Infostand und Kerzenlichtmahnwache in Hamburg – Gedenktag zum Verfolgungsbeginn vor 21 Jahren

Am 18. Juli 2020 gedachten Praktizierende aus Hamburg und Umgebung mit zwei Veranstaltungen der Opfer der Verfolgung von Falun Gong in China. Am 20. Juli vor 21 Jahren begann die flächendeckende Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime.

Von 12 bis 18 Uhr waren die Praktizierenden mit einem Infostand auf der Reesendammbrücke am Hamburger Jungfernstieg. Dort informierten sie die Passanten an dem schönen Sommertag über den buddhistischen Kultivierungsweg Falun Dafa und führten abwechselnd die fünf meditativen Falun-Dafa-Übungen vor.

Sie klärten über die noch immer anhaltende Verfolgung in China sowie über den an lebenden Praktizierenden verübten, profitorientierten Organraub auf – in persönlichen Gesprächen und Informationsmaterialien zum Mitnehmen. Zur Unterstützung unterschrieben die Passanten die ausliegende Petition und verurteilten damit die Verfolgung.

Im Laufe des Nachmittags verlas eine Praktizierende Grußworte von mehreren deutschen Politikern, die diese zum 21. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa an die Praktizierenden gerichtet hatten.

„Manches ist zu schrecklich, aber wir müssen hinsehen“

Eine Frau Anfang 50 blieb mit ihrem Fahrrad am Stand stehen und informierte sich eingehend über die Zwangsentnahme von Organen in China. Sie wusste schon einiges über die Thematik und hatte die Praktizierenden bereits mehrmals an der Elbchaussee vor dem chinesischen Generalkonsulat mit Transparenten protestieren gesehen, wie sie einer Praktizierenden berichtete. Auch die Petition zur Verurteilung der Verfolgung hatte sie bereits unterschrieben.

„Das ist so unfassbar“, sagte sie mit einem Blick auf die nachgestellte Organraub-Szene und verzog dabei angewidert das Gesicht. „Das geht ja schon so lange. Ich hatte es fast schon vergessen und Sie dann mit Ihrem Stand wiedergesehen. Manches möchte man, glaube ich, einfach nicht sehen. Manches ist zu schrecklich. Aber wir müssen hinsehen, egal wie schwer es ist.“ Sie nahm sich Informationsmaterialien mit und bedankte sich für das Gespräch.

Wirtschaftsübernahme durch China: „Das wäre eine Gefahr für unsere Demokratie“

Ein pensionierter leitender Angestellter der ehemaligen Dresdner Bank in Hamburg unterhielt sich sehr lange mit einer Praktizierenden am Stand. Gleich zu Beginn meinte er, dass man die Öffentlichkeit neben den Menschenrechtsverletzungen auch vor den Risiken warnen müsse, die Chinas neue Seidenstraße berge. „Wir müssen aufpassen, sonst übernimmt China alles. Das wäre auch eine Gefahr für unsere Demokratie.“ Er wünschte den Praktizierenden alles Gute.

Ein älteres Ehepaar kam von sich aus an den Tisch und unterschrieb die ausliegende Petition. Als ein Praktizierender ihnen einen Flyer für weitere Informationen anbot, meinte der Mann, dass er schon über die Verfolgung Bescheid wisse. Er wünschte den Praktizierenden viel Erfolg bei ihrem Einsatz gegen die Verfolgung.

„Das ist schrecklich“

Eine Passantin mittleren Alters las sich eine der Schautafeln durch. Sie habe schon davon gehört und sei 2009 als Touristin selbst in China gewesen, erzählte sie einem Praktizierenden. Als sie den Reiseleiter etwas über Falun Dafa und die Verfolgung gefragt hatte, hatte dieser jedoch gleich abgeblockt und war gar nicht darauf eingegangen. Den Chinesen sei es verboten, über derartige Dinge zu sprechen, erklärte ihr der Praktizierende. Auch aus Angst, selbst von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt zu werden, würden sie nichts sagen. Das verstand die Passantin.

Allerdings sei ihr nicht klar, weshalb Falun Dafa verfolgt werde und was Falun Dafa mit dem Organraub zu tun habe. Zu Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 sei Falun Dafa die größte und populärste Meditationspraxis in China gewesen, so der Praktizierende. Auch hohe Beamte, Polizisten und Offiziere hätten Falun Dafa praktiziert. Der damalige Parteivorsitzende Jiang Zemin hätte aus Neid und aus Angst vor einer so großen selbstbestimmten Glaubensgruppe die Verfolgung eingeleitet. Und 2006 sei dann durch eine Zeugenaussage erstmals ans Licht gekommen, dass Falun-Dafa-Praktizierende für das lukrative Organgeschäft getötet würden. „Ah, ja, jetzt habe ich es verstanden.“ Anschließend unterschrieb die Passantin die Petition. „Ja, das ist schrecklich“, sagte sie und nahm sich einen Flyer mit. Zum Schluss bedankte sie sich für die Informationen.

Kerzenlichtmahnwache vor der Elbphilharmonie

Den Abschluss des Gedenktages bildete eine feierliche Kerzenlichtmahnwache. Dazu versammelten sich die Praktizierenden von etwa 21 bis 22 Uhr vor dem Konzerthaus Elbphilharmonie in Hamburgs HafenCity zu einem stillen Gedenken.

Quelle: Infostand und Kerzenlichtmahnwache in Hamburg – Gedenktag zum Verfolgungsbeginn vor 21 Jahren

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