Gelb: Eine besondere Farbe in China

Die Wiege der chinesischen Zivilisation liegt am Gelben Fluss. Nach der Lehre der Elemente, wird der Erde die gelbe Farbe zugeteilt. Gelb ist auch die Sonne, das männliche Prinzip Yang. Die Besonderheit der Farbe Gelb ist erkennbar an den gelben Dachziegeln auf kaiserlichen Palästen und Tempeln. Und an den edlen Drachenroben der Kaiser.

Gelb, die kaiserliche Farbe Foto: thebl.com

Es heisst der Gelbe Kaiser ist der Vorfahre aller chinesischer Menschen. Xuanyuan Huangdi war der erste Herrscher des Gebietes, das später unter dem Namen „China“ bekannt werden würde. 2697 v. Chr. vereinigte er alle Stämme unter sich. Huangdi hatte 25 Söhne wovon 14 einen eigenen Nachnamen erhielten. Aus den Nachkommen entwickelten sich die Familien-Clans die „das Land der Mitte“ bevölkerten.

Xuanyuan Huangdi war praktizierender Taoist und verliess nach vielen Jahren seinen Posten als Kaiser und überliess das Regieren seinen Ministern. Er sehnte sich danach die spirituelle Vollendung zu erlangen. Als er Tao erreicht hatte, so heisst es, entstieg er auf dem Rücken eines goldenen Drachen in den Himmel. Die historischen und die modernen Gelehrten sind sich nicht einig darüber, ob der Gelbe Kaiser eine historische Figur war, die später zur Legende wurde oder umgekehrt. Wie dem auch sei, dem Gelben Kaiser wird die Erfindung der Trommel und des Guqin, der Seide, der Mathematik, der Schriftzeichen, des Kalenders und des Kompasses zugesprochen. Er hat auch ein Buch für die Nachwelt hinterlassen: “The Yellow Emperor’s Internal Canon” (黃帝內經  Huángdì Nèijīng), es wird als die älteste medizinische Abhandlung der Welt betrachtet.

Während der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) bekam das Gelb seinen Platz als Hauptfarbe am Hofe. Dem Premierminister wurde das „Goldsiegel“ verliehen. Es war mit einem lilafarbenen Seidenband verziert. Lila repräsentierte den Nordstern, der damals als Zentrum des Universums betrachtet wurde.

In den Dunhuang Höhlen gibt es Tausende von wertvollen Fresken, die eine Gesamtfläche von fast 54.000 Quadratmetern einnehmen. Die Farben der Fresken variieren je nach Zeitabschnitt. So waren die Malereien aus der nördlichen Wei-Zeit überwiegend rotbraun, begleitet von Blau und Schwarz. Ab der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) wurde vermehrt Gelb verwendet. Die Bilder wurden dadurch hell und schön.

Gelb wurde zur exklusiven Farbe der kaiserlichen Familie während der Ming (1368 bis 1644 n. Chr.)
– und Qing (1644 bis 1911 n. Chr.) Dynastien. Bürgerliche Menschen durften keine gelbe Kleidung tragen. Für die Mönchsroben gab es sechs offizielle Färbemittel, um den saffran – oder senfgelben Farbton zu erhalten. Auch heute kann vom Gipfel des Jing Shan Berges, die Verbotene Stadt mit ihren gelb glasierten Ziegeldächern bewundert werden.

Die verbotene Stadt in Peking, Jacques Savoyen /Pixabay

Der Kaiser ist nur „Sohn des Himmels“

Im Himmel ist das Reich der hochrangigen Gottheiten. Ein Kaiser konnte sein Reich auf Erden nur erhalten, wenn er vom Himmel das Mandat dazu erhielt. Der Kaiser musste seine Aufgaben mit Güte und Weisheit bewältigen und sich nach dem Willen des Himmels ausrichten. Dazu gehörten Regeln, Rituale und Zeremonien die befolgt werden mussten.

Qianlong Kaiser (Regierungszeit von 1735 bis 1796 ) In der Drachenrobe, 1791, Palace Museum/Wikipedia

Der Kaiser konnte also nicht Tun und Lassen wie ihm beliebte. Liess ein Kaiser seine Arbeit schleifen oder gab er sich Vergnügungen hin, folgte der Zerfall der Macht auf dem Fusse. Nur derjenige, der dem Willen des Himmels folgte, konnte das werden, was die Chinesen „ein Kaiser mit klarer Vision und Moral“ nannten.

Quellen:
Der Bericht der Zeitung Thebl von
Der Bericht der Epoch Times
Chinese Art, A Guide to Motifs and Visual Imagery by Patricia Bjaaland Welch, Tuttle Verlag, Seite 222 und 223

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