{Fa-Konferenz Deutsch-Schweiz 2019} Lass das Ego los und kultiviere dich wirklich

Es ist 3 Jahre her, dass ich angefangen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Als ich das Buch Zhuan Falun (Hauptwerk des Falun Dafa) las, war ich tief bewegt von den Worten des Meisters. Ich versprach, mein ganzes Herz für die Kultivierung herzugeben. Der Meister öffnete meine Weisheit und hob mich nach oben. Es erfüllte mich mit Freude und einer gewissen Begeisterung.

Seit Anfang dieses Jahres habe ich mehr Zeit mit der Erklärung der wahren Umstände bzgl. der Verfolgung von Falun Dafa in China verbracht. Außerdem bin ich einem Medienprojekt beigetreten. Das war ein großer Schritt in meiner Kultivierung. Die Trübsale kamen, eins nach dem anderen. Im Grunde genommen waren sie alle auf mein egoistisches Herz gerichtet und auf mein Verlangen, mich selbst zu bestätigen. Nach und nach wurde mein Verständnis des Fa (Gebot) tiefer und reifer. Diese Trübsale sind wie große Wellen, die den Sand waschen, bis nur noch echtes Gold übrigbleibt. Mein Herz ist erfüllt von Respekt vor den Mitpraktizierenden, die so viel durchgemacht und dabei ihr Herz verändert haben.

Nicht vor Konflikten fliehen

Eines Tages, als ich die vierte Lektion aus dem Buch Zhuan Falun las, drängte mich dieser Satz, nach innen zu schauen:

„Bei uns wird das Karma meistens durch zwischenmenschliche Reibereien umgewandelt, welche die Xinxing herausfordern. So geschieht also normalerweise die Umwandlung des Karmas.“ (Zhuan Falun Online Version 2019, S. 187)

Dass ich so wenig Konflikte mit anderen hatte, lag es daran, dass ich Angst vor Reibereinen hatte? Seit meiner Kindheit habe ich alle möglichen Wege entwickelt, um Konflikte zu vermeiden. Hinter meiner Freundlichkeit stand der Wunsch, geschätzt zu werden. Es war ein Weg, mich zu schützen, um nicht zu leiden –, oder genauer gesagt, um mein Ego zu schützen. Als ich beschloss, nicht mehr vor den Konflikten davonzulaufen, entstanden mehrere Spannungen. Mein Herz war erschüttert, ich war traurig und fühlte mich ungerecht behandelt.

Doch der Meister sagt:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.

Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.

Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.

Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.

Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.

Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in : Essentielles für weitere Fortschritte I)

Schließlich wurde mir klar, dass ich aufrichtig nach innen schauen musste. Diese Konflikte offenbarten viele Anhaftungen, damit ich sie aufgeben konnte: Konkurrenzkampf, den Wunsch, sich hervorzuheben, Eifersucht, Selbstzufriedenheit und so viele andere.

Jeder Konflikt ist eine gute Sache, denn er ist eine wertvolle Gelegenheit, sich zu erhöhen. Jetzt kann ich es verstehen, aber noch nicht immer anwenden. Wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, versuche ich, keine Gefühle aufkommen zu lassen  und gütig zu sein. Wenn wir jedoch nicht aufrichtig nach innen schauen und die Anhaftungen nicht loslassen, ist die Veränderung nur oberflächlich. Selbst wenn man versucht, mitfühlend zu sein, ist dieses sogenannte Mitgefühl wirklich nur ein weiterer Weg, sich selbst zu schützen. Nur wenn man einen Schritt zurücktritt und das Ego ein wenig loslässt, kommt man zur Ruhe. Dann sehe ich die Situation nach meinem Fa-Verständnis und das Leiden wird weniger schwer.

Bindung an den Komfort

Ich bin dabei, zu promovieren (das heißt, den Titel eines Doktors zu erwerben). Es gibt mir Flexibilität in Bezug auf die Planung und Arbeitsteilung – , aber es erfordert auch Selbstdisziplin. Allmählich verbrachte ich mehr Zeit damit, alle drei Dinge zu tun*. Selbst als ich meine Schlafenszeit reduzierte, war es schwierig, meine normale Arbeit gut zu machen. Die Zeit schien im Handumdrehen zu vergehen. Am Ende des Tages hatte ich den Eindruck, dass ich bei meiner Arbeit keine Fortschritte gemacht hatte. Meine Sorge wurde immer größer und ich hatte Schwierigkeiten, mein Herz während den Übungen und des Fa-Lernens zu beruhigen. Viele Gedanken kamen mir in den Sinn und mein Eigensinn nach Komfort begann mich daran zu hindern, alle drei Dinge zu tun. Ich dachte, es sei unfair und fragte mich: „Warum ist es so schwierig? Wie lange kann ich das noch ertragen?“

