Eine chinesische Falun-Dafa-Praktizierende spricht im österreichischen Parlament

NR-Abgeordnete Dr. Ernst-Dziedzic (Dritte von links), Falun-Dafa-Praktizierende Lijun Zhao (Zweite von rechts) und Übersetzerin (rechts)

Seit 1999 machen Falun-Dafa-Praktizierende in Politikerkreisen auf das Problem der Zwangsarbeit in China aufmerksam. Auf Initiative der grünen Abgeordneten zum EU-Parlament Anna Cavazzini entstand dazu die Fotoausstellung „Forced Labour around the globe“ („ Zwangsarbeit rund um den Globus“). 

Gemeinsam brachten Nationalratsabgeordnete Dr. Ewa Ernst-Dziedzic und die Gemeinwohlstiftung COMÚN die Ausstellung nun ins österreichische Parlament und eröffneten diese am 28. Februar 2023 mit dem Forum „Zwangsarbeit heute“.

Der österreichische Falun Dafa Verein hat dazu eine Falun-Dafa-Praktizierende aus Shanghai als Podiumsgast eingeladen, die vor drei Jahren nach Österreich geflüchtet ist. Sie hat über ihre Umerziehung im Zwangsarbeitslager und Frauengefängnis berichtet. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verwendet solche Methoden, um den Glauben der Falun-Dafa-Praktizierenden zu brechen.

„Da ich das Praktizieren von Falun Gong nicht aufgab, wurde ich ohne jegliche Rechtsgrundlage im Jahr 2001 direkt in das Shanghai Frauenarbeitslager gebracht“, erzählt sie. Eine lange Zeit wusste ihre Familie gar nicht, wo sie sich befand, und die Polizisten teilten es der Familie auch nicht mit.

Im Arbeitslager ist sie um 5 Uhr aufgestanden und hat zwischen 7 Uhr morgens und 10 Uhr abends oder länger harte körperliche Arbeit verrichten müssen.

Die Tätigkeiten waren beispielsweise: Aufschrauben kleiner Glühbirnen, Auffädeln von Perlen auf eine Schnur, Kleben von Papiertüten, Umschlägen, Grußkarten und Weihnachtsschmuck, Anbringen von Anhängern, das Drehen von Dioden, bunten Lichtern usw. „Durch diese Arbeit bekam ich starke Blasen und blutige Wunden an den Händen. Vor allem das Drehen von Glühbirnen war besonders schmerzhaft: 18 Glühbirnen wurden zu einer Kette gedreht und das Tagesziel waren 4.800 kleine Glühbirnen“, sagt die junge Frau. Wenn man die festgesetzten Ziele nicht erreicht hat, wurde man bestraft.  

In den Arbeitslagern wird die Verfolgung der Praktizierenden von Falun Dafa heimlich durchgeführt, erzählt sie. „Wenn Außenstehende zur Besichtigung kamen, versteckten die Polizisten die Arbeitsgeräte und Rohstoffe. Sie sorgten dafür, dass die Menschen in der Zelle ordentlich sitzen und schalteten Kulturprogramme im Fernseher ein.“ Bei solchen Besuchen durften sich die Praktizierenden kurz hinsetzen, obwohl sie normalerweise den ganzen Tag im Stehen arbeiten müssen. Damit haben die Gefängniswärter vermieden, dass Fragen gestellt wurden. „Es war eine Täuschung der Außenwelt, um die Situation der Falun-Gong-Praktizierenden in den Arbeitslagern zu beschönigen“, so die Chinesin. 

„Die Verpflegung im Gefängnis war ebenfalls schlecht“, sagt die Praktizierende aus Shanghai. Sie haben zu wenig zum Essen bekommen und selbst das Geld, das ihre Familie ihnen geschickt hat, durften sie nicht ausgeben. Den ganzen Tag lang gab es entweder Arbeit oder Gehirnwäsche, so die Chinesin. Nur mit Genehmigung durften sie auf die Toilette oder duschen gehen. 

„Ich hörte oft die herzzerreißenden Schreie und die stechenden Geräusche von elektrischen Schlagstöcken, die aus der kleinen dunklen Zelle kamen, in denen die Mitpraktizierenden unter strenger Kontrolle gehalten wurden. Es herrschte nur Böses und Angst.“

Sie war von 2013 bis 2016 im Frauengefängnis von Shanghai inhaftiert. Täglich gab es körperliche Züchtigungen und Gehirnwäsche. „Die sanitären Einrichtungen waren mangelhaft, im Leitungswasser waren viele kleine Wasserwanzen, die mit bloßem Auge sichtbar waren, und es gab keine Möglichkeit, die Zähne zu putzen“, beschreibt die Praktizierende ihre Lage im Gefängnis. „Ich verlor im Gefängnis nacheinander vier Zähne.“

