Eine kleine Geschichte über Barmherzigkeit

Ich möchte eine kleine Geschichte über Barmherzigkeit teilen, die sich vor einigen Jahren ereignete.

Mein älterer Bruder ist ein wenig exzentrisch und manchmal ist es schwierig mit ihm zusammen zu leben. Er ist leicht gestresst und kann lange in einem Zustand geistiger und emotionaler Aufregung verweilen. Oftmals endete es so, dass er mit denjenigen, die um ihn herum waren in intensive Auseinadersetzungen geriet; es herrschte dann eine Atmosphäre äußerster Anspannung um ihn herum. Als ich mit ihm zusammen aufwuchs, kann man sich sicher leicht vorstellen, brachte mich dieser Charakterzug, sowie seine Selbstzentriertheit und seine Dominanz fast bei jedem Gespräch wirklich auf. Oft fühlte ich mich unterdrückt, war neidisch, verärgert und frustriert. Gleichzeitig sah ich wie mein Bruder oft sehr unzufrieden und unglücklich war, was mich ebenfalls bedrückte, ich war doch sein Bruder und liebte ihn. Er gehört zu den Personen, die von vielen intellektuellen Anschauungen dominiert werden und hat Schwierigkeiten, wenn es um die emotionale Seite des Lebens geht und Schwierigkeiten im Umgang mit anderen.

Durch das Lesen der Falun Dafa Bücher wurde mein Mitgefühl größer und mein Verständnis für das Loslassen der Gefühle wurde tiefer. Der Ersatz für die Gefühle war eine einfachere, reinere Daseinsform, nämlich eine Barmherzigkeit, die nicht dadurch betrübt werden kann, wie mich die anderen behandeln und auch nicht kommt und geht wie Emotionen. Ich habe gelernt meine Gefühle leicht zu nehmen und in meinen Worten und Handlungen mehr an die anderen zu denken.

Als ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa anfing, lebte ich immer noch bei meinen Eltern zu Hause. Ich habe die Übungen in meinem Zimmer praktiziert. Einmal war ich gerade dabei die fünfte Übung zu machen, als mein Bruder lautstark anfing Selbstgespräche zu führen. Er war aufgeregt und verärgert und es ging solange weiter bis er schließlich mit sich selbst schimpfte. Das war ziemlich typisch. Ich war enttäuscht und genervt darüber, dass er nur an sich selbst dachte. Dann erinnerte ich mich daran, dass ein Praktizierender barmherzig und friedvoll ist und stoppte meine Gedanken. Mir wurde klar, dass er völlig in seiner Welt gefangen war, gequält durch seine Anschauungen und Gefühle und glaubte nicht einmal daran, dass wahres Mitgefühl existierte. Tief im Innern war er alleine und verängstigt. Dann fühlte ich wie in meinem Herz das Mitgefühl gegenüber meinem Bruder wuchs. All die Jahre voller Frustration und Neid lösten sich auf und ich hatte plötzlich nur noch einen Gedanken – ich wollte ihm ein paar Worte sagen, damit er verstand, dass es wahres Mitgefühl noch gibt und ihn verstehen lassen, dass ich mich nicht aus Sentimentalität eines Bruders um ihn kümmerte, sondern aus tiefstem Herzen. Ich nahm meine Beine aus dem Lotussitz und ging zu ihm. Ich sprach nur ca. 5- 10 Minuten und erinnere mich auch nicht mehr gut daran, was ich genau sagte, merkte jedