter der brennenden Sonne auf dem Betonboden sitzen, wobei ihre Hände ihre Zehen berühren mussten, oder sie mussten mit 90 Grad nach vorn geneigtem Körper stehen, wobei ihre Hände den Boden berühren sollten.

Sun wurde am schwersten geschlagen. Nachdem sie ihn zusammengeschlagen hatten, traten zwei Beamte ihm auf den Kopf und hielten ihn fest. Sein Arm schwoll von den Schlägen stark an und wurde ganz hart.

Folterillustration: Schläge

Am 2. Juli 2000 wurde Yu in der Bezirksberufsschule Mengyin des Büro 610 eingesperrt. Eines Nachts hatte ein Wärter sich betrunken und begann, sie zu schlagen. Er zwang sie, sich in einen Wassergraben zu hocken und schlug zu. Dieser Wärter und ein paar andere zogen sie hoch, traten sie und stießen heftig gegen ihren Kopf und Hals. Sie schlugen sie bis ihr Gesicht, die Nase, der Mund und die Ohren bluteten. Ihr Gesicht war so geschwollen, dass sie ihre Augen nicht öffnen konnte. Zwei Wochen lang konnte sie sich nicht erholen. Die Polizei bestritt, dass ihre Verletzungen durch die Schläge verursacht seien. Stattdessen sei der Mangel an Sonnenschein in ihrer Zelle für ihre Verletzungen verantwortlich. Eine Woche später begannen ihre Augen weh zu tun und kurz darauf wurde sie entlassen.

Ein Mitarbeiter des Büro 610 und ein weiterer Polizeibeamter holten am 20. Oktober 2000 Yu aus ihrem Haus zur Polizeistation Nr. 2. Der Beamte Wang Wei begann sie zu treten, weil sie sich weigerte, beim Verhör zu kooperieren. Mit drei Tritten brach er ihr das Schlüsselbein, was zu extremen Schmerzen führte. Wang sagte zu ihr: „Wir machen uns keine Sorgen, dass du dich jetzt geweigert hast, unsere Fragen zu beantworten. Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, dich zum Reden zu bringen. Warte ab bis wir dich mit elektrischen Schlagstöcken schocken! Dann wirst du schon nachgeben!“

Neun Tage später wurde sie in das Büro 610 des Landkreises überstellt. Sie hatte Kopfschmerzen, musste aber ihre Hände nach oben strecken und zwei Vormittage lang mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Am 18. November 2000 wurde sie nach 19 Tagen entlassen.

Kein sicheres Zuhause mehr

Yu und eine andere Praktizierende, Zhang Aijun, gingen am 6. Januar 2001 noch einmal nach Peking, um für ihren Glauben zu appellieren. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“. Die Polizei verhaftete sie und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Später wurden sie in die Polizeistation Nr. 2 Mengyin verlegt. Sechs Tage später kamen sie in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Mengyin, wo sie 28 Tage lang festgehalten wurden. Nach dem chinesischen Neujahr durften sie nach Hause gehen.

Am 11. Februar 2001 suchten die Behörden Yu in der Wohnung ihrer Mutter, fanden sie aber nicht. Sie kamen am 14. Februar wieder und äußerten die Absicht, sie zum Büro 610 zu bringen. Inzwischen war sie über das Badezimmer entkommen.

Die Polizei kletterte in dieser Nacht über den Zaun und brach in Yus Wohnung ein. Brutal schlugen sie Sun. Um zu verhindern, dass man seine Schmerzensschreie hören konnte, brachten sie ihn zur Polizeiwache, wo sie ihn weiter schlugen. Sie versuchten auch, ihn zu zwingen, ihnen bei der Suche nach Yu zu helfen. Doch auch ihm gelang die Flucht.

Als Yu zwei Monate später nach Hause zurückkehrte, verhaftete die Polizei sie und legte sie in Handschellen. Sie brachten sie in das erste Zwangsarbeitslager für Frauen der Provinz Shandong, wo sie eine dreijährige Haftstrafe verbüßen sollte. Aber wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes nahm das Arbeitslager sie nicht auf. 13 Tage später wurde sie freigelassen.

Endlose Verfolgung

Als Yu und Sun am 3. Februar 2002 Transparente mit Informationen über Falun Dafa aufhängten, zeigte jemand sie an. Dank der Warnung durch einen Insider gelang ihnen die Flucht, bevor man sie verhaften konnte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und nahm ein Falun-Dafa-Buch mit.

Um weiterer Verfolgung zu entgehen, war das Paar gezwungen, unterzutauchen. Ihre kleine Tochter musste bei Yus Eltern bleiben, die bereits über 70 Jahre alt waren.

