Schulterschluss mit Peking? Razzien gegen friedliche Falun-Gong-Praktizierende auch in Moskau

Am 3. Mai veranlassten russische Behörden in Moskau eine Razzia bei fünf Falun-Gong-Praktizierenden und verhafteten vier von ihnen. Dabei beriefen sie sich auf das umstrittene Gesetz gegen die „Durchführung von Aktivitäten einer ungewünschten Organisation“.

Die buddhistische Meditationspraxis Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) wird weltweit praktiziert und ist wegen seiner positiven Wirkung auf das mentale und körperliche Wohlbefinden beliebt – bis 1999 war das auch in China der Fall. Im Juli 1999 jedoch leitete das chinesische kommunistische Regime eine brutale Verfolgungskampagne ein, die Zwangsarbeit, körperliche sowie psychische Folter beinhaltet. In China werden inhaftierten Praktizierenden sogar gegen ihren Willen die Organe entnommen, um diese für Transplantationszwecke zur Verfügung zu stellen.

Als die russischen staatlichen Medien über die Razzien in Moskau berichteten, verbreiteten sie ähnlich wie die Kommunistische Partei Chinas Desinformation über die friedliche spirituelle Bewegung. Anders als von den Medien behauptet, ist Falun Gong nichts anderes als eine traditionelle chinesische Meditationslehre, die auf den Prinzipen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht.

Auf Videos, die von der Moskauer Polizei auf ihrem offiziellen Telegram-Kanal veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie Polizisten eine Wohnungstür aufbrechen und einen jungen Mann zu Boden werfen. Ein Beamter kniet sich auf seinen Rücken mit dem Befehl: „Hände auf den Rücken. Haben Sie das beim ersten Mal nicht verstanden?“

Wie die Epoch Times erfuhr, handelt es sich bei dem Verhafteten um den Bruder eines Falun-Gong-Praktizierenden.

In einem anderen Video will ein Beamter von einer Frau wissen, warum die Tür nicht gleich geöffnet wurde. „Weil ich mich erst anziehen musste“, gab sie zu verstehen. Im selben Video sieht man auch einen Mann mit zwei Kindern an seinem Bett. Er erklärt den Beamten, dass sie nichts Falsches oder Illegales getan haben. „Wir haben nur die Übungen gemacht, das ist alles“, sagte er zu den Polizisten.

Während der Razzia wurden Informationsmaterialien über Falun Dafa und Bücher beschlagnahmt.  Eine der vier festgenommenen Praktizierenden, Nataliya Minenkova, wird voraussichtlich am 4. Mai vor Gericht gestellt.

Eine in Moskau ansässige Falun-Dafa-Praktizierende, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, beteuerte die Unschuld der Verhafteten gegenüber Epoch Times: „Die Praktizierenden handelten legal über eine eingetragene Organisation.“

Weißes Haus verurteilt Verfolgung von Falun Gong

Die von der Moskauer Polizei durchgeführten Hausdurchsuchungen sind die jüngste Eskalation einer Kampagne gegen die spirituelle Bewegung von Falun Gong. Der Vorfall in Russland erregte auch Aufmerksamkeit im Weißen Haus.

„Wir sind besorgt, egal ob es in China, Russland oder anderswo auf der Welt passiert“, so ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses gegenüber NTD, einem Schwestermedium der Epoch Times. „Die Vereinigten Staaten sprechen sich weiterhin gegen die religiöse Verfolgung von Gruppen wie Falun Gong aus.“

Die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit verurteilte die Festnahme der vier Praktizierenden aufs Schärfste. „Russlands Verbot von Institutionen, die Falun Gong angehören, und als ‚unerwünscht‘ zu bezeichnen, ist ein klarer Verstoß gegen das international geschützte Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit“, erklärte Kommissarin Susie Gelman gegenüber Epoch Times und forderte ein Ende der Verfolgung von Falun Gong sowie anderen religiösen Gruppen.

„Es ist entsetzlich, dass die russischen Behörden Falun-Gong-Praktizierende verhaften, nur weil sie meditieren, die Schriften von Falun Gong studieren und seine Prinzipien – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – in ihren Alltag integrieren wollen“, sagte Levi Browde vom Falun-Dafa-Informationszentrum in New York.

„Wir bitten die russischen Behörden inständig, dem verborgenen Druck der Kommunistischen Partei Chinas zu widerstehen und die Rechte und Freiheiten ihrer eigenen Bürger zu schützen.“ Außerdem forderte er die „sofortige Freilassung dieser zu Unrecht inhaftierten Praktizierenden“.

Hintergründe der Verfolgung in Russland

Das Strafgesetz, das den Razzien zugrunde liegt, wurde im Jahr 2015 gegen „Durchführung der Aktivitäten einer unerwünschten Organisation“ verabschiedet und seither von den russischen Behörden zur Verfolgung von über 100 Organisationen sowie Journalisten und Menschenrechtsaktivisten eingesetzt. Es sieht eine Strafe von einem bis zu sechs Jahren Gefängnis vor.

Im Februar 2022 schlossen China und Russland eine Partnerschaft „ohne Grenzen“. Seither haben die beiden Regierungen viele Vereinbarungen zur Förderung ihrer „strategischen Zusammenarbeit“ getroffen. Der russische Regierungschef Wladimir Putin plant für diesen Monat eine Reise nach China, die erste seit seiner Wiederwahl im März.

Mit der zunehmenden Verbundenheit des Kremls mit China scheint sich auch der Druck auf die Falun-Gong-Bewegung zu verschärfen. Hingegen erfreut sich Falun Gong weltweit wachsender Beliebtheit und wird in über 100 Ländern frei praktiziert. Zahlreiche Politiker geben zum Welt-Falun-Dafa-Tag am 13. Mai jährlich Proklamationen und Ehrungen heraus, um das ehrenamtliche Engagement der Falun-Gong-Praktizierenden für die Gesellschaft zu würdigen. Denn Falun Gong wird ausschließlich kostenlos weitergeben.

Quelle: Schulterschluss mit Peking? Razzien gegen friedliche Falun-Gong-Praktizierende auch in Moskau

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