[Erfahrungsaustausch von der Österreichischen Fa-Konferenz 2022] Motivation für die Kultivierung

Sehr verehrter Meister!
Liebe Mitpraktizierende!

Ich möchte einige Erfahrungen mit euch teilen, die ich in Bezug auf meine Kultivierung gesammelt habe.

Als ich zum ersten Mal mit spirituellen Lehren in Berührung kam – das war Jahre vor Falun Dafa – war meine allererste Motivation die Neugierde. Ich wollte die Prinzipien kennen, die das Universum und die Menschheit steuern. Ich entdeckte, dass man sich spirituell weiterentwickeln kann und dabei auch anderen Menschen Nutzen bringen kann. Diese beiden Gründe gefielen mir sehr, und so wurden sie für mehrere Jahre meines Lebens zu meiner Hauptmotivation.

An einem bestimmten Punkt trat Falun Dafa in mein Leben, und nach einigen Erfahrungen, kam ich zu dem Schluss, dass Falun Dafa die kraftvollste Kultivierungspraxis ist. Ich habe einen wirklichen Meister bekommen, eine richtige, rechtschaffene Lehre und die mächtigste Praxis zur Kultivierung und zur Rettung der Lebewesen erhalten. Das war ein großer qualitativer Unterschied.

Darüber hinaus habe ich erfahren, dass man seinen Körper kultivieren kann und dass das Fa alle unrichtigen Zustände beheben kann. Das war für mich sehr neu und weckte großes Interesse in mir. Ich war als relativ junger Mensch nicht krank, aber ich war mit meinem Körper nicht zufrieden, wie zum Beispiel mit der Menge an Schlaf, die ich brauchte, um mich gut zu fühlen und leistungsfähig zu bleiben. Der Wunsch, mich spirituell zu kultivieren, den Körper zu kultivieren und die Lebewesen zu retten, wurde jahrelang zu meiner Hauptmotivation, … bis etwas passierte.

Eines Tages war meine Motivation weg. Ohne jede Vorwarnung oder offensichtlichen Grund verschwand sie einfach, und ich spürte deutlich, dass sie nicht mehr da war. Das war wirklich seltsam, denn ich war eigentlich sehr zielstrebig und zögerte nie bei solchen Dingen. Die Kultivierung war der Sinn meines Lebens und etwas, das sich wirklich lohnte. Ich hörte nicht auf zu üben, aber ich fand es sehr seltsam und hatte keine Erklärung dafür.

Nach ein paar Tagen stellte ich fest, dass meine Motivation nicht verschwunden war, im Gegenteil. Sie hat nur ihre Form geändert. Anstelle des typischen Gedankens „ich will mich aus diesem oder jenem Grund kultivieren“, der mir von Zeit zu Zeit durch den Kopf ging, gab es nur irgendwo im Hintergrund, einen sehr allgemeinen Wunsch oder ein Gefühl, sich zu kultivieren. Es war kein ausgeklügelter, genauer oder präziser Gedanke, sondern sehr einfach und allgemein, ohne irgendwelche Details. Es war nicht wie ein typischer Gedanke, der scharf oder dominant ist, wenn ich über etwas nachdenke, sondern er blieb eher leise im Hintergrund, aber er war definitiv vorhanden.

Am Ende habe ich meine Motivation, mich zu kultivieren, nicht verloren, sie hat jetzt nur eine andere Form. Ich habe keine genaue Erklärung dafür, was genau passiert ist, und dieser Austausch hat nichts mit dem inneren Auge oder der Hellsichtigkeit zu tun, aber dieses Verschwinden erinnert mich an eine Stelle im Zhuan Falun, Lektion 2, Die Kultivierungsfähigkeit Fernsicht:

„In diesem Moment, wenn es kurz vor dem Durchbruch steht, aber der Raum noch nicht ganz durchbrochen ist, gibt es am Himmelsauge eine Veränderung. Man sieht, dass alle Gegenstände verschwunden sind; die Menschen sind nicht mehr da, die Wände gibt es auch nicht mehr – alles ist wie weggeblasen. Die Materie existiert nicht mehr. Das heißt, wenn du in diesem speziellen Raum weiter in die Tiefe blickst, wirst du feststellen, dass die Menschen verschwunden sind und im Bereich deines Raumfeldes nur noch ein Spiegel steht. Und der Spiegel, der sich in deinem Raumfeld befindet, ist genau so groß wie dein ganzes Raumfeld; deshalb ist er in der Lage, alles abzudecken, wenn er sich darin hin- und herdreht. Er kann im Bereich deines Raumfeldes alles reflektieren, was zur Widerspiegelung aus dem Kosmos gehört. Das ist die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht, von der wir sprechen.“ 

In Essentielles für weitere Fortschritte II, Der Vollendung entgegen spricht der Meister über die grundlegende Anhaftung:

„Manche finden, dass Dafa ihrer eigenen Auffassung von Wissenschaft entspricht; manche finden, dass es mit ihrem eigenen Menschenbild übereinstimmt; manche finden, dass es ihrer eigenen Unzufriedenheit mit der Politik entspricht; manche finden, dass Dafa die bereits verdorbene Moral der Menschheit retten kann; manche finden, dass Dafa ihre Krankheiten heilen kann; manche finden, dass Dafa und der Meister rechtschaffen sind und so weiter und so fort.“

Und Meister fährt dort fort:

„ … im Laufe der Kultivierung musst du durch das Lesen der Bücher, das Fa-Lernen und fleißiges Vorankommen klar erkennen, mit welcher Denkweise du anfangs zu Dafa gekommen bist. Sind deine Gedanken nach einer gewissen Zeit der Kultivierung immer noch dieselben? Bleibst du immer noch wegen dieser menschlichen Anhaftungen auf dem Weg? Wenn das so ist, kannst du nicht als mein Jünger betrachtet werden. Das bedeutet, dass du deine grundlegenden Anhaftungen nicht abgelegt hast und das Fa nicht vom Fa her verstehen kannst.“

Ein scheinbar rechtschaffener Gedanke wie „ich will meinen Körper kultivieren“ kann die Form eines gewöhnlichen menschlichen Gedankens haben, und ich war nicht in der Lage zu erkennen, dass etwas nicht ganz richtig war, bis es weg war. Erst danach konnte ich den Unterschied wahrnehmen.

Im Zhuan Falun Band II spricht der Meister über die Buddha Natur:

„Wenn du es schaffst, keine Anschauungen zu bilden, wirst du, wenn du etwas betrachtest, die Sichtweise deiner eigenen ursprünglichen Natur haben – die Sichtweise des wahren Selbst haben – und die Dinge barmherzig beurteilen. Je mehr sich dein Selbst zeigt, desto höher ist deine Gedankenebene, desto näher sind deine Gedanken dem Wahren und desto stärker verkörpern deine Gedanken deine ursprüngliche gütige Natur.“

Wenn Ihr etwas Unpassendes in meinem derzeitigen Verständnis findet, lasst es mich bitte wissen.

Danke, Großer Barmherziger Meister, dass Sie mir einen so wertvollen Weg zur Kultivierung gegeben haben.

Danke, liebe Mitpraktizierende.

Der Bericht wurde auf der Österreichischen Fa-Konferenz 2022 vorgetragen.

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