[Erfahrungsaustausch von der Europäischen Fa-Konferenz 2022 in Polen] Höhen und Tiefen in den letzten drei Jahren meiner Kultivierung

In der „Fa-Erklärung auf der New Yorker Fa-Konferenz 2008“ sagt der Meister: 

„Erfreulicherweise seid ihr durchgekommen, ganz gleich, was für Schwierigkeiten und Drangsale ihr auf dem Weg erlebt habt. Wenn man zurückblickt und darüber nachdenkt, ist das nur eine Art Stählen durch dämonische Schwierigkeiten für die Dafa-Jünger. In diesem Prozess seid ihr reif geworden. Ihr habt die menschlichen Gesinnungen beseitigt und geht zum Schluss zur Vollendung. Das ist eben der Weg, den ihr gegangen seid. Beim Rückblick stellt man fest, dass das eben so verlaufen ist.“

Verehrter Meister, liebe Mitkultivierende,

gegen Ende 2019, nach neun Jahren Vollzeitarbeit für Projekte in den USA, die von dortigen Praktizierenden initiiert worden waren, bat ich um einen unbezahlten Urlaub, um mir Gedanken darüber machen zu können, ob ich den Prozess zum Beantragen einer Green Card weiter vorantreiben oder die USA verlassen sollte. Ich entschied mich dafür, die USA zu verlassen. Ich verließ San Francisco im Januar 2020, da ich mich für eine Stelle an einer Schule in der Schweiz beworben hatte. Ich wollte wissen, wie es um meine Chancen stand. Und dann flog ich nach Indien, um einer lokalen Praktizierenden beim Vorstellen von Falun Dafa in Schulen sowie bei der Aufklärung der Menschen – lokal Ansässige ebenso wie Touristen –  zu helfen.

Nur einige Wochen nach meiner Ankunft in Indien kam es zum Lockdown: Schulen und touristische Plätze wurden geschlossen; immer mehr Flüge gecancelt; Regierungen wie die der Schweiz wiesen ihre Bürger an, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Da ich in Indien nicht feststecken wollte und ohne Green Card nicht mehr in die USA einreisen konnte, kehrte ich in die Schweiz zurück. Die Frage, ob ich in die USA zurückkehren sollte, wurde also durch Corona beantwortet. 

Zurück in der Schweiz stellte ich bei mir verschiedene Formen von Groll fest, deren Wurzeln ich nicht finden und sie auch nicht beseitigen konnte. Als ich einmal gebeten wurde, für eine Mitpraktizierende, die gerade eine schwierige Zeit durchlebte, aufrichtige Gedanken auszusenden, waren meine aufrichtigen Gedanken sehr klar und stark. In diesem Prozess begann ich, tiefer in mich hineinzuschauen. Ich fragte mich, was ihre Situation mit meiner zu tun haben könnte. Ich entdeckte mein Selbstmitleid und realisierte, dass das der aktuelle Grund meines Grolls war. Während des Aussendens von aufrichtigen Gedanken für diese Mitpraktizierende versuchte ich, noch tiefer in mich hineinzuschauen. Plötzlich fand ich die Wurzel meines Selbstmitleids. Es hört sich banal an, aber für mich war es ein großer Durchbruch in meiner Kultivierung. Ich erkannte, dass der Grund meines Selbstmitleids die Anhaftung an mein Ich war. 

Der Meister sagt in „Eine eindringliche Warnung“ 2021: 

„Wacht ihr immer noch nicht auf? Lass deine Unzufriedenheit los; sie ist eine Anhaftung.“

Um über den Weg der letzten drei Jahre meiner Kultivierung nachzudenken, begab ich mich in die Berge. Nun saß ich an einem ruhigen Platz in einem fast leeren Restaurant oberhalb eines Tals in den Schweizer Bergen. Die Landschaft erinnerte mich an meinen Kultivierungsweg: verzweifelt und mit tiefgreifenden Erfahrungen während einer zehntägigen Isolation aufgrund von Coronasymptomen; Schmerzen, aber auch Höhepunkten während der intensiven dreimonatigen Shen-Yun-Promotion. Es gab auch viel Stress in Verbindung mit inspirierenden Erfahrungen an meinem Arbeitsplatz. 

