Nach vier Jahren Folter endlich wieder zuhause

Im Jahr 2012 hatte der ehemalige Ingenieur aus der Stadt Hefei in der Provinz Anhui innerhalb von drei Monaten seinen Bruder und seine Schwester verloren. Beide waren aufgrund der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu Tode gekommen. Fünf Jahre später wurde auch er, Ji Guangkui, brutal verfolgt – aus demselben Grund. Seit März dieses Jahres (2021) ist Ji wieder zuhause. Hier ist seine leidvolle Geschichte – und die seiner Geschwister.

Am 28. März 2017 war der 65-jährige Ji Guangkui verhaftet worden. Schon während des Verhörs auf der Polizeiwache wurde er massiv gefoltert. Die Polizisten stießen ihm Bambusstäbe in die Finger, schlugen ihm auf den Kopf und in die Brust und nahmen ihn in den Würgegriff.

Das Gericht in Chaohu verurteilte Ji am 24. Mai 2018 zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.500 Euro). Er legte gegen das Urteil Berufung ein; diese wurde jedoch vom Mittleren Gericht der Stadt Hefei am 20. September 2018 abgelehnt.

Im Gefängnis von Suzhou

Am 27. September 2018 wurde Ji in das Gefängnis von Suzhou gebracht. Weil er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, dachten die Wärter sich alle möglichen Schikanen aus. Zum Beispiel durfte er monatlich nicht mehr als 50 Yuan (ca. 7 Euro) für Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben, während den Gefangenen im landesweiten Durchschnitt ein Taschengeld von 300 Yuan (ca. 40 Euro) erlaubt ist.

Die Wärter hinderten nicht nur Jis Familie daran, ihn zu besuchen, sondern untersagten ihm auch, sie anzurufen. Als Ji versuchte, mit den Wärtern darüber zu reden, beschimpften sie ihn und besprühten ihn mit Pfefferwasser. Da die Wärter ihm nicht erlaubten, das Pfefferwasser abzuwaschen, eiterte sein Hals und sein Gesicht und seine Augen waren lange Zeit geschwollen.

Die Wärter fesselten ihm außerdem die Hände mit Handschellen hinter seinen Rücken und hängten ihn an den Handgelenken in einem Metallkäfig auf. Dann organisierten die Wärter, dass sich die Häftlinge vor dem Käfig versammelten, um Ji bei seinem Leiden zuzusehen und ihn zu demütigen. Die Handschellen schnitten ihm ins Fleisch, so dass seine Hände bluteten. Später war das Entfernen der Handschellen kompliziert, weil seine Hände stark angeschwollen waren.

Ji reichte Beschwerde gegen die Folter ein. Als die Wärter das herausfanden, hängten sie ihn stundenlang an den Handgelenken auf und besprühten ihn erneut mit Pfefferwasser. Ein Wärter schlug ihm mehr als zehn Mal ins Gesicht. Er bekam kein Essen und durfte nicht duschen. Die Wärter setzten die Hängefolter am nächsten Tag fort und forderten ihn außerdem auf, sein Fehlverhalten (die Beschwerde) in einer schriftlichen Erklärung einzugestehen.

Darstellung der Folter: Aufgehängt an den Handgelenken

Um Jis Unterschrift auf der vorbereiteten Erklärung, Falun Dafa abzuschwören, zu bekommen, legten ihm die Wärter Handschellen an. Dann drückten sie sein Gesicht gegen den Schreibtisch und pressten mit Gewalt seine Hand zum Abdruck auf die Erklärung.

Nachdem er vier Jahre lang pausenlos gefoltert worden war, wurde Ji am 18. März 2021 freigelassen.

Tod von zwei Familienmitgliedern – ein Rückblick

Ji hat die vier Jahre lange grausame Folter überlebt. Aber sein Bruder und seine Schwester hatten ebenfalls schwere Folter und Misshandlungen erlitten, die sie schließlich das Leben kostete.

Sein älterer Bruder, Ji Guangjie, war im Juli 2003 festgenommen und zu sieben Jahren Haft im gleichen Gefängnis in Suzhou verurteilt worden. Er wurde massiv gefoltert und sein Blutdruck stieg extrem hoch an. Das Gefängnis genehmigte ihm keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, bis er im Juni 2009 durch einen Schlaganfall plötzlich ohnmächtig wurde. Er blieb für die nächsten drei Jahre bettlägerig und starb am 3. Juni 2012. Er war 65 Jahre alt.

Der 2012 verstorbene Ji Guangjie

Ji Guangjies Frau, Zhang Lanping, saß wegen des Praktizierens von Falun Dafa zweimal im Arbeitslager und wäre fast an der Zwangsernährung gestorben. Aufgrund der wiederholten Festnahmen und Inhaftierungen verbrachte das Ehepaar ab dem Beginn der Verfolgung und vor Jis Tod nur drei Jahre gemeinsam mit ihrem Sohn.

Ji Guangjies Schwester, Ji Guangxiong, eine Grundschullehrerin, starb am 25. März 2012, nachdem sie wiederholt verhaftet worden war und Schikanen, Gehirnwäsche und Spritzen mit unbekannten Medikamenten in der Haft erlitten hatte.

Die ebenfalls 2012 verstorbene Ji Guangxiong

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

Quelle: Minghui

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