In Österreich angekommen, hat sie bunte Lichter und Weihnachtsgeschenke gesehen, die sie unter Zwangsarbeit selbst hergestellt hatte. „Jedes Mal, wenn ich sie sehe, werde ich an den Schmerz erinnert, den ich während meiner Gefangenschaft empfand.“

Die Tortur endete auch nicht nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis – sie wurde weiterhin beobachtet. „Jeden Monat wurden Polizisten zu mir nach Hause geschickt, um mir Fragen zu stellen. Das Telefon wurde ständig überwacht. Überall auf den Straßen gab es Überwachungskameras. Sie warnten mich, nicht auf die Straße zu gehen, und sagten mir, dass sie immer wüssten, wo ich sei. Ich lebte in ständiger Angst.“

Sie beendet ihre Rede mit folgendem Statement: „In China habe ich mehr als 20 Jahre die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden miterlebt. Meiner Meinung nach hat die Internationale Gesellschaft diesem Problem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Später hat die Kommunistische Partei Chinas ihre Erfahrung bei der Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden genutzt, um auch andere Gruppen zu unterdrücken, z. B. die Uiguren in Xinjiang und die Hongkonger. Ich hoffe, dass sich viele Menschen ein Herz fassen und mutig genug sind, aufzustehen und die Unterdrückung durch die Kommunistische Partei Chinas zu stoppen. Ich danke Ihnen allen.“

Die Besucher waren sichtlich ergriffen von den Schilderungen der Praktizierenden. Eine Journalistin einer renommierten Tageszeitung sagte: „Für mich war dieser Beitrag das Highlight des Abends und sehr, sehr berührend“. Sie möchte ein Interview mit der Praktizierenden in ihrer Zeitung veröffentlichen.

Hasskampagnen gegen Falun Dafa auf Campus einer Universität Provinz Hebei

Seit die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hat, verbreitet die Universität Yanshan in der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei auf dem Campus aktiv Hasspropaganda gegen diese Praxis.

Die Universität Yanshan ist eine der größten Universitäten in der Provinz Hebei. Sie wurde 1960 als Ableger des Technischen Instituts Harbin der Provinz Heilongjiang, einer Spitzenuniversität im Bereich der nationalen Verteidigung, gegründet. Die Hochschule wird direkt von der Regierung der Provinz Hebei, dem Bildungsministerium und dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie finanziert. Sie hat fast 39.000 Studenten und 3.200 Dozenten und Mitarbeiter.

Um das Denken der Studenten stärker zu kontrollieren, führt die Hochschulleitung seit 2015 jedes Jahr Kampagnen für die neuen Studenten durch. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Komitee für Politik und Recht, den Büros 610, der Justiz und anderen Hochschulen. Ihr Ziel ist, die Studenten einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Zu den Kampagnen gehören Begrüßungsfeiern für neue Studenten, Fotoausstellungen, Unterschriftenaktionen und Seminare.

Die stellvertretenden Parteisekretäre der Schule, Xie Yan’an und Sheng Wanyu, die Sekretärin der Disziplinarprüfungskommission, Li Rong, der stellvertretende Sekretär der Propagandaabteilung, Huang Sheng, und der Vizekanzler Wang Baocheng beteiligten sich an den Kampagnen.

Chronologie der Gehirnwäsche-Maßnahmen

Bereits im Dezember 2001 veranstaltete die Universität Yanshan eine Fotoausstellung in der Bibliothek, die Falun Dafa diffamierte.

Im Mai 2008 gab die Aufsichtsbehörde der Hochschule in der Zeit der Olympischen Spiele in Peking eine Bekanntmachung heraus. Darin wurden alle Beschäftigten, einschließlich Vertragspartnern, aufgefordert, mit ihrer Unterschrift zu erklären, dass sie nicht Falun Dafa praktizieren.

Im November 2015 veranstaltete die Universität eine dreitägige „Anti-Sekten“-Ausstellung im Studentenzentrum. Ein Direktor des Büro 610 der Stadt Qinhuangdao hielt eine Rede, in der er Falun Dafa verleumdete.

Im November 2016 erhielt die Universität Yanshan die Auszeichnung „Herausragende Einrichtung für juristische Öffentlichkeitsarbeit und Bildung“. In dem Zusammenhang wurde Ren Yanjing, der Leiter des Amtes für Rechtsangelegenheiten der Universität, als „Herausragender Mitarbeiter“ für seine aktive Rolle bei der Verleumdung von Falun Dafa ausgezeichnet.

Als das neue Semester im Januar 2017 begann, eröffnete die Hochschule eine weitere Verleumdungskampagne gegen Falun Dafa und beschuldigte Falun-Dafa-Praktizierende, „anti-revolutionäre Bücher“ zu verbreiten.

