Am 10. August 2022 starb ein 58-jähriger Praktizierender im Gefängniskrankenhaus. Wegen seines Glaubens an Falun Dafa war er zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. 16 Monate hatte er bereits verbüßt.
Der ehemalige Journalist und Immobilienmakler Yang Zhixiong lebte in der Stadt Baoding, Provinz Hebei. Als seine Familie den Leichnam im Tangshan Union (Xiehe) Krankenhaus sah, hatten die Wärter die Handschellen und Fußfesseln noch immer nicht gelöst. Yang war abgemagert; er hatte die Augen weit geöffnet.
Yang war am 26. September 2019 verhaftet und am 1. Dezember 2020 zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er legte Berufung ein, die jedoch acht Tage später abgelehnt wurde. Im April 2021 brachten Beamte ihn ins Gefängnis Nr. 5 von Jidong. Telefonate mit der Familie wurden ihm untersagt, weil er an seinem Glauben an Falun Dafa festhielt. Einmal kam seine Familie zum Gefängnis, wurde aber abgewiesen. Die Wärter begründeten dies mit der Corona-Pandemie.
Im Mai/Juni 2022 erhielt Yangs Familie zwei Anrufe aus dem Gefängnis. Beim ersten Mal wurde sie aufgefordert, 500 Yuan (etwa 70 Euro) Lebenshaltungskosten zu zahlen. Beim zweiten Mal sollten sie 3.000 Yuan (etwa 430 Euro) Behandlungskosten zahlen, die aufgrund eines Bandscheibenvorfalls angefallen waren.
Im Juli rief das Gefängnis erneut bei der Familie an. Diesmal hieß es, dass Yang auf der Intensivstation des Tangshan Union (Xiehe) Krankenhauses liegen würde. Die Gefängnisleitung erlaubte den Angehörigen, Yang zu besuchen.
Wie seine Familie mitteilte, war Yang abgemagert. Er lag noch immer in Handschellen und Fußfesseln. Der Arzt erklärte der Familie, dass man bei ihm ein Myelom (Plasmazellkrebs) diagnostiziert habe. Da Yang äußerst geschwächt war, rieten die Ärzte von einer Operation ab und behandelten ihn mit Bluttransfusionen und Protein-Infusionen.
Yangs Frau, Qi Hongjin, ist aufgrund der Verfolgung untergetaucht und lebt nicht mehr zu Hause. Ihr Sohn war durch die jahrelange Unterdrückung traumatisiert. Aufgrund der verleumderischen Propaganda des kommunistischen Regimes hatte er ein falsches Verständnis von Falun Dafa. Er zögerte, seinen Vater nach Hause zu holen und sich um ihn zu kümmern.
Am 10. August, einige Wochen, nachdem der Sohn Yang im Gefängnis besucht hatte, informierte das Gefängnis ihn über den Tod seines Vaters.
Yang ist der dritte Falun-Dafa-Praktizierende, der innerhalb eines Jahres im Gefängnis Nr. 5 von Jidong starb. Im Juli 2021 starb der Praktizierende Pan Yingshun, Inhaber einer Apotheke. Er war 14 Monate zuvor zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Im April 2022 starb Han Junde während einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren. Wegen der Folter im Gefängnis litt er unter schwerer Blutarmut. Er erblindete auf einem Auge und konnte nicht mehr gehen, sodass er auf den Rollstuhl angewiesen war. Pan und Han waren vor ihrem Tod im Tangshan Union Krankenhaus inhaftiert.
Frühere Verfolgung
Nachdem Yang im Juni 2003 verhaftet worden war, verurteilte ein Gericht ihn zu vier Jahren Gefängnis. Zur gleichen Zeit wurde auch seine Frau Qi Hongjin festgenommen. Wegen ihres Glaubens wurde sie für zwei Jahre im Zwangsarbeitslager eingesperrt. Nach seiner Freilassung verlor Yang seine Arbeit. Mit Gelegenheitsjobs hielt er sich über Wasser. Im Jahr 2008 wurde der Praktizierende von den Behörden getäuscht. Er landete in einer Gehirnwäsche-Einrichtung, wo er einen Monat festgehalten wurde.
Am 3. November 2012 – Yang hatte knapp einen Monat zuvor eine Arbeit als Immobilienverkaufsleiter in Peking begonnen – wurde er erneut von Guo Junxue in Peking verhaftet. Am 25. Dezember fand seine Anhörung vor dem Kreisgericht Xiong statt. Der Richter verurteilte Yang zu drei Jahren Haft. Am 16. Januar 2013 brachten Beamte ihn ins Gefängnis Jidong.
Die letzte Verhaftung ereignete sich am 26. September 2019. Yang wurde auf einer Mautstelle der Autobahn angehalten. Er führte keinen Ausweis mit sich. Die Polizei nahm ihn fest. Nachdem die Beamten festgestellten hatten, dass Yang Falun Dafa praktizierte, durchsuchten sie seine Wohnung. Am 1. Dezember 2020 fand seine gerichtliche Anhörung statt, die mit sieben Jahren Freiheitsstrafe endete.
