(pm) Wer am Sonntagmittag im Bürgerpark spazieren geht, hat sie bestimmt schon gesehen: Menschen jeden Alters und jeder Gesellschaftsschicht meditieren im Pavillon, um Entspannung zu finden und gemeinsam neue Kraft zu schöpfen. Mit einer Demonstration ihrer buddhistischen Meditationspraxis auf dem Hanseatenhof in der Innenstadt machten die Bremer Praktizierenden von Falun Gong jetzt auf die Verfolgung und Unterdrückung der über 70 Millionen chinesischen Anhänger aufmerksam.

Neben Informationsmaterial und Stellwänden zum Thema, konnten sich Interessierte auch vor Ort die fünf einfachen Qigong Übungen der Meditationspraxis anschauen und erlernen. Entstanden auf der Grundlage der Lebensprinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht steht die Verbesserung des körperlichen und geistig-seelischen Zustands im Vordergrund von Falun Gong.

Die Demonstranten informierten die Bremer einmal mehr darüber, dass diese Meditationspraxis in ihrem Ursprungsland China seit Juli 1999 verboten ist. Die vielen Millionen praktizierenden Menschen blieben trotz staatlichen Verbots aber davon überzeugt, dass nichts Schlechtes daran sein kann, ehrlich, gutherzig und tolerant zu leben.

Obwohl oder gerade weil die Praktizierenden im In- und Ausland sich für ihre Glaubensfreiheit in den letzten Jahren stets unpolitisch und friedfertig einsetzten, nahm die Verfolgung eskalierende, tabulose Ausmaße an. Aus einem Untersuchungsbericht von Amnesty International geht hervor, dass im Zusammenhang mit der Verfolgung schon mindestens 120 Menschen ermordet wurden. Als Motivation für ihren öffentlichen Protest steht für die Bremer Falun Gong Anhänger im Vordergrund, „dass die Menschen in China keine Möglichkeit haben, aufzuklären und die Lügen der chinesischen Propaganda aufzudecken. Somit sei das Ausland aufgerufen etwas zu tun“.

Wer selbst die körperliche Erfahrung mit Falun Gong machen möchte, kann jeden Sonntag von 11 bis 13 Uhr kostenlos an den Übungen der Gruppe teilnehmen. Treffpunkt ist im Bürgerpark beim Pavillon.