Ich habe oft das Gefühl, dass der Meister mich nach einem Durchbruch durch inspirierende Begegnungen und Gespräche ermutigt und mich gleichzeitig auf Lücken hinweist.

Während ich die hohen Berge und die Gebäude unten im Tal betrachtete, die nur so groß wie Spielzeughäuser waren, fielen mir meine Erfahrungen und Gedanken während einer Woche im Frühjahr 2021 ein. In dieser Zeit hatte ich mit ungefähr sechs Praktizierenden unten im Tal eine Menge Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. Es schneite manchmal und es war sehr kalt. Oft wunderte ich mich, wie viele Menschen durch unsere Materialien errettet werden konnten. Später im Jahr erhielt ich einen Telefonanruf von einem älteren Ehepaar, das gerne die Übungen lernen wollte. Ich war berührt und bot ihnen an, sie zu besuchen, um ihnen die Übungen zu zeigen. Sie waren beide über 80 Jahre alt. Es stellte sich heraus, dass sie eine Ferienwohnung in dem Bergdorf hatten, das ich jetzt durch das Fenster des Restaurants sehen konnte. Sie hatten unsere Broschüre durch die Briefkastenverteilung erhalten – kurz bevor sie ihre Ferienwohnung verkauften. Dies war ermutigend und ich musste erkennen, dass ich nicht so besorgt sein, sondern mehr an den Meister glauben sollte. 

Eine amerikanische Großstadt zu verlassen, um mich in einem kleinen Dorf in der Schweiz niederzulassen, war ein Schock. Nach einiger Zeit begann ich zu bemerken, dass ich beim Verteilen der Informationsmaterialien häufig nicht mit dem Herzen dabei war. Es war, als würde mich irgendetwas zurückhalten. Obwohl ich immer wieder versuchte herauszufinden, was es war, konnte ich keine Anhaftung und keinen Grund finden. So bat ich den Meister um Hilfe. Ich dachte nicht mehr daran, doch kurz darauf erschien in einem meiner Träume der Meister. Ich fühlte mich nicht würdig, ihn zu sehen. In meinem Traum sprach der Meister persönlich mit einigen Menschen. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Details. Als ich an der Reihe war, sagte der Meister zu mir: „Verzweifle nicht wegen all der Verfolgung in der ganzen Welt.“ Dieser Traum brachte mich zur Wurzel meiner Blockade: Zweifel.

In „An die europäische Fa-Konferenz“ (2018) und zu vielen anderen Gelegenheiten sagte der Meister: 

„Dafa-Jünger sind die einzige Hoffnung der Menschheit für ihre Errettung.“ 

Kurze Zeit später, während einer weiteren Woche, in der Materialien in entlegenen Berggebieten der Schweiz verteilt wurden, fühlte ich, dass der Meister mich durch eine Gruppe Touristen ermutigte. Ich hatte gerade Materialien in Briefkästen verteilt, als sich mir eine Gruppe österreichischer Touristen näherte. Ich sprach ein, zwei Wanderer an und überreichte ihnen Flyer. Plötzlich umringte mich die ganze Gruppe. Eine Frau erzählte, dass gerade vor zehn Tagen einige Leute in Wien die Falun-Dafa-Übungen vorgeführt und ebenfalls Flyer verteilt hätten. Derartige Kommentare inspirieren mich immer sehr! Sie erinnern mich daran, dass wir Praktizierende einen Körper bilden. Die in Wien erfolgte Arbeit konnte nun fortgeführt werden. Und ein solcher Kommentar von einem Gruppenmitglied vollbringt Wunder in Bezug auf die anderen Mitglieder der Gruppe. Wenn eine Person aus einer Gruppe Dafa unterstützt und bestätigt, vertrauen uns die anderen umso mehr. Ich bemerkte daraufhin ein starkes Anwachsen des Energiefeldes und plötzlich wollten fast alle Flyer. Eine Dame sagte sogar: „Das isch jetzt an Sege!“ (Das ist jetzt ein Segen!“)

Im November 2021 begannen Mitpraktizierende andere aufzufordern, sich impfen zu lassen, um Shen Yun in der Schweiz auftreten lassen zu können. Am Anfang zögerte ich, weil fast alle in meiner Umgebung – Familie, Nachbarn, Freunde und Kollegen – wussten, dass ich mich nicht impfen lassen wollte. Als wir an einem Abend bei einem Mitpraktizierenden aufrichtige Gedanken aussendeten, akzeptierte ich diese Möglichkeit und sagte dem Meister, dass ich dies tun würde, wenn ich müsse. 

Zehn Tage später erschien das neue Jingwen des Meisters „Wacht auf“: 

„Manche haben Angst vor Infektionen; manche bestehen darauf, sich auf keinen Fall impfen zu lassen. Bist du in diesem Moment des Titels ,Dafa-Jünger’ noch würdig?“

Ich war schockiert über die harten Worte des Meisters und froh, dass ich nicht mehr absolut gegen die Impfung gewesen war. Zwei Wochen später fand eine Schweizer Fa-Konferenz statt. Ich stand bei der Arbeit unter hohem Druck und hatte keine freie Minute, um mir zu überlegen, wann ich zu einer Impfung in die nächste Stadt fahren könnte. Also war ich weiterhin ungeimpft. 

Am Tag nach der Fa-Konferenz fühlte ich mich extrem müde. In der Nacht hatte ich äußerst starke Kopfschmerzen, was bei mir ungewöhnlich ist. Ich fühlte mich wie bei einer Lebensmittelvergiftung. Zwei Tage später hatte ich starken Durchfall und war so erschöpft, dass ich die zweite Übung nicht beenden konnte. Ein Gedanke tauchte in meinem Kopf auf: „Was, wenn ich nun sterben müsste?“ Ich hatte keine Angst. Ich empfand nur Trauer für all die Lebewesen, die ich nicht mehr erreichen könnte. Am Abend war ich in der Lage, die zweite Übung zu beenden. Am folgenden Tag fühlte ich mich immer noch nicht besser und begann stattdessen zu husten. Am Anfang dachte ich mir nichts dabei. Es ist nicht ungewöhnlich, sich bei einer Körperbereinigung unwohl zu fühlen. Zögerlich begann ich, nach innen zu schauen. An diesem Tag fragte mich ein Kollege, ob ich Corona hätte. 

Am folgenden Tag praktizierte ich mit einer neuen Mitpraktizierenden aus meiner Region die Übungen. Sie ist Ärztin und eine der hingebungsvollsten neuen Praktizierenden einer kleinen, örtlichen Gruppe, die seit letztem Sommer angewachsen ist. Ich hatte sie gewarnt, dass ich mich nicht wohl fühlen würde, aber das störte sie nicht. Sie war diejenige, die mich ermutigte, mich testen zu lassen, um vor der Winterpause eine Krankmeldung und ein Genesenenzertifikat zu erhalten. 

Der Test fiel tatsächlich positiv aus und ich war irgendwie erleichtert. So konnte ich zu Hause bleiben und ein Zertifikat erhalten, ohne die sogenannte Impfung erhalten zu müssen. Ich würde von vielen zu Hause und auf der Arbeit nicht mehr abgelehnt werden. Ich begrüßte die Zeit der Isolation als ein wundervolles Arrangement des Meisters. Als  nach einigen Tagen und trotz häufiger und starker aufrichtiger Gedanken die Symptome nicht verschwanden, machte ich mir allmählich Sorgen. Ich schaute gründlicher nach innen und war schockiert angesichts der vielen Anhaftungen, die ich fand. Ich entdeckte in mir Selbstüberschätzung, Arroganz, mangelnde Bescheidenheit und mangelnde Dankbarkeit. Ich schaute auf andere herab, war fordernd, benutzte Dafa als Schutzschild, war zu wenig gewillt, andere Lebewesen zu erlösen und trachtete nach Bequemlichkeit. Ich sehnte mich nach einer Pause, litt immer wieder unter Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Außerdem war ich ungeduldig, hatte Groll und sehnte mich nach Amerika. Ich war nicht in der Schweiz verwurzelt, sondern fühlte mich so, als würde ich nirgends dazugehören, hatte Selbstmitleid und empfand noch mehr Verzweiflung. 

Ich übertreibe nicht. Dies schrieb ich zu jener Zeit auf. 

Letztlich musste ich den Meister erneut um Hilfe bitten. Ich schloss meine Augen und da bemerkte ich, dass sich ein Kern in mir befand, der von all diesen Anhaftungen unberührt geblieben war. Ich begann zu realisieren, dass mein wahres Ich nichts mit all diesen Anhaftungen zu tun hatte. Ich bestehe nur aus diesem reinen Kern. Die Verzweiflung ist nicht mein wahres Selbst. 

Mit starken aufrichtigen Gedanken und dem klaren Verständnis, dass diese Verzweiflung nicht ich selbst war, verbesserte sich mein Zustand nach acht Tagen Corona-Symptomen langsam. Eine Praktizierende schlug mir vor, die Lektionen des Meisters nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören, da dies sehr hilfreich sei, um wieder zu Kräften zu kommen und sich von diesen dunklen und verzweifelten Tagen zu erholen. 

Während ich dem Meister dankbar war, dass er mir geholfen hatte, das Arrangement der alten Mächte abzulehnen, setzte ich mir selbst neue und höhere Standards:

  • häufiger FZN machen
  • mehr Aufklärung der Menschen
  • mehr Aufmerksamkeit während der fünften Übung
  • weniger Süßigkeiten essen
  • Groll und Verzweiflung loslassen
  • weniger schlafen
  • die Anhaftung loslassen, Nachrichten zu lesen und zu schauen

Kurze Zeit später fand eine große Demonstration gegen die Coronamaßnahmen in Zürich statt. Ich fühlte mich voller Energie, so verteilte ich gemeinsam mit einer Mitpraktizierenden eine Menge End-CCP-Flyer und versuchte, so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln. Die beste Erfahrung war, als ich einen meiner Lehrerkollegen entdeckte, der an der Demonstration teilnahm. Er war ebenso erfreut, mich zu sehen, wie ich über sein Erscheinen überrascht war. Er umarmte mich fast und unterschrieb unverzüglich die Petition. Am Abend waren 39 Unterschriften zusammengekommen. Wieder einmal spürte ich, dass der Meister mich ermutigt hatte.

Kurz danach begann die Shen-Yun-Promotion. Mein Start war relativ gut. Ich konnte zweimal die Woche jeweils den ganzen Tag Shen-Yun-Broschüren verteilen und mit Menschen in meiner Nachbarschaft und meinem Arbeitsumfeld sprechen, wie zum Beispiel während einer Lehrerfortbildung zu einer Geometrie-Software. Dort gab es eine pensionierte Mathelehrerin mit starken Rückenschmerzen – sie konnte weder lange sitzen noch stehen. Als ihr Computer sie davon abhielt, Zugang zu Trainingsmaterialien zu erhalten, half ich ihr „Brave“ als alternativen Browser zu installieren. Nun konnte sie auf die Materialien zugreifen. Am Ende der Fortbildung dankte sie mir noch einmal und ich gab ihr einen Shen-Yun-Flyer. Als sie ihn sich anschaute, streckte sich ihr Rücken um etwa 20 Grad auf. Ich war geschockt: Ich war gerade Zeuge dessen geworden, was allein ein Blick auf einen Shen-Yun-Flyer für eine positive Wirkung haben kann. Später fand sie meine E-Mail-Adresse auf der Schulhomepage und schrieb mir, dass sie ein Ticket für Basel gekauft habe. Ich wünschte ihr alles Gute und gab meiner Hoffnung Ausdruck, dass sie mir nach der Show erzählen würde, wie ihr es gefallen habe. Nach der Aufführung erhielt ich ihre ausführliche, detaillierte und positive Rückmeldung. Ich freute mich sehr für sie und wäre nicht überrascht, wenn sich ihre Rückenprobleme seitdem gebessert hätten!

Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass die Verteilung der Shen-Yun-Materialien fordernder war als gedacht. In den Ferien habe ich eine tägliche Verteilungsaktion eingeplant, am zweiten Tag konnte ich jedoch kaum noch gehen. Erst nachdem ich eine halbe Stunde aufrichtige Gedanken ausgesendet hatte, konnte ich nach innen schauen und stellte fest, dass ich meine Anhaftung für Süßes noch nicht aufgegeben hatte. Von nun an reduzierte ich meinen Süßigkeitenkonsum und war dem Meister dankbar, dass ich danach wieder ohne Schmerzen gehen konnte. 

Die Ermutigung des Meisters kam am Tag der ersten Aufführungen in Basel. Am Tag zuvor hatte ich noch zwei Stapel Shen-Yun-Flyer übrig. Ich dachte, es wäre viel zu schade, wenn sie weggeworfen werden müssten. So nahm ich einen Stapel mit nach Basel. Am ersten Abend war ich noch nicht beim Sicherheitsdienst eingeteilt, da ich bis mittags arbeiten musste. Als ich in Basel ankam, bemerkte ich, dass die Umgebung des Theaters irgendwie leer war. Ich fühlte keine „Shen-Yun-Energie“ wie in San Francisco, sobald dort die Promotion gestartet war. So wagte ich den Versuch, Flyer in umliegenden Restaurants, Hotels oder Geschäften zu verteilen. 

In der Nähe des Theaters verkaufte ein Restaurant Knödel. Der Kellner zeigte sich sehr interessiert, als ich ihn fragte, ob ich Shen-Yun-Flyer auslegen dürfe. Er erzählte mir, dass die Künstler von Shen Yun am Tag zuvor da gewesen und sehr gute Menschen seien. Daraufhin zeigte er mir einen Flyer mit ihren Unterschriften. Alles, was ich tun musste, war, sein Interesse zu verstärken und ihn zu ermutigen, sich die Show anzusehen. 

An vielen Plätzen gab es keine Flyer. Doch war es fast unglaublich: in weniger als einer Stunde hatte ich den ganzen Stapel Flyer verteilt. Viele Menschen freuten sich, einen Flyer erhalten zu haben. Den anderen Stapel verteilte ich kurz vor der Bregenz-Show in St. Gallen. Ich war dem Meister dankbar, dass ich keinen einzigen Flyer wegwerfen musste.

Ein anderer großer Wandel fand in den letzten zwei Jahren in meiner Arbeitsumgebung statt. Obwohl ich die Erlaubnis erhielt, einen kleinen Workshop zu Falun Dafa für interessierte Lehrer an meiner Schule zu geben, häuften sich die Schwierigkeiten. Viele Anhaftungen zeigten sich, wie z. B. aus der Fassung geraten, stolz auf einige Leistungen zu sein, Selbstmitleid und sogar schlechte Gedanken und Worte über andere. Ich möchte hier nicht weiter ins Detail gehen und nur erwähnen, wie ich am Tiefpunkt landete.

