Epoch Times: WPA macht „Kompromisse“ entgegen ihren Grundsätzen

Schwere Misshandlungen von Falun Gong- Praktizierenden in der Psychiatrie sind in China weit verbreitet und werden systematisch betrieben. Trotz dieser Tatsache hat die World Psychiatric Association (WPA) angesichts des Drucks seitens der chinesischen Regierung ihre Pläne auf Eis gelegt, diesen Missbräuchen nachzugehen. Statt einer Untersuchung hat die Führung der WPA einen Kompromisskurs eingeschlagen, der genau den besten Beweis erbringt für das, was in China geschieht und den Prinzipien der WPA entgegensteht.

Im Juli 2000 forderte die Amerikanische Psychiatrische Gesellschaft(APA) eine Untersuchung durch die WPA über Berichte von Missbräuchen in China. Im August 2002 stimmte die Generalversammlung der WPA dafür, eine unabhängige Untersuchung zu führen und ein Ermittlungsteam nach China zu schicken. Damit handelten die WPA-Mitglieder gemäß der Madrider Erklärung, welche von der Gesellschaft angenommen wurden, um weltweit eine ethisch vertretbare Anwendung der Psychiatrie sicherzustellen. Im April 2004, eine Woche, bevor die Reise nach China stattfinden sollte, wurde sie von der chinesischen Regierung gestrichen.

Frau Lily Wu bittet um die Freilassung ihrer Schwester Professorin Xiaohua Wu, die in einem chinesischen psychiatrischen Krankenhaus eingesperrt wurde, weil sie Falun Gong praktiziert. Frau Wu befand sich während des WPA-Treffens im August 2002 in Yok

Im Mai 2004 schließt die Führung der WPA einen „Kompromiss“ mit der chinesischen Psychiatrie-Gesellschaft(CSP): Die CSP würde dem Vorwurf der „falschen Diagnose und falschen Behandlung“ zustimmen; aber nicht dem des „systematischen Missbrauchs.“ Außerdem würde sie die Hilfe der WPA bei zukünftigen, kollegialen und weiterbildenden Treffen begrüßen. Chinas Mental Health Watch ist der Meinung, dass der vorgeschlagene „Kompromiss“ ein Verrat gegenüber den Opfern von psychiatrischem Missbrauch, als auch gegenüber dem Beruf des Psychiaters darstelle, die Glaubwürdigkeit und Unbescholtenheit der WPA beschädige und ein Gespött aus der Madrider Erklärung mache.

Missbrauch gut dokumentiert

Agence France Press (AFP), Associated Press (AP), das Columbia Journal of Asian Law, Lancet, New York Times, Radio Free Asia, Reuters, Voice of America, die Washington Post und die Yomiuri Zeitung Japans, haben über die Missbräuche im Bereich der Psychiatrie gegenüber Falun Gong Praktizierenden in China berichtet. Auch Amnesty International, Human Rights Watch, Human Rights in China, and the American Foreign Policy Council's China Reform Monitor taten das. Dazu gab es noch internationale Jahresberichte über die Religiöse Freiheit in China.

In China geht ein Widerwille um. Die Verfolgung von psychisch gesunden Falun Gong Praktizierenden ist beispiellos, was die Zahl der Opfer angeht, einschließlich derer in Krankenhäusern, die Brutalität der Methoden und die Schwere der Folgen. Es wurde bestätigt, dass über 1000 gesunde Falun Gong-Praktizierende gegen ihren Willen in Anstalten für Geisteskrankheiten eingewiesen wurden.

Der Missbrauch ist entsetzlich. Einige der Foltertechniken, die man in Krankenhäusern findet, gleichen denen in Arbeitslagern und Haftzentren. Falun Gong Praktizierenden werden gewaltsam Psychopharmaka injiziert, sie werden mit Elektroschocks mit Akupunkturnadeln gefoltert, müssen Schlafentzug erleiden und werden für längere Zeiten aufgehängt und zwangsernährt. Die Folgen dieser Verfolgung sind Depressionen, Gedächtnisverlust, nachtraumatische Orientierungsstörungen, Nervenschädigungen und sogar der Tod. 14 Todesfälle infolge psychiatrischer Misshandlung wurden bestätigt.

Der weit verbreitete Missbrauch der Psychiatrie gegenüber Falun Gong Praktizierenden in China wurde im April 2004 durch eine Untersuchung belegt, die von der WOIPFG angestellt wurde. Die Folgerungen aus dieser Studie sind erschreckend. WOIPFG interviewte in ganz China Personal von Psychiatrischen Anstalten und Krankenhäusern. 83% der untersuchten Krankenhäuser gaben zu, dass sie Falun Gong Praktizierende „aufgenommen und behandelt“ hätten, und mehr als die Hälfte erklärten, dass diese Praktizierenden keine psychischen Erkrankungen aufwiesen. Die interviewten chinesischen Krankenhäuser richteten die „Behandlung“ danach ein, wie die Praktizierenden sich zum Widerruf von Falun Gong verhielten. Die meisten der Medikamente wurden gleich nach der Einlieferung ohne vorherige Untersuchung eingeleitet. In vielen Fällen waren den Praktizierenden eine willkürliche und aufgesetzte Diagnose zugeteilt, um ihre Einweisung in die Anstalt zu rechtfertigen.

Missbrauch nicht durch falsche Ausbildung verursacht

Das Übereinkommen zwischen der WPA-Führung und der CSP beruht auf der Annahme, dass die Missbräuche unbeabsichtigt geschehen seien und zwar infolge einer mangelnden Ausbildung. Die Tatsachen zeigen jedoch ein anderes Bild.

