Ottawa, am 21. Dezember (CNA) der Rechtsanwalt für zivile Rechte, Rocco Galati, sagte am Freitag, dass die kanadischen Falun Gong-Praktizierenden „sehr geduldig“ gewesen seien, bevor sie die Zeitung „Sing Tao Daily“ verklagt hätten wegen Beleidigung, Verleumdung, Nachlässigkeit und Anstiftung zum Hass.
Mehr als 150 Falun Gong-Praktizierende reichten am 21. Dezember 2001 einen Prozess ein bei dem obersten Gerichtshof der Provinz Ontario gegen die weitverbreitetste chinesischsprachige Zeitung.
Das hauptsächlichste Beweisstück, das die Kläger dem Gericht vorlegten, war eine ganzseitige Nachricht in der 20. September-Ausgabe von Sing Tao Daily, mit dem Titel „Radikaler Religiöser Verfechter zerstört die Welt“.
Auf der Seite waren Fotos und Kommentare, die Falun Gong an die Seite von so gewalttätigen und „Jüngstes Gericht“-religiöse Kulte stellt, wie die von Aum Shinrikyo, die Giftgas in die Untergrundbahn von Tokio einließ (vor ein paar Jahren geschehen) und ebenso wurde Falun Gong mit den Terrorristen verglichen, die am 11. September die U.S.A. angriffen.
Kurz nach dem Druck des Artikels und der Fotos schrieben Falun Gong-Praktizierende zwei getrennte Briefe an Sing Tao Daily, um sich über die verleumderischen Berichte zu beschweren. Später engagierten sie Galati, damit er im Oktober auch einen Brief schriebe; aber sie sagten, dass Daily jede Gelegenheit versäume, zufriedenstellend zu antworten.
Da das kanadische Gesetz bezüglich Verleumdung nur einen Zeitraum von drei Monaten von dem Zeitpunkt des angegebenen Vorfalls zulässt, beschlossen die Praktizierenden , ihre Klage am 19. Dezember, einen Tag vor Ablauf der Frist, einzureichen.
Galati sagte am Freitag der Presse von Toronto, dass die Praktizierenden sehr geduldig gewesen seien und der Sing Tao Daily jede Gelegenheit gegeben hätten, den Vorfall zu bereinigen, bevor die Anklage erhoben wurde.
Die Forderungs-Erklärung, die am Gericht eingereicht wurde, gibt an, dass die Daily „indem sie die Enthüllung veröffentlichte, damit beschäftigt war Hass gegen eine erkennbare religiöse (spirituelle) Gruppe zu schüren, die im Gegensatz zum Kanadischen Verbrechenskodex steht,“ und dass die Angeklagten „Teilnehmer und Zusammenarbeiter in diesem Hass-Verbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit sind, für die sich zivile Verpflichtungen erheben.
Die 156 Kläger, von denen drei aus Hong Kong sind, welche ein Foto von sich haben, wie sie meditieren, das auf der umstrittenen Seite als „Beweis“ benutzt wurde, fordern jeder einen allgemeinen Schadensersatz bis zu 50 000 kanadische Dollars, Strafgelder bis zu 20 000 Kanadische Dollars, eine Entschuldigung sowie Widerruf auf der Titelseite dazu ein gerichtliches Vorbot, welches den Angeklagten verbietet, irgendeinen Artikel über Falun Gong zu veröffentlichen außer der besagten Entschuldigung.
Falun Gong war im Festland China sehr verbreitet, bevor diese Bewegung 1999 vom Kommunistischen Regime verboten wurde und eine umfassende Propagandaschlacht und Verfolgung gegen diese geistige und gesundheitsfördernde Bewegung vom Stapel gelassen wurde angeblich aus Angst, weil die Zahl der Praktizierenden so angewachsen war, dass sie die Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei übertraf.
Galati sagte, dass Falun Gong in mindestens 53 Ländern rund um die Welt praktiziert wird und, dass nur in China Verfolgung und Propaganda gegen es gerichtet ist.
„Die ganze Welt hat diese Verfolgung verdammt. Der U.S. Kongress und das Europäische Parlament haben Resolutionen herausgebracht (die die Verfolgung verdammen). Es ist nicht hinzunehmen, dass Sing Tao Daily auf der Seite der Verfolger steht“, fügte er hinzu.
Die Einreichung der Anklage in Toronto kam nur 9 Tage, nachdem der Oberste Gerichtshof von Quebecs einen Gerichtsbeschluss veröffentlichte, dass „Les Presses Chinoises“ eine chinesischsprachige Zeitung in Montreal, sofort die Veröffentlichung und Verbreitung verleumderischer Artikel gegen Falun Gong untersagt.
Originalartikel unter:
http://www.taopei.org/teco/cicc.news/default.html
Englische Version unter:
http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/12/25/17121.html
