Texas: Das tragische Schicksal einer Familie (Photos)

(Clear Harmony) Das letzte Mal als Xiaodan Wang ihr rotes Sweatshirt sah, trug ihr Vater es, als er zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Als ein unpassender Teil der Kleidung im Zwangsarbeitslager, schien die grelle Farbe unter seiner Jacke hindurch. Xiaodan&#039s erster Blick auf Zhiwen Wang (ihr Vater) nach 6 Monaten, zeigte einen alten tatterigen Mann. Sein schwarzes Haar war ergraut und sah matt aus; er sah müde aus und war voller blauer Flecken; seine dünne Sommerhose passte nicht zu dem kalten Dezemberwetter, aber sein Geist war immer noch intakt. Das rote Sweatshirt war wie eine geheime Botschaft zwischen Vater und Tochter: “Mach dir keine Sorgen, Tochter. Sie haben mich nicht gebrochen!“

Xiaodan mit einem Photo von sich und ihrem Vater.

Als ich Xiaodan zum ersten Mal traf, ist mir ihre ruhige, freundliche Art und ihr weicher Ton aufgefallen, die ganz im Gegensatz zu der Tragödie steht, die sie durchlebt. Als „Civil Engineering“ Studentin an der Universität in Texas in Austin, konnte Xiaodan leicht die Aufnahmeprüfung als Auslandsstudentin schaffen. Als sie gefragt wurde, wie lang sie bereits in den USA lebte, antwortete sie schnell \“Vier Jahre und vier Monate. Und du kannst mich Danielle nennen.\“

Danielle ist eigentlich zu jung, um schon so viel durchlebt zu haben. Jedoch mit ihren 22 Jahren steht sie mit beiden Beinen im Leben und konzentriert darauf, die Geschichte zu erzählen, die sie mit ihrem Vater erlebt hatte. Ihre bemerkenswerte Reise begann während ihrer Kindheit in Peking, in China. Sie wurde von ihrem Vater in Peking aufgezogen, als sich ihre Eltern scheiden ließen und ihre Mutter daraufhin in die USA zog. 1992 lernte sie Falun Gong, als es erstmals in diesem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Zhiwen, ein Autobahningenieur lebte ein bescheidenes Leben und zog seine Tochter mit der Hilfe von seinen Verwandten auf. Sein Vater wurde während der \“Kulturrevolution\“ für seine Ideale und seinen Glauben verfolgt, genauso wie viele andere Menschen zu dieser Zeit. Nachdem Zhiwen und seine Tochter anfingen Falun Gong zu lernen, veränderte es ihr Leben. Bald darauf fing sein Vater auch an die Vorzüge des Praktizierens zu sehen und lernte es ebenfalls. Seine Haare wurden allmählich wieder schwarz und seine chronischen Krankheiten verschwanden. Lange Zeit praktizierten sie zu dritt die fünf harmonischen Übungen.

Zhiwen Wang in China vor seiner Verhaftung

Die Familie Wang war zu dieser Zeit nicht die einzige Familie, die das Gefühl hatte, etwas ganz besonderes gefunden zu haben. Falun Gong verbreitete sich in rasantem Tempo von Mund zu Mund und im Jahre 1995 gab es so viele Praktizierende, dass sich die Umgebung erheblich verbesserte. Die Falun Gong Praktizierenden richteten sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und halfen ihren Mitmenschen, wo sie nur konnten. Da sich immer mehr Menschen der Kraft des Falun Dafa bewusst wurden, fingen viele andere ebenfalls mit dem Praktizieren an. 1997 ergab eine Studie der Chinesischen Regierung, dass es bereits zwischen 70 und 100 Millionen Menschen in der Bevölkerung gab, die Falun Gong lernten – mehr als Anzahl der Mitglieder der KP Chinas.

Zhiwen wurde freiwillig einer der Kontaktpersonen des Falun Dafa Vereins in Beijing — einer von vier Freiwilligen in Peking, die später zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Er widmete sein Leben, anderen Falun Gong Praktizierenden zu helfen und arbeite manchmal Tag und Nacht und ließ Essen und Trinken aus. Wenn auch immer einer eine Schwierigkeit hatte, war Zhiwen da. Er lebte ganz für die anderen und Danielle wuchs auf mit der Selbstlosigkeit des Vaters als Maßstab.

1998 verließ Danielle Peking, um nach Amerika zu gehen. Das war das letzte Mal, dass sie ihren Vater sah. In den Morgenstunden des 20. Julis 1999 wurde Zhiwen aus seinem Bett gezerrt und von der Polizei weggebracht. Dieser Tag war der Anfang der staatlich gesteuerten Kampagne zur Niederschlagung des Falun Gong. Er war einer der engagierten Praktizierenden und wurde deshalb ausgesucht. Das war erst der Anfang einer brutalen Kampagne von Folterungen, die nun bereits seit drei Jahren andauert. Die einzige Anschuldigung gegen sie ist, dass sie Falun Gong üben. China wurde in Aufruhr versetzt.

