Mit einem ruhigen Herzen – Erkenntnisse über das Fa-Lernen und das Praktizieren

1. Das Fa mit ruhigem Herzen lernen

Der Meister schrieb:

„Die Falun Dafa kultivierenden Schüler sollen sich unbedingt merken: Das Fa ist nicht als Wissenschaft der gewöhnlichen Menschen oder der Mönche zu betrachten und zu erforschen, so dass ihr euch nicht richtig kultiviert. Warum habe ich euch gesagt, ihr sollt das Buch Zhuan Falun lernen, lesen und auswendig lernen? Der Sinn liegt darin, euch bei der Kultivierung anleiten zu lassen. Diejenigen, die kein Fa (Gebot) lernen, sondern nur die Übungen machen, zählen nicht zu den Dafa-Schülern. Nur wenn man das Fa lernt, sein Herz kultiviert und zusätzlich die Übungen als Methode zur Vollendung macht, verändert man sich wirklich grundsätzlich, erhöht seine Xinxing und auch die Ebene. Das ist die wahre Kultivierung.“ (Was ist Kultivierung, 06.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Als ich das Fa erhielt, verstand ich seine Bedeutung nicht wirklich. Was ist wahre Kultivierung? Obwohl der Meister das direkt und mit einfachen Worten erklärt, erkannte ich den Grundsatz noch nicht. Ich wusste nur, dass tägliches Fa-Lernen und Üben Kultivierung ist.

Damals wurde ich müde, sobald ich das Buch Zhuan Falun in die Hand nahm. Um diese Störung zu beseitigen, las ich es laut. Wenn ich immer noch müde war, stand ich auf und las im Stehen oder auf Knien weiter, bis ich diesen Zustand durchbrach. Dann kam eine neue Störung. Sobald ich das Fa lernte, tauchte dieser oder jener Gedanke in meinem Kopf auf. Ich erkannte, dass es auf das Karma, das ich Leben für Leben erzeugt habe, zurückzuführen war. Das Karma ließ mich nicht einfach los und wollte mich mit allen Mitteln stören. Ich dachte: „Entweder werde ich von ihm besiegt oder anders herum. Wenn ich es nicht besiege, wird es mich lange Zeit stören.“ Ich war entschlossen, es zu besiegen.

Damit mich die Gedanken nicht stören konnten, las ich beim Fa-Lernen schnell. Ich wollte keine Lücke lassen, die das Karma ausnutzen könnte. Jahrelang benutzte ich diese Methode und bewahrte diese Anschauung. Dann wies mich der Mitpraktizierende M darauf hin: „Du solltest das Fa lieber langsamer lesen.“ „Ich habe kein Schriftzeichen ausgelassen, obwohl ich schnell lese“, betonte ich. Außerdem dachte ich, dass ich die Fa-Grundsätze klar erkennen und mich schnell erhöhen würde. Dabei bemerkte ich nicht, dass ich selbstgefällig war. Ich hatte noch nicht verstanden, dass es der Meister ist, der es mir ermöglicht, mich zu erhöhen.

Der Meister hatte erklärt:

„Wenn ihr euch bei der Kultivierung nicht wirklich selbst erhöht, so dass ihr euch innerlich stark und wesentlich verändert, sondern euch von meinen Kräften und von starken äußerlichen Faktoren abhängig macht, würde euer menschliches Wesen sich nie verändern und in Buddha-Natur umwandeln.“ (Wachsame Worte, 10.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich hatte das Gefühl, dass der Meister damit mich ansprach. Daraus erkannte ich, dass menschliche Methoden nur in gewissem Maß wirken, aber überhaupt kein Karma beseitigen können. Deshalb wurde ich beim Fa-Lernen von Gedanken gestört, die vom Karma herrührten. Auch als die Mitpraktizierenden das Fa laut lasen und ich zuhörte, tauchten Gedanken in meinem Kopf auf. Wenn andere Gedanken beim Fa-Lernen auftauchen, dann spielen sie eine dämonische Rolle, weil sie stören. Mit menschlichen Methoden kann man Dämonisches nicht beseitigen. So kann sich das menschliche Wesen nie verändern und in ein göttliches Wesen umgewandelt werden. Wenn man sich in der Kultivierung erhöht, gibt es nur eine Methode. 

Der Meister sagt dazu:

„Ich sage dir eine Wahrheit: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Prozess, bei dem seine Anhaftungen ständig beseitigt werden.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 3)

Obwohl ich dieses Fa über 200-mal gelernt hatte, verstand ich seinen Sinn nicht. Meine Xinxing hatte sich nicht wirklich erhöht, deshalb gab es bei mir sehr viele Gedanken und unterschiedliche Anhaftungen.

