Gedicht: Hintere Meditationsräume im Tempel von Chang Jian

Hintere Meditationsräume im Tempel

Bei Tagesanbruch trete ich in diesen alten Tempel
Hell strahlt die Morgensonne die hohen Bäume an
Ein kleiner verschlungener Pfad führte zum stillen Ort

Die Räume der Meditation inmitten üppiger Blumen
Die Vögel sind erfreut über das Licht der Berge

Der glatte spiegelnde Teich befreiend für die Seele
In wunderbare Ruhe ist diese Welt getaucht
Ein einziger Ton dringt an mein Ohr – des Glöckchens heller Klang

Chang Jian, ein Poet der Tang-Zeit, schrieb dieses Gedicht nach dem er den Xingfu Tempel am Berg Yu Shan in der Provinz Jiangsu besucht hatte. Der Tempel wurde vor 1500 Jahren erbaut und befindet sich noch heute auf dem Yu Shan-Hügel im Norden der Stadt Changshu. Es gibt auch zu diesem Tempel eine Legende. Ein weißer und ein schwarzer Drache kämpften miteinander. Einer von ihnen wurde besiegt und entkam, indem er den Yu Shan-Berg durchbrach. Die zurückgelassenen Spuren verwandelten sich in einen Bach und der Tempel wurde ursprünglich nach diesem Ereignis benannt. Später, im neunten Jahr der Xiantong-Periode der Tang-Dynastie (869 n. Chr.), gewährte der Kaiser Yizong (859-873) eine riesige Glocke und eine Tafel mit der Aufschrift „Xing fu si“, seitdem trägt der Tempel den Namen von heute. Kaiser Yizong war bekannt für seine extravaganten Geschenke an buddhistische Tempel. Als Herrscher war er weniger von edler, sondern eher von verschwenderischer, bösartiger und launenhafter Natur.


Mehr Informationen zum Tempel
hier.

Quellen: Das Bild stammt von manseok Kim /Pixabay, das Gedicht aus dem Buch Frühling im Jadehaus, Reclam, 2009, Seite 93 und aus dem Buch Gedichte aus der Tang Dynastie von Barbara Mag, Books on Demand GmbH 2003, Seite 104 Die Aussagen zum Kaiser stammen aus dem Buch Chronicle of the Chinese Emperors von Ann Paludan, Thames und Hudson Verlag, 1998, Seite 117

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