Vierundzwanzig Beispiele für Respekt gegenüber Eltern: Wu Meng lockt Moskitos an, damit sie sein Blut saugen

Die chinesische Geschichte ist reich an beispielhaften Erzählungen für Respekt gegenüber den Eltern. Die Vierundzwanzig Beispiele für Respekt gegenüber Eltern wurden von Guo Jujing aus der Provinz Fujian während der Yuan Dynastie (1280 – 1368 n Chr.) ausgewählt und zusammengestellt, während er den Tod seines Vaters betrauerte. Er erzählte von den großen Leistungen kindlicher Jungen ihren Eltern gegenüber, aus der Zeit des uranfänglichen Kaisers Shun bis in unsere Zeit. Sogar heute machen diese Erzählungen einen wichtigen Teil der orthodoxen chinesischen Tradition aus.

Während der Jin Dynastie (265 – 420 v. Chr.), bediente ein respektvoller achtjähriger Knabe namens Wu Meng seine Eltern mit hingebungsvollem Gehorsam. Seine Familie lebte in äußerster Armut und konnte sich keine Moskitonetze leisten. In heißen Sommernächten konnten die Moskitos wie dichte Rauchschwaden ausschwärmen. Der kleine Junge entledigte sich seines Hemdes und ließ die Moskitos auf seiner blanken Haut landen. Dann beobachtete er sie, wie sie aus der Fülle seines Blutes tranken und wegflogen, ohne eine Hand zu rühren, um sie weg zu scheuchen, ganz gleich wie schmerzhaft sie ihn auch stachen. Wu Meng war kein Dummkopf, weshalb jedoch jagte er das Ungeziefer nicht fort?

Er wusste, dass seine Eltern keine Netze um ihre Betten hatten. Wenn er die Moskitos von seinem Körper verscheucht hätte, wären sie sicherlich hinüber geflogen und hätten seine Mutter und seinen Vater mit ihren Stichen aufgeweckt. So ließ der selbstlose Sohn, die Moskitos stattdessen einfach sein Blut trinken.

Damit seine Eltern nichts über sein Opfer erfuhren und darum baten, dies aufzuhören, wurde der Junge früher munter als sie, streifte sein Hemd über den geschwollenen Körper und schlüpfte wieder in sein Bett. Doch eines Morgens, müde wegen seines wenigen Schlafes, verpasste er, früh aufzuwachen und sein Hemd anzuziehen. Als sein Vater sich erhob, fand er seinen Sohn schlafend in seinem Bett. Er betrachtete die Mitleid erregende, von Moskitos zerstochene Haut des Jungen, die mit roten Quaddeln bedeckt war und war sich sofort im Klaren darüber, was Wu Meng für sie beide ertragen hatte. Herr Wu weckte seine Frau und erzählte ihr die Geschichte. Beide Eltern, tief bewegt von dem selbstlosen Verhalten ihres Sohnes ihnen gegenüber, begannen zu weinen. Sie waren so tief berührt, dass die Nachbarn die Geräusche ihres Schluchzens hören konnten. Von allen Seiten strömten die Nachbarn herbei, um die Sache zu untersuchen und erfuhren dabei die Opferbereitschaft von Wu Meng gegenüber seinen Eltern.

Jeder meinte, die Einstellung des Jungen bezüglich des Respekts gegenüber den Eltern sei äußerst bemerkenswert, ganz besonders für einen erst acht Jahre alten Sohn. Irgendjemand berichtete den Vorfall dem örtlichen Beamten, der daraufhin eine Notiz an den Drachen Thron schrieb, um den kaiserlichen Hof zu informieren. So erweckte diese Sache die Aufmerksamkeit des Kaisers, der Wu Meng mit einem Freiplatz an der kaiserlichen Akademie auszeichnete. Außerdem überreichte er der Familie einen Satz Moskitonetze und ein Stipendium, so dass sie niemals mehr einen Mangel an diesen lebensnotwendigen Dingen erleiden mussten.

Ein Vers zu seinen Ehren lautet:

Sommernächte und kein Moskitonetz!
Tausende Insekten, doch er hob keine Hand,
„Lasst mein Blut sie trinken und ihre Bäuche füllen,
Doch stört nicht meiner Eltern Schlaf!“

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