Am 7. Mai 2018 wurde Li Yongcai, der Leiter der Anti-Sekten-Vereinigung der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu, an die Universität Yanshan eingeladen, um in einem Seminar Falun Dafa zu verleumden. Sheng Wanyu, die Vizekanzlerin der Universität, stellte die Erfolge der Universität bei der Gehirnwäschekampagne vor. Sie teilte auch den Plan mit, die Kampagne fortzusetzen und die Ressourcen der Hochschule voll auszuschöpfen und neue Anti-Sekten-Plattformen zu schaffen.

Am 23. Februar 2019 verleumdete Xie Yan’an, ein weiterer Vizekanzler, in einer Rede über die Sicherheitsarbeit auf dem Campus ebenfalls Falun Dafa.

Verfolgungsfälle

Das Büro 610 und der Sicherheitsdienst der Universität Yanshan fanden im Februar 2002 heraus, dass Sun Man, ein Doktorand der Fakultät für Maschinenbau, Falun Dafa praktizierte. Der Sicherheitsbeauftragte Zhao Yunxia und Zhou Xihua, der Dekan der Hochschule, durchsuchten Suns Zimmer im Studentenwohnheim und sprachen sechs Stunden lang mit ihm, um ihn zu drängen, Falun Dafa abzuschwören.

Danach schikanierten die Beamten Sun häufig während der Vorlesungen oder in seinem Wohnheim. Am 28. Februar 2002 wurde er zu einer von der Kommission für Hochschulbildung der Provinz Hebei veranstalteten Gehirnwäsche-Maßnahme gebracht.

Zwei Studenten im zweiten Studienjahr lasen am 13. Oktober 2010 in ihrem Wohnheim Informationen über Falun Dafa. Sie wurden von einem anderen Studenten angezeigt und später von der Ortspolizei verhaftet. Die Fakultät drohte, sie der Universität zu verweisen.

Am 19. April 2013 zeigte ein Sicherheitsbeamter die Praktizierende Chen Xiuju in Qinhuangdao an, weil sie Materialien von Falun Dafa auf dem Campus verteilt hatte. Sie wurde von der Polizei festgenommen.

Zhu Weihua, eine pensionierte Professorin an der Universität Yanshan, wurde seit 1999 mindestens 10-mal verhaftet und in verschiedenen Haftanstalten und Arbeitslagern festgehalten. Nach ihrer Entlassung forderte die Universität sie auf, eine Erklärung zu verfassen, in der sie sich von Falun Dafa lossagen sollte. Als sie sich weigerte, durfte sie nicht mehr arbeiten, und ihre Dienstjahre wurden bei der Berechnung ihrer Pensionsansprüche gestrichen. Sie erhielt nur 800 Yuan (ca. 110 Euro) pro Monat, um ihre grundlegendsten Bedürfnisse zu decken.

An Zhus finanzieller Verfolgung waren unter anderem folgende Personen beteiligt: Wang Baocheng, der damalige Personalleiter, Liang Yingqi vom Büro 610, Wang Jinbao, Yang Fan und Li Jing vom Sicherheitsbüro sowie Bai Jing vom Disziplinarausschuss und Chang Fuqing, der Sekretär der Hochschule für Architektur und Mechanik.

Seit dem 10. September 2022 wurden die auf dem Campus lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden häufig von der Ortspolizei schikaniert. Die Polizei machte Fotos und Videoaufnahmen von ihnen, ohne ihre Erlaubnis einzuholen. Am Abend des 14. September drangen mehrere Beamte in das Zimmer einer Praktizierenden ein und machten Fotos von ihr.

Die Täter

Zhao Xianfeng geboren im November 1967, ist seit März 2019 Parteisekretär der Universität Yanshan

Xie Yan’an, geboren im Januar 1964, ist seit November 2012 Mitglied des Parteikomitees, Vizekanzler und stellvertretender Parteisekretär der Universität Yanshan

Huang Sheng, geboren im Februar 1975, war von Mai 2015 bis Mai 2019 Vizekanzler der Universität Yanshan. Im Mai 2019 wurde er zum stellvertretenden Parteisekretär der Universität ernannt.

Sheng Wanyu, geboren im September 1964, übernahm 2012 das Amt der stellvertretenden Parteisekretärin. Heute ist sie Kanzlerin der Medizinischen Universität Chengde.

Wang Baocheng, geboren im Oktober 1962, arbeitete von Januar 1999 bis September 2007 in der Personalabteilung der Universität. Von September 2007 bis Dezember 2012 war er Leiter der Organisationsabteilung, bevor er Rektor und Mitglied des Parteivorstands der Universität wurde.

Li Rong, geboren im März 1962, ist seit Mai 2017 Mitglied des ständigen Parteikomitees der Schule und Sekretärin der Disziplinarkommission

Quelle: Minghui https://de.minghui.org/html/articles/2022/11/4/163960.html

Chinesische Version
https://www.minghui.org/mh/articles/2022/10/26/河北秦皇岛燕山大学多年来积极毒害学生-451127.html