Als ich mich mit einem anderen Praktizierenden austauschte, wurde mir klar, dass es mein Ego war. Alle meine Sorgen konzentrierten sich auf mich selbst. Die persönliche Kultivierung ist unerlässlich, aber im Gegensatz zu früher geht es nicht mehr nur um die persönliche Vollendung; wir sind in erster Linie dazu da, dem Meister zu helfen, Lebewesen in der Zeit der Fa-Berichtigung zu erretten. Mein Verständnis hat sich daraufhin erweitert und meine Probleme sind mir nicht mehr unüberwindbar erschienen.

„Ist für einen Praktizierenden nicht das bitterste Leiden auch das Wertvollste?“ fragte ich mich. Als mir dies klar wurde, löste sich ein großer Druck auf.

In der Fa-Erklärung an der Konferenz in Washington 2011 erklärt der Meister:

„Sobald manche auf ein konkretes Problem stoßen, wollen sie es nicht mehr überwinden. Sie wollen halt glücklich sein, in den Konflikten suchen sie nicht bei sich selbst, selbst wenn sie einen Fehler gemacht haben, geben sie es nicht zu. Wie kannst du mir bei der Fa-Berichtigung helfen, wenn du dich nicht kultivierst? Wie kann ich dich einsetzen? Du willst nur mitmachen, wenn du immer nur auf Erfreuliches stößt, wenn dir dabei, dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen, auch erfreuliche Aufgaben gegeben werden, wenn du das Sagen hast und im Zentrum stehst. Das gibt es nicht.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington D.C. 2011, 16.07.2011)

Es gehört zur Kultivierung, dass ein Praktizierender versucht seine normale Arbeit und die drei Dinge, die er tun muss, in Einklang zu bringen. Ich weiß, dass ich mich mehr meiner normalen Arbeit widmen muss und die Dinge nicht oberflächlich und schnell erledigen sollte. Als Praktizierender müssen wir unter allen Umständen ein guter Mensch sein. Der Meister hat uns die beste Umgebung gegeben, wir müssen sie zu schätzen wissen. Jetzt versuche ich, mich daran zu erinnern und lege Wert auf jede Sache.

Das Gespenst des Kommunismus

Bevor ich anfing zu praktizieren, wusste ich nicht wirklich, was Kommunismus ist. Es schien mir keine schlechte Sache zu sein. Letztes Jahr habe ich die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei “ gelesen. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl, dass es mich wirklich betrifft. Ich betrachtete sie eher als historische Elemente, die zur Erklärung der wahren Umstände verwendet werden könnten.

In der Fa-Erklärung auf der FA-Konferenz von NTD TV und Epoch Times erklärt der Meister, dass das Gespenst des Kommunismus nicht nur in China existiert und dass die KPCh nicht ihre einzige Manifestation ist. Der Meister sagt:

„Die Kultur der Menschheit hat sich seit hundert bis zweihundert Jahren verändert; in der früheren menschlichen Gesellschaft gab es das Gute und das Böse gleichzeitig, das Positive und das Negative gleichzeitig. Yin und Yang waren ausgeglichen. Seit circa hundert bis zweihundert Jahren wurde der Dämon allmählich vom bösen Gespenst des Kommunismus ersetzt. Die negative, dämonische Seite im Gleichgewicht von Yin und Yang wurde also komplett von ihm ersetzt. Deshalb hat es in diesen Jahren skrupellos die Dinge getan, welche die Menschheit zunichtemachen.” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz von NTD TV und Epoch Times im Jahr 2018, 27.10.2018)

Als das Buch „Wie der Teufel die Welt regiert“ erschien, konnte ich es nicht lesen, weil mein Gedankenkarma sehr stark war. Stattdessen hörte ich mir das Hörbuch an. So konnte ich viele Begriffe entdecken, die mein Verständnis vom Fa eingeschränkt hatten. Ich verstand besser, warum der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Erst wenn diejenigen, die ihre Xinxing durch Kultivierung erhöht haben, zurückblicken, können sie bemerken, bis zu welch einem erschreckenden Grad die menschliche Moral schon verdorben ist.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2019, S. 436)

und im Jingwen „Wiedererschaffung“ ermahnt uns der Meister:

