Schlüssel zu Sternen und Planeten

NASA/JPL-Caltech/N. Evans (Univ. Texas in Austin)/DSS – Das Weltraumteleskop Spitzer hatte mehrere Objekte beobachtet, in denen es keine bekannten Sterne gibt, um die Eigenschaften solcher Regionen vor der Bildung von Sternen zu untersuchen. Die ersten dieser „sternlosen Bereiche“, die untersucht wurden, sorgten für eine Überraschung: eine Quelle Infrarotlicht erschien, wo keine erwartet wurde.

Die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse des NASA Weltraumteleskops Spitzer helfen den Astronomen dabei, besser zu verstehen wie Sterne aus dicken Gas- und Staubwolken entstehen und wie die Moleküle in diesen Wolken, letztendlich zu Planeten werden.

Zwei Entdeckungen – die Entdeckung eines schwach scheinenden Objektes im Inneren, von dem man dachte, es sei eine leere Wolke und die Entdeckung von eisplanetarischen Blöcken in einem System, von dem man annimmt, es würde unserem Sonnensystem in seinem Anfangsstadium ähneln – wurden Anfang November auf der ersten Spitzer Wissenschaftskonferenz in Pasadena, Kalifornien präsentiert. Seitdem die Spitzer Observationen vor weniger als einem Jahr begannen, haben die Infrarotkapazitäten des Weltraumobservatoriums hunderter solcher Objekte im Weltraum, die mit anderen Weltraumteleskopen zu unscheinbar, kalt oder weit entfernt sind, offenbart.

Bei einer Entdeckung haben Astronomen ein schwaches sternenähnliches Objekt in einer der „sternenlosen Bereiche“ entdeckt, wo es am wenigsten erwartet wurde. Die sternenlosen Bereiche sind dichte Staubknoten, die einzelne neue Sterne hervorbringen. Mit Hilfe Spitzer's Infrarotlinsen hat ein Team das von Dr. Neal Evans der Texas Universität in Austin Duzende diese Staubecken untersucht, um Informationen darüber zu erhalten, welche Bedingungen zur Bildung neuer Sterne notwenig sind.

Die sternlosen Bereiche sind faszinierend zu untersuchen, weil sie uns darüber was sagen, welche Bedingungen existieren müssen, bevor sich die Sterne formieren. Diese Umgebung zu verstehen, ist der Schlüssel unsere Theorien über Sternenformationen zu verbessern,“ sagte Evans.

Aber als sie den Bereich L1014 untersucht haben, erlebten sie eine Überraschung — ein warmes Licht kam von einem sternähnlichen Objekt. Dieses Objekt unterscheidet sich von allen Vorstellungen über Sternformationen; Es ist schwächer, als man bei einem jungen Stern erwartet. Die Astronomen stellen die Theorie auf, dass das geheimnisvolle Objekt eines der drei Möglichkeiten darstellt: Der jüngste „missglückte Stern“ oder ein brauner Zwerg oder ein neugeborener Stern, der in einem sehr frühen Stadium seiner Entwicklung aufgezeichnet wurde, oder etwas vollkommen anderes.

Dieses Objekt könnte einen anderen Weg der Sternenbildung oder der braunen Zwerge repräsentieren. Objekte wie dieses sind so unscheinbar, dass sie bei vorherigen Untersuchungen übersehen wurden. „Es könnte sich um eine verdeckte Version der Sternbildung handeln,“ sagte Evan. Das neue Objekt ist 600 Lichtjahre von der Konstellation Cygnus entfernt.

Bei einer weiteren Entdeckung konnten die Infrarotlinsen von Spitzer zu dem Ort durchdringen, wo die Sterne geboren werden. Das Zentrum des Staubrings umringt einen jungen Stern—und enthüllte Bestandteile von Eis von Planeten und Kometen. Das ist die erstmalige definitive Entdeckung von Eis in Planeten formenden Ringen.

Diese Ringe ähneln sehr unserer Vorstellung über unser Sonnensystem, als es erst einige hunderdtausend Jahre alt war. Es hat die richtige Größe und der zentrale Stern ist klein und vermutlich stabil genug, um ein wasserreiches Planetensystem zukünftig für Milliarden von Jahre zu versorgen, sagte Dr. Klaus Pontoppidan des Leiden Observatoriums in den Niederlanden, der das Team leitete, das diese Entdeckung machte.

Vor kurzem haben Astronomen Eis oder eisbedeckte Staubpartikeln in den großen Gas- und Staubwolken gesehen, die nur Sternen hervorbringen. Aber sie waren nicht in der Lage, dieses Eis von den Eisbestandteilen in Sternenringen, die Planeten formen, zu unterscheiden. Mit Hilfe von Spitzers ultra-sensitiven Infrarotsicht und einem cleveren Trick, waren Pontoppidan und seine Kollegen in der Lage diese Herausforderung zu bewältigen.

Ihr Trick war einen jungen Stern und seine Staubringe am „Morgengrauen“ zu beobachten. Diese Ringen können von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Von der Seite oder aus einer schrägen Perspektive, von wo die Ringe so wie dunkle Streifen aussehen…

Sie fanden heraus, wenn sie den Ring von einem 20 Grad Winkel aus betrachten – einer Position, in der die Ringe gedämpft erscheinen, ähnlich unserer Sonne am Morgen – können sie das Eis sehen.

„Wir haben den süßen Kern getroffen“, sagte Pontoppidan. „Mittels Berechnungen wurde vorausgesehen, dass die Suche nach Eis in Ringen eine Frage davon ist, das Objekt im richtigen Winkel anzuvisieren und Spitzer hat dieses Modell bestätigt.“

In diesem System haben Astronomen ein Ammonium-Ion gefunden ebenso wie Wasserbestandteile und Karbondioxid-Eis, die grundlegenden Bestandteile von Leben.

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2004-275

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