Im Jahr 2013 hatte ich den folgenden Traum: Ein großes weißes Boot kam, um mich abzuholen. Voller Freude rief ich aus: „Das Fa-Boot kommt!“ Plötzlich stellte ich fest, dass ich in jeder Hand eine große schwarze Handtasche hielt, die vollgefüllt war. Aus der einen Tasche hing noch ein Schal heraus, den ich sehr mochte. Ich wollte ihn in die Wohnung zurückbringen. Aber wenn ich dies täte, würde das Boot ablegen. In diesem Moment legte ich alles ab und stieg in das Boot ein. Nach dem Aufwachen wusste ich, dass der Meister mir einen Hinweis gegeben hatte, weil ich es selber nicht erkannte. Ich musste so schnell wie möglich alle Anhaftungen loslassen. Ich kann nichts Menschliches mit ins Himmelreich nehmen. Wie könnte ich sonst die Mission, Lebewesen zu erretten, noch erfüllen, wenn ich noch alle möglichen Anhaftungen hatte?

Obwohl ich das Fa darüber, wie man sich kultiviert und erhöht, auswendig gelernt hatte, konnte ich mich in Wirklichkeit nicht bei allem, was ich tat, danach richten. Manchmal konnte ich nicht einmal den oberflächlichen Anforderungen des Fa nachkommen. Das war eine Schande. Es reichte nicht aus, wenn ich mich dafür nur schämte. Ich musste diesen schlechten Zustand durchbrechen und mich so schnell wie möglich erhöhen. Das ging nur, wenn ich Wert auf die Qualität des Fa-Lernens legte.

Als ich folgendes Fa lernte, wusste ich, wie ich mich verhalten sollte.

„Diejenigen, die damals die Schule besuchten, legten alle Wert auf die Meditation im Lotussitz. Beim Sitzen achteten sie auf ihre Körperhaltung. Wenn sie den Pinsel in die Hand nahmen, achteten sie auf die Bewegung des Qi und auf ihre Atmung. Bei allen Berufen und in allen Bereichen wurde darauf geachtet, das Herz reinzuhalten und den Atem zu regulieren. Die ganze Gesellschaft befand sich in so einem Zustand.“ (ebenda, S. 376)

Ich spürte die Harmonie, wenn alles dem Fa angeglichen ist – das Herz ruhig, der Kopf gedankenfrei und klar. Wenn gewöhnliche Menschen dies erreichen konnten, sollte ich als ein Kultivierender das erst recht erreichen können. Was ich lernte, war das einzigartige Dafa (großes Gebot). Ich sollte beim Fa-Lernen gerade sitzen und mit beiden Händen das wertvolle Buch in Augenhöhe halten. Wenn man das Fa und den Meister respektieren möchte, sollte man auf alle Kleinigkeiten achtgeben.

Es reicht nicht aus, dass nur formell zu tun, sondern es muss von Herzen getan werden. Als ich wieder das Fa lernte, las ich nicht mehr schnell, sondern konzentriert jeden Satz und jedes Schriftzeichen. Immer wieder erinnerte ich mich an die Anforderung des Meisters:

„Fa lernen, Fa erhalten
Das Lernen vergleichen,
Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das erreichen ist kultivieren“

(Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Jedes Mal wenn ich das Fa lerne, mache ich mir bewusst: „Das Hauptbewusstsein muss stark sein. Ich bin dabei, das Fa zu lernen und darf nicht gestört werden. Kein Gedanke darf mich stören.“ Zu Anfang tauchte nach drei bis fünf Zeilen ein Gedanke in meinem Kopf auf, später dann nach zehn Zeilen und zum Schluss erst nach zwei Seiten. Jetzt kann ich im Großen und Ganzen das Fa ungestört lernen.

Ich habe in dieser Zeit die mächtige Kraft des folgenden Fa des Meisters erkannt:

„Ich habe gesagt, wie hoch die Xinxing ist, so hoch ist die Kultivierungsenergie.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 139)

Die innere Erhöhung verkörpert sich an der Oberfläche:

„Jemand, der einen Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist praktiziert, sieht sehr jung aus. Er sieht viel jünger aus als er tatsächlich ist.“ (ebenda, S. 246)

Während ich mit meinen Mitmenschen über Falun Dafa und die Verfolgung sprach, fragten mich viele, ob ich nach 1980 oder 1990 geborensei. Als ich ihnen verriet, dass ich bereits über 60 bin, waren sie sehr erstaunt. Ich erklärte ihnen: „Falun Dafa ist ein Kultivierungsweg für Körper und Geist. Wenn man sich im Falun Dafa kultiviert, wird man automatisch jünger aussehen.“

2. Mit ruhigem Herz üben

Bei der Meditation konnte ich meist zur Ruhe kommen, aber bei den anderen Übungen nicht. Oft hatte ich dabei viele Gedanken, war mir aber gar nicht im Klaren darüber. Deshalb beseitigte ich sie auch nicht.

Als ich vor einem Jahr die erste Übung „Buddha streckt eintausend Hände aus“ praktizierte, rezitierte ich das Mantra „Körper und Geist in Einem vereinigen“ mit. Plötzlich erkannte ich, wie heilig und großartig die Kultivierung im Dafa ist! Nur ein Kultivierender hat solch eine Ehre.