„Kehrt zur Tradition zurück, der Weg führt zum Himmel….” (Wiedererschaffung, 25.04.2017)

Der Kommunismus ließ die chinesische Sprache ihre innere Bedeutung verlieren und zwang ihre Ideologie durch die Einführung vereinfachter Schriftzeichen auf. Im Westen haben wir nicht dasselbe erlitten, aber die tiefe Bedeutungen der Worte wurden auch verändert. Zum Beispiel ist für viele Menschen „Toleranz“ zur Toleranz der Sünden geworden: Jeder muss sich frei fühlen, das zu tun, was er will. Wenn sich jemand den modernen Dingen widersetzt, die die Moral zerstören, wird er oft kritisiert und als „intolerant“ angesehen.

Das zu verstehen hat mir ein besseres Verständnis von folgendem Jingwen „Über die Grenze der Nachsicht hinaus“ gegeben:

„… Die Nachsicht der Dafa-Schüler ist edel, sie spiegelt die großartige, diamantfeste Unzerstörbarkeit des Lebens wider. Sie ist eine Toleranz, die dazu dient, an der Wahrheit festzuhalten, sie ist eine Barmherzigkeit und eine Errettung gegenüber den Leben, die noch eine menschliche Natur und eine aufrichtige Gesinnung haben.“ (Über die Grenze der Nachsicht hinaus, 01.01.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Das Gespenst des Kommunismus kontrolliert die negativen Aspekte jeder Sache. Auch das, was für die Menschen eine gute Sache zu sein scheint, enthält negative Dinge, die zur Zerstörung der Moral verwendet werden. Deshalb ist das Gespenst des Kommunismus schwer zu erkennen. Nur wenn wir uns kultivieren und uns nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten, und diese Vorstellungen brechen, können wir das Gute und das Böse unterscheiden.

Egoismus

In letzter Zeit habe ich besser verstanden, dass Egoismus die Quelle meiner Anhaftungen ist.

Zum Beispiel hatte ich ein unruhiges Herz, wenn Leute schlecht über mich sprachen, oder ich das Gefühl hatte mich nicht so gut zu kultivieren. All dies spiegelte meine Angst vor Gesichtsverlust wieder. Es trieb mich an, die Dinge oberflächlich zu tun, indem ich unbewusst nach Anerkennung oder Ermutigung suchte. Es war keine wahre Kultivierung. Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, dass ich Angst vor Konflikten hatte, gerade weil es mir sehr wichtig war, was andere über mich dachten. Seit einigen Monaten hat sich meine Kultivierungsumgebung stark verändert. Das verlangte von mir, schwierige Entscheidungen zu treffen. Aber es war eine wertvolle Gelegenheit, diese Anhaftung zu beseitigen, meine Entschlossenheit zur Kultivierung und zum Praktizieren zu stärken und den Mut zu haben, dem zu folgen, was ich nach meinem Fa-Verständnis erkannte. Ich erkannte auch, dass der Meister den Weg für jeden von uns arrangiert hatte ­–, und dass ich den Mitpraktizierenden mein Verständnis nicht aufzwingen sollte.

Egoismus ist das Merkmal des alten Universums. Die alten Mächte stellen das am meisten entartete Ding in diesem alten Universum dar. Aus Egoismus und um sich selbst zu schützen, stören sie die Fa-Berichtigung und verfolgen die Dafa-Jünger.

Wenn ich nach meinem jetzigen Verständnis Dafa und den Meister nicht vor mein Ego stelle und nicht mein Bestes tue, um nach innen zu schauen und mich zu korrigieren, dann ist es, als würde ich den Vereinbarungen der alten Mächte folgen. Ich erschwere nicht nur meine Kultivierung, sondern kann auch die Erlösung von Lebewesen beeinträchtigen und andere Praktizierende stören. Obwohl ich es rational verstanden habe, kann ich es nicht immer anwenden, weil die Anhaftungen zu stark sind oder weil ich es vergesse.

Ich finde keine Worte, um meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister auszudrücken. Ich kann nur den von unserem Meister arrangierten Weg schätzen und es besser machen.

*Anmerkung:

„Drei Dinge tun“ bezieht sich auf das Praktizieren der Übungen sowie das Lernen der Gebote, der Aufklärung über die Verfolgung von Falun Dafa in China und des Aussenden der aufrechten Gedanken.

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