Vom 8. bis zum 9. April hatte ich mich in das Adlon Hotel (Berlin) eingemietet. Am 9. April rief mich jemand um 17.30 Uhr an und sagte mir, dass mich jemand vom Hotel sprechen wollte. Zwei Männer kamen und sagten mir, dass ich das Hotel verlassen müsste. Ich fragte sie weshalb. Ich hatte bereits eingecheckt und es war schon spät. Sie sagten, dass jeder das Hotel verlassen müsste. Als ich mich daraufhin mal herum hörte, erfuhr ich jedoch, dass andere Gäste in meiner Nähe außer ein paar Chinesen, dass Hotel nicht verlassen mussten. Dann wurde mir klar, dass ich diskrimminiert wurde, weil ich ein Chinese war und Präsident Jiang Zemin vom 8. bis zum 10. April in diesem Hotel verbrachte. Ich war im zweiten Stock, er war im fünften Stock. Ich weiß nicht, was das mit Jiang Zemin zu tun haben soll.

Ich sagte ihnen, dass ich nicht gehen wollte, weil es bereits sehr spät war und ich schon eingecheckt hatte. Es ist nicht so einfach, zu dieser Uhrzeit noch ein Hotel zu finden. Dann gaben mir diese Leute 20 Minuten Zeit, dass Hotel zu verlassen und nannten mir nicht einen Grund. Wenn ich nicht gehen würde, dann würden sie mich mit Gewalt herausbefördern. Ich entgegnete, hier sei Deutschland nicht China! Ich hatte das Recht zu bleiben, ich hatte eingecheckt und mir nichts zu schulden kommen lassen. Nach ein paar Minuten drangen vier Männer des Hotels in mein Zimmer ein; sie packten mich an den Armen und zerrten mich runter in das Erdgeschoss. Einer von ihnen war dabei sehr brutal.

Ich sah viele Polizisten. Sie befahlen uns zu gehen. Wenn wir nicht schnell machten, dann drohten sie, uns zu verhaften. Ich sah sogar, wie sie ein Mädchen in Handschellen gelegt hatten.

Das war wirklich ein schrecklicher und ein ungerechter Vorfall im Adlon Hotel. Und so etwas passiert mitten in Deutschland, in einem demokratischen Land.