Als Sun am 12. März 2003 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde er im Landkreis Xintai verhaftet. Man brachte ihn in die Strafanstalt Mengyin und verurteilte ihn schließlich zu fünf Jahren im Gefängnis Weifang.

Auch Yu wurde später verhaftet, und zwar am 31. Januar 2004, als sie gerade in ihrer Mietwohnung Falun-Dafa-Bücher druckte. Die andere Praktizierende, die bei ihr wohnte, Wang Fucheng, stand unter Schock, nachdem die Polizisten sie geschlagen hatten.

Yu wurde auch gefoltert. Zum Beispiel wurden ihre Beine mit Nadeln zerstochen, ihr wurden unbekannte Medikamente injiziert, sie wurde mit einem Gummiknüppel geprügelt oder mit Handschellen auf den Kopf geschlagen. Danach hatte sie Kopfschmerzen, Brustschmerzen und Prellungen sowie Taubheitsgefühle am ganzen Körper. Der Arzt warnte, dass ihre Unterschenkel verkümmern und sie gelähmt werden könne, wenn sich ihr Zustand weiter verschlechtere.

Es gelang der Polizei nicht, Geld von ihrer Familie zu erpressen; zehn Tage später ließen sie Yu dennoch frei.

Eine Familie zerstört

Nach ihrer Rückkehr nach Hause war Yu immer noch ununterbrochen Schikanen ausgesetzt. Nachdem sie einer weiteren Verhaftung am 25. Mai 2004 entkommen war, sah sie sich gezwungen, für die nächsten elf Jahre von zu Hause weg zu bleiben. Polizisten versuchten, ihren Aufenthaltsort über ihre Eltern und Schwiegereltern herauszufinden, indem sie vorgaben, Falun-Dafa-Praktizierende zu sein, aber diese ließen sich nicht täuschen.

Yu entwickelte auf der Flucht schwere Krankheitssymptome und starb am 19. August 2015 mit nur 47 Jahren.

Yus Tod versetzte Sun einen schweren Schlag. Aber dennoch hielten er und seine Tochter an ihrem Glauben fest und arbeiteten weiter hart daran, die Menschen über die Verfolgung aufzuklären.

Sun Yujiao, die über 30-jährige Tochter des Paares, und Sun wurden am 10. bzw. 18. Juni 2021 verhaftet. Einige ihrer persönlichen Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Nur einen Tag nach Suns Verhaftung erhielt seine Familie die Nachricht, dass er gestorben sei. Seine beiden Brüder und eine Schwägerin wurden am 19. Juni 2021 um 14:30 Uhr in ein örtliches Krankenhaus gebeten, um seine Identität zu überprüfen. Sie berichteten, dass Dutzende von Beamten sie umzingelt und eingeschüchtert hätten, was sie zutiefst traumatisierte.

Das Personal des Büros 610 behauptete, Sun habe Selbstmord begangen, indem er von einem Gebäude gesprungen sei. Die Polizei sperrte jedoch den Tatort ab und erlaubte niemandem, sich ihm zu nähern.

Als Suns Familie seinen Leichnam im Bestattungsinstitut Mengyin sah, war Gehirnflüssigkeit ausgetreten, einer seiner Augäpfel fehlte und sein Bauch und eine Hälfte seines Kopfes waren eingesunken. Die Polizei verweigerte der Familie jedoch, eine Autopsie vornehmen zu lassen.

Um den Fall zu vertuschen, veranlassten die Behörden, dass die Polizei Suns Brüder und seinen Schwiegervater genau überwachte. Sie durften weder einen Anwalt engagieren, noch gegen den Fall Berufung einlegen oder Falun-Dafa-Praktizierende kontaktieren. Sie durften nicht einmal mit anderen über die Entschädigung für Suns Tod reden. Polizeibeamte patrouillierten sogar in Suns Dorf und versetzten auch die Dorfbewohner in Angst und Schrecken.

Am 26. Juni 2021 zwangen die Behörden die Familie, Suns Leichnam einäschern zu lassen, was die wahre Todesursache zu einem dauerhaften Rätsel machte. Sun war etwas über 60 Jahre alt geworden.

Acht Monate nach Suns Tod wurde seine Tochter Sun zu sieben Jahren Haft im Frauengefängnis Shandong verurteilt.

Quelle: Minghui https://de.minghui.org/html/articles/2022/11/7/163999.html

Chinesische Version
https://www.minghui.org/mh/articles/2022/9/15/一个永远无法团圆的家-449557.html

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