Danach fragte ich mich, warum ich gerade jetzt diese Erkenntnis hatte. Früher beim Üben konnte ich nur selten zur Ruhe kommen. Oft hatte ich diesen und jenen Gedanken. So erreichte ich den Zustand von „Körper und Geist in Einem“ nicht. Da ich mir darüber nicht bewusst war, änderte ich es nicht. Weil der Meister barmherzig ist, konnte ich trotzdem einen gewissen Effekt durch das Üben erzielen. Da ich früher nicht zur Ruhe gekommen war, konnte ich beim Üben diese Erkenntnis nicht bekommen.

Ich erkannte, dass „Körper und Geist in Einem“ ein Fa-Grundsatz ist, den mir der Meister zeigte. Ich wurde früher beim Üben oft von Gedanken gestört, sodass ich das Fa auf gewisser Ebene nicht erhielt. So konnte mein Körper nicht vollständig dem Fa angeglichen werden. Wenn man Gedanken beim Üben hat, ist es von der menschlichen Ebene her gesehen falsch und von der Kultivierung gesehen ist es „Üben des häretischen Fa“. Ernsthaft betrachtet ist es eine Missachtung des Fa.

Ich erinnerte mich daran, dass ich vor einigen Jahren bei der zweiten Übung sehr unkonzentriert gewesen war. Sobald ich mit der Übung begann, dachte ich über das Erstellen eines Artikels nach. Zum Ende der Übung war ich damit fertig. Damals wusste ich nicht, dass das falsch war. 

Ich hatte die folgenden Worte des Meisters nicht bedacht:

„Während der Übungen sollst du weder an Gutes noch an Schlechtes denken, du sollst am besten an gar nichts denken.“ (ebenda, S. 239)

Als ich eines Tages bei der Meditation zur Ruhe kam, spürte ich wieder einmal die Großartigkeit des Dafa! So wie ich das erste Mal meditiert hatte. Während meiner Kultivierung in über 20 Jahren hatte ich selten diesen Zustand gehabt. Die meiste Zeit wurde ich von verschiedenen Gedanken gestört. Wenn ich nicht übte, dachte ich nicht an so viele Dinge. Sobald ich übte, tauchten sie auf. Warum? Immer wieder fragte ich mich nach dem Grund. Allmählich erkannte ich Folgendes: Am Anfang meiner Kultivierung war ich fromm, bescheiden, froh und dem Fa gegenüber respektvoll gewesen. Täglich praktizierte ich die Übungen. Obwohl ich oberflächlich gesehen keine Änderung erfuhr, fand aber eine Veränderung tief in meinen Gedanken statt. Diese Veränderung war sehr fein. Aber weil ich das Fa so einfach, ohne Mühe und Kosten erhalten hatte, war meine Kultivierung zu einer Art Form geworden. Ich machte die Übungsbewegungen mechanisch. Obwohl die Bewegungen richtig waren, war der Inhalt schon verändert. Manchmal erledigte ich die Übungen wie eine Aufgabe, täglich zwei Stunden Meditation und eine Stunde die anderen vier Übungen. Später erkannte ich, dass mein Verhalten dem Meister und dem Fa gegenüber nicht respektvoll war. Es fehlte mir noch sehr viel zu dem, wie der Meister erklärt hat:

„Fa lernen, Fa erhalten
Das Lernen vergleichen,
Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das erreichen ist kultivieren“

(Solide Kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Deshalb hatte ich keine Kultivierungsenergie bekommen – trotz des Praktizierens – und hatte lange Zeit auf einer Ebene verweilt.

Der Meister schrieb auch:

„Das erreichen ist kultivieren“ (ebd.)

Nach mehrmaligem Versuch fand ich zu meiner anfänglichen Frömmigkeit, Bescheidenheit und Ernsthaftigkeit zurück. Zuerst fing ich damit an, dem Meister und dem Fa gegenüber Respekt zu zeigen. Jedes Mal bevor ich die Stehübung praktizierte, sagte ich zu mir selbst: „Ich bin ein Dafa-Schüler. Was ich kultiviere, ist das größte Fa des Kosmos. Kein Gedanke darf mich dabei stören. Ich soll an nichts denken. Üben ist eben Üben. Jede Bewegung soll ich mit einem ruhigen Herzen machen.“ Mein Verständnis ist, dass auch jede Bewegung das Fa des Meisters ist. Sie beinhaltet das Fa und hat auch die mächtige Kraft des Fa. Nur wenn man mit ruhigem Herzen praktiziert, kann man den Inhalt jeder Bewegung erkennen. Als ich mit diesem Bewusstsein die Stehübung machte, erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Ich habe gesagt, wie hoch die Xinxing ist, so hoch ist die Kultivierungsenergie.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 139)

Die Erhöhung ist wirklich nicht schwer! Die Schwierigkeit liegt eben darin, dass wir unsere Anhaftungen nicht loslassen.

Durch das Fa-Lernen und Üben mit ruhigem Herzen erkannte ich, dass sich das Fa auch erst in diesem Zustand zeigen kann. Wenn man mit ruhigem Herzen übt, kann das Gong den Inhalt des Fa zeigen:

„Denn die Fähigkeit zur Versenkung in die Meditation ist eine Kultivierungsfähigkeit.“ (ebenda, S. 444)

Ich bitte um Korrektur, sollte etwas nicht angebracht sein.

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