In Amerika sagte Danielle, dass sie es kaum verstehen könne, dass ihre eigene Regierung gegen gutherzige Menschen vorgeht, nur weil es zu viele sind. Als sie sich daran erinnert, sieht sie traurig aus. „ Das Land, in dem ich aufwuchs war so glänzend, aber die Regierung zeigt ihr dunkles Gesicht.“ Sie kann es immer noch kaum glauben, dass ihr freundlicher und selbstloser Vater wie ein Verbrecher verschleppt wurde.

Tag um Tag bemühte sich die Familie um seine Freilassung, aber ohne Erfolg. Keiner wusste etwas über seinen Aufenthaltsort oder über seinen Zustand. Drei Monate später erhielten Danielle und ihre Mutter letztendlich einen Bescheid von der chinesischen Polizei. Zu mindest wussten sie nun sicher, dass er am Leben war. Während der nächsten drei Monate warteten sie. Die einzige Gewissheit, die Danielle zu dieser Zeit in ihrer Traurigkeit hatte, war, dass er in der Lage war, die Situation durchzustehen. Sie wusste, dass er dafür eingesperrt war, dass er Falun Gong praktizierte. Sie wusste aber auch, dass er niemals seinen Glauben aufgeben würde, egal wie brutal er von der Polizei misshandelt wird.

Am 27. Dezember 1999 hatte eine internationale CNN Übertragung über die Gerichtsverhandlung der vier freiwilligen Zuständigen des Falun Dafa Vereines gesendet. Die Männer waren geschlagen worden und mit Wunden übersäht, weil sie Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht lernten. Eine von Danielles Tanten war bei der Gerichtsverhandlung anwesend. Sie versuchte sich Zhiwen zu nähern, um sein mattes Haar zu kämmen, sie wurde jedoch von der Polizei beiseite gestoßen. Das vertraute Sweatshirt schien hervor.

Zhiwen erhielt eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren und wurde in ein berüchtigtes Arbeitslager im Nordosten Chinas gebracht. Später wurde er in das Tuanhe-Arbeitslager verlegt, wo er bis zum heutigen Tage ist. Die wenigen Informationen, die aus dem Arbeitslager dringen, sind vage und unzusammenhängend. Briefe schreiben und empfangen ist verboten. Sie hörten davon, dass er gezwungen wurde sieben Tage ohne Pause auf einer schmalen Bank zu sitzen. Er wird ununterbrochen gefoltert, damit er seinen Glauben an Falun Gong aufgibt, dennoch weigert er sich beständig nachzugeben. Eines Tages bekam Danielles Mutter einen Anruf aus China. Es war Zhiwen. Sie unterhielten sich die gesamte Zeit ausschließlich über ihre Tochter. Das war das letzte, was sie von ihm hörten, das war vor einem Jahr.

Zhiwen Wang in China vor seiner Verhaftung

Seitdem ihr Vater im Jahre 1999 verhaftet wurde, hat Danielle unermüdlich an die Regierung der USA, sowie an alle gutherzigen Menschen appelliert. Sie hat Brief um Brief an den Präsidenten geschrieben und sich mit den Kongressabgeordneten getroffen. Sie hatte eine Menschenrechtstour im Bus von Houston nach Washington DC organisiert und mehr als 10 Pressekonferenzen veranstaltet, um auf die Situation ihres Vaters und die anderer Falun Gong Praktizierender aufmerksam zu machen. Sie hat außerdem einen Falun Gong Verein an ihrer Universität gegründet, um Mitstudenten die Möglichkeit zu geben, Falun Gong zu lernen und dabei zu helfen, die Verfolgung zu beenden. Zwei mal war sie auf dem Campus in einen Hungerstreik getreten, um auf das Schicksal ihres Vaters aufmerksam zu machen.

Seit der Inhaftierung ihres Vaters 1999 hat Danielle unermüdlich an die US-Regierung und die Menschen weltweit appelliert.

Trotz all dem macht sie immer noch täglich die Übungen draußen, egal ob bei Regen oder Sonnenschein, ob alleine oder mit anderen Studenten. Diese Tragödie hat sie nicht daran gehindert, weiterhin ihr positives selbstloses Wesen zu bewahren, zu dem ihr Vater sie erzogen hatte. Sie kann zwar nicht zurück nach China, aber sie kämpft weiterhin dafür, denjenigen eine Stimme zu geben, die in China zum Schweigen gebracht werden sollen und richtet sich unaufhörlich nach den Prinzipen des Falun Gong Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit – Nachsicht – in Hoffnung darauf, dass die nächste Nachricht, die sein wird, dass ihr Vater freigelassen wird.

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