Folge des Lügens ist, dass der Lügner sich bemühen muß, kontiniuerlich weiterhin die Wahrheit zu verschleiern. Die Mittel dazu variieren dabei von Zeit zu Zeit. Das derzeitige autokratische Regime gilt als Quelle von Lügenbehauptungen. So wurde das erfolgreiche Verbergen der Wahrheit zum entscheidenden Faktor, der bestimmt ob die Lügen Erfolg zeigen oder nicht. Deswegen mußte die chinesische Führung unter Jiang Zemin mehr Aufwand daran setzen, Information zu blockieren, als neue Lügen zu fabrizieren.

Hohe Summen für Blockaden im Internet

Während der letzten Jahre hat die chinesische Führung hohe Beträge für die Entwicklung von Software zur Informationsblockade im Internet ausgegeben. Daneben wurden zusätzlich strenge und umfassende Methoden eingesetzt, um die Bürger in ihrem Online-Verhalten zu überwachen. Jeder mit dem Internet verbundene Computer muß registriert werden und eine spezifische Überwachungssofteware installiert haben. E-Mails, die bestimmte Schlüsselwörter enthalten, werden ausgefiltert. Diese „Firewall“-Softeware blockiert viele inoffizielle Webseiten. Alle diese Methoden berauben die Chinesen ihrer grundlegenden Menschenrechte. So war es jetzt sehr einfach für die Regierung, jene, die diese Internetblockade durchbrechen, um an Tatsachen aus internationalen Quellen zu kommen, zu inhaftieren und zu verfolgen. Eine große Anzahl von Falun Gong Praktizierenden wurde inhaftiert und gefoltert, weil sie online an Informationen aus dem Ausland kommen wollten.

Zum Glück entwickelt sich auch die Technologie, um diese Internetblockaden zu durchbrechen sehr rasant. Die Geschwindigkeit mit der die Praktizierenden auf dem Festland China an Informationen aus dem Ausland kommen und ihre Beharrlichkeit im Verbreiten der Wahrheit sind rekordverdächtig, vergleicht man sie mit den normalen Reaktionsstrategien durchschnittlicher Chinesen, die zumeist in ihrer Not in Resignation verfallen.

Direkte Kontrolle über Medieninhalte

Es ist allgemein bekannt, dass die chinesischen Medien unter starker politischer Kontrolle stehen. Redefreiheit war immer nur ein Wunschtraum. Für Reporter in China ist der sensible Umgang mit politischen Themen weit wichtiger als die persönliche Eignung für diesen Beruf, da ihnen sehr leicht ein ”Unglück” zustossen kann, wenn sie diese Grundsätze mißachten. In einem Gespräch mit einem Freund meinte ein chinesischer Reporter, dass es sehr schwierig wäre, das eigene Gewissen und gleichzeitig die Sicherheit der eigenen Person zu gewährleisten und das Verhältnis auszubalanzieren. Es gibt einige Beispiele, bei denen Agenturen geschlossen wurden, weil sie Korruption aufgedeckt oder die Wahrheit aufgezeigt hatten. Bezüglich den Berichtertstattungen über die Sitation in Zusammenhang mit Falun Gong degradierte Jiang Zemin die Medien in extremer Weise: Ein echter Falun Gong Praktizierender bekommt keine Chance, eine Aussage zu machen, während falschen Praktizierenden alle Möglichkeiten zugestanden werden, über das Fernsehen oder die Zeitung Lügen zu verbreiten. Man kann sich daher leicht vorstellen, dass das allgemeine Verständnisniveau der Chinesischen Bevölkerung ansteigen würde, wäre es den chineischen Medien auch nur für zwei Stunden erlaubt, frei zu berichten. Natürlich wäre das ein Alptraum für das totalitäre Regime.

Strengstes Verbot von Satellitenprogrammen aus Übersee

Kürzlich mußten viele Pekinger Bürger feststellen, dass sie plötzlich zuvor täglich empfangbare Fernsehprogramme aus Übersee nicht mehr sehen konnten. Das ist Resultat der durchgeführten „Überwachung der Empfangsanlagen, die verwendet wurden, um TV Programme aus Übersee zu empfangen.” Im Zuge dieser Aktion wurde jede Satellitenempfangsanlage, die nicht bis zum 30.12.2001 demontiert war, konfisziert und hohe Strafen verhängt. Privatpersonen mussten bis zu 5.000 Yuan (das typische Durchschnittsgehalt eines Arbeiters in der Stadt ist etwa 400 Yuan), Organisationen bis zu 50.000 Yuan bezahlen. So verschwanden mit einem mal alle Kabelsignalanlagen des Pekinger Senders 4590. Hu Zhanfan, Vizepräsident der nationalen Fernsehstation, ist Leiter dieses Überwachungsprojektes. Laut Aussage der chinesischen Xinhua Nachrichtenagentur behauptet Hu, dass dieses spezielle Projekt „zur Stabilisierung der Gesellschaft, der Informationssicherheit und der Führung der Medien dient.“

Die Stabilierung der Gesellschaft dient als Vorwand, um die wahren Beweggründe, nämlich Verschleierung der Wahrheit und Aufrechterhaltung des totalitären Regimes, zu verdecken. Aber wie kann ein Regime, das Informationsblockaden als Voraussetzungen für die Stabilität der Gesellschaft aufrecht hält, stabil sein? Der Grund, warum die chinesische Führung dermaßen große Anstrengungen unternimmt, die TV- Programme aus Übersee zu unterbinden, ist eng mit dem Erfolg des friedlichen zweieinhalbjährigen Protestes von Falun Gong verknüpft. Der Trend der Zeit hat sich entschieden und Jiang Zemin kann nur noch zu derartigen sinnlosen Methoden greifen, aus Angst, das seit über zwei Jahren aufrecht erhaltene Lügengebäude könnte aufgedeckt werden.