Robin Munro, berichtet in seiner Studie „Juristische Psychiatrie in China und ihre politischen Missbräuche“ (Columbia Journal of Asian Law, Frühjahr 2000, Band 14, Nr. 1) dass in den beiden Dekaden vor Jahresende 1990 die Vorfälle von „politischen Fällen“, in chinesischen Psychiatrischen Krankenhäusern stetig abnahm, laut Berichten von rund 15% aller Einweisungen auf 1% (siehe Seite 86). Nach diesem Bericht rechnet man damit, dass der Missbrauch der Psychiatrie in China als politisches Druckmittel verschwindet. Aber in der späten Hälfte von 1999 erschien „eine Flut von Berichten,“ die darauf hinwiesen, dass „eine Vielzahl“ von Falun Gong Praktizierenden „durch Sicherheitsbehörden zwangsweise in Nervenheilanstalten eingewiesen wurden“ (siehe Seite 107 und 108).

Wenn es alleine Mängel in der beruflichen Ausbildung waren, die den Missbrauch der Psychiatrie verursachten, so würde das nahe legen, dass der über zwei Dekaden dauernde Rückgang bis zum gänzlichen Verschwinden solcher angeblich „politischen Fälle,“ aufgrund einer Verbesserung der Ausbildung stattgefunden habe. Angesichts dieser Verbesserung geht man davon aus, dass die abnehmende Tendenz solcher „politischer Fälle“ im Falle von Falun Gong Praktizierenden beibehalten werden müsste. Das ist aber nicht der Fall.

Missbrauch ist ein Teil systematischen politischen Terrors

Um zu einem Übereinkommen mit der CSP zu gelangen, hat die WPA-Führung die CSP als eine unabhängig verwaltete professionelle Organisation anerkannt. In Wirklichkeit ist die CSP ein Agent der kommunistischen Partei, die China regiert. Sie kann nur das tun, was von der Partei erlaubt wird. Die Vorstandspersonen der CSP und andere medizinische Vereinigungen, sowie die Direktoren von Krankenhäuser und Kliniken behalten ihre Stellungen je nach Belieben der Parteioberen. Wenn die Partei einmal eine Richtung vorgibt, muss jedermann in China begeisterte Zustimmung zur Richtung der Regierung zeigen. Wer das nicht macht, kann seine Sozialleistungen oder den Arbeitsplatz verlieren oder man wird festgenommen und es kommt noch Schlimmeres. Der Beruf eines Psychiaters ist in China nicht wirklich unabhängig.

Die kommunistische Partei unter der Führung von Jiang Zemin setzte am 20. Juli 1999 eine systematische Schlacht in Gang, um Falun Gong „auszurotten“. Laut des Falun Gong Informationszentrums gibt es 1260 bestätigte Todesfälle von Falun Gong Praktizierenden durch Misshandlung, wobei man tatsächlich von einer weit höheren Anzahl ausgeht. Mehr als 100 000 wurden zum furchtbaren chinesischen Arbeitslager verurteilt und Hunderttausende sind ins Gefängnis, in Haftzentren, Gehirnwäschezentren und dergleichen gesperrt worden.

Der Missbrauch der Psychiatrie spielt bei dieser Terrorschlacht eine wesentliche Rolle. Einerseits werden die Opfer (durch diese Behandlung) stigmatisiert, da der chinesischen Öffentlichkeit Glauben gemacht wird, dass irgendetwas mit ihnen (den Falun Gong Praktizierenden) nicht stimmt. Andererseits gibt es wohl kaum eine schrecklichere Folter als Missbrauch in der Psychiatrie. Hohe Dosen an Psychopharmaka berauben die Opfer ihres Willens und ihrer Vernunft.

Solche Missbräuche in psychiatrischen Anstalten in China sind keine Ausrutscher und geschehen nicht etwa durch fehlende Bildung oder einer falschen Diagnose. Diese Missbräuche sind vielmehr das angestrebte Ziel der Regierungspolitik. Jeder Versuch, auf diese Missbräuche zu reagieren ohne diese grundlegende Tatsache anzuerkennen, muss fehlschlagen und mag sogar eine schädliche Wirkung haben.

Die WPA sollte fest zu ihren Grundsätzen stehen. Falun Gong Praktizierende sind die häufigsten Opfer psychiatrischer Misshandlung in China, sie sind aber nicht die einzigen Opfer. Zum Beispiel wurde am 9. Juni 2004 von China Human Rights Watch berichtet, dass der AIDS-Aktivist Hu Jia zu einem Aufenthalt in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt wurde. Am 14. Juni 2004 berichtete Voice of America, dass der demokratische Dissident Wang Wanxing ebenfalls zu einem Aufenthalt in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt wurde.

Jede Verletzung der WPA-Standards, wie in der Madrider Erklärung verfasst wurde, sollte nicht geduldet werden. Die schrecklichen Missbräuche in der Psychiatrie, wie sie in China vorkommen, Schaden dem Ansehen des Psychiaters, ebenso wie der ganzen Menschheit. Die Mitglieder der WPA sollten sich vielmehr über die Taten der Führung der WPA hinwegsetzen. Einige Mitglieder haben gefordert, dass die CPS aus der WPA ausgeschlossen werde. Das würde die Integrität der WPA bewahren helfen und sich gegen die Verletzungen der Menschenrechte in China richten. Jedenfalls hoffen wir, dass die Mitglieder der WPA diesen „Kompromiss“ rundum ablehnen werden, der von den eigenen Grundsätzen abweicht und mit der CSP ausgehandelt wurde.

Dr. Vivian Galli ist Mitglied der Amerikanischen Gesellschaft für Psychiatrie und Vorsitzende der China Mental Health Watch. (www.CMHW.org)

Quelle:
http://english.epochtimes.com/nes/%-1-19/25818.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv

Weitere Artikel zu diesem Thema