Falun Gong – Anhänger wollen bei SOS-Lauf über Ziele der Bewegung aufklären

Die drei jungen Menschen fallen auf im Trubel des Weihnachtsmarktes : Mit Rucksäckern, aus denen gelbe Fähnchen ragen, laufen sie den Ostenhellweg entlang. Wer genauer hinschaut, wird sie als Anhänger der Bewegung „Falun Gong“ erkennen.

Der Ostenhellweg ist für sie Startpunkt eines langen Weges. Mit einem sogenannten SOS-Lauf wollen Lu Yang zum Brook, Xiazhu Chen und der Ukrainer Andreas Meyerson über die Lehre der Falun-Gong-Bewegung aufklären und auf die Verfolgung in China aufmerksam machen. Pro Tag wollen sie bis zu 40 Kilometer laufen, am 19. Januar wollen sie in München eintreffen.

Eine Langer Weg zur Wahrheit: Andreas Meyerson, Xiazhu Chen und Lu Yang zum Brokk laufen nach München, um über die Ziele von Falun Gong aufzuklären.

WAZ-Bild: Helmuth Voßgraff

Bereits seit einigen Jahren finden weltweit SOS-Läufe für Falun Gong statt. Den Anstoß dazu gaben die Berichte über die Verfolgung und die Folterungen der Anhänger durch die chinesischen Regierungsbehörden. Wie wenig zimperlich der Staatapparat mit Falun Gong umgeht, zeigte sich vor wenigen Wochen, als ausländische Praktizierende auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet wurden.

„Dabei ist die Bewegung äußerst friedlich“, sagt die Dortmunder Informatiker-Studentin Lu Yang. „ Im Mittelpunkt der Lehre stehen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Die Übungen führen den Menschen zu innerem Frieden.“

Als die Bewegung 1992 entstand, wurde sie von den chinesischen Machthabern mit Wohlwollen betrachtet. „Es gab sogar zahlreiche Auszeichnungen“, erzählt Lu Yang und zeigt eine Mappe mit Dokumenten und Fotos, die bei dem SOS-Lauf helfen sollen, den Menschen die Ziele von Falun Gong nahe zu bringen. Das Verbot 1999 sei auf die Angst des Regimes zurückzuführen, weil die die Bewegung schon 70 Millionen Anhänger gefunden hatte.

„Wenn die Menschen die Wahrheit über Falun Gong kennen, würde sich die Situation in China ändern“, sind die Anhänger überzeugt.