Ich war verärgert und beleidigt, dass der Schulleiter einen unterqualifizierten Lehrer gegen den Willen meines Fachschaftsleiters angestellt hatte. Obwohl ich meistens mit meinen Beurteilungen richtig liege, war es nicht richtig, verärgert zu sein. Eines Tages fragte ich mich, warum ich eigentlich so reagierte. Beim Nach- Innen-Schauen fragte ich mich, was der Meister mir damit zeigen wollte. Plötzlich kam der Gedanke, wie ich mich als Dafa-Jünger qualifizieren kann, wenn ich nicht einmal über die Anstellung eines unterqualifizierten Lehrers hinwegkomme. Dieser bescheidene Gedanke half mir, meinen Ärger loszulassen. 

Gemäß den Prinzipien „ohne Verlust kein Gewinn“ ist meine Arbeitsumgebung einerseits sehr anspruchsvoll, aber auf der anderen Seite bietet sie mir auch Gelegenheiten, Menschen zu erreichen, die ich sonst nicht erreicht hätte. Bei der Arbeit mit gewöhnlichen Menschen versuche ich, die Worte des Meisters in Erinnerung zu behalten, dass viele heutige Menschen einen speziellen Hintergrund haben und sich in gewisser Weise auch kultivieren. Ich zitiere aus der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2018“:

„Das bedeutet, ihr sollt die heutige menschliche Gesellschaft nicht unterschätzen. Dafa-Jünger sind nicht die einzigen, die sich kultivieren; auch die Menschen befinden sich in der Kultivierung. Sie werden auch geläutert und gestählt. Ob im Alltag, bei der Arbeit oder in irgendwelchen unterschiedlichen Umgebungen: Bei den Problemen, auf die sie stoßen; von ihren Gedanken bis hin zu ihrem Verhalten, bei jedem Schritt positionieren sie sich im Kampf zwischen Gut und Böse.“

Zum Beispiel lebte ein Musiklehrer und talentierter Jazzpianist zwei Jahre in China. Er bestieg sogar den Tai Shan. Seit Jahren lernt er Chinesisch und als ich ihm von Falun Dafa erzählte, reagierte er reserviert darauf. Eines Abends nach einem Glas Wein fragte er mich, warum Falun Gong verfolgt werde. So hatte ich die Möglichkeit, ihm die Wahrheit tiefgreifend zu erklären. Später wollte er zu Shen Yun gehen. Am Ende war er in diesem Jahr nicht in der Lage, Shen Yun zu besuchen, aber als er mich das nächste Mal traf, entschuldigte er sich, dass er nicht die Möglichkeit gehabt hatte, Shen Yun zu besuchen. 

Eine Deutschlehrerin, der ich einen Shen-Yun-Flyer gab, reagierte widerwillig darauf, überlegte dann aber doch, zu Shen Yun zu gehen, obwohl sie als Ballettänzerin andere Tanzformen für nicht so gut hält. Letztendlich war sie bereit, einige Flyer in ihrem Balletstudio auszulegen. Später kam sie in meinen Klassenraum und erzählte mir aufgeregt, dass ihr Balletlehrer Shen Yun besucht habe und sehr beeindruckt gewesen sei – sowohl von der Vorstellung insgesamt als auch dem extrem hohen Leistungsniveau eines jeden Tänzers. Jeder hätte der erste Tänzer sein können.

Mit diesen Beispielen von Ermutigungen seitens des Meisters möchte ich meinen Bericht beenden, obwohl noch mehr gesagt werden könnte. Ich schaue erneut aus dem Fenster des Restaurants heraus und sehe wieder die weißen Bergspitzen und die grünen Täler, die mich an die Höhen und Tiefen  in den vergangenen Jahren meiner Kultivierung erinnern. Meine Erfahrungen gaben mir auch die Möglichkeit, geläutert und gestählt zu werden. 

Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas unangebracht oder nicht gemäß dem Fa ist. 

Danke, liebe Mitkultivierende; danke, verehrter Meister!

Der Bericht wurde auf der Europäischen Fa-Konferenz 2022 in Warschau, Polen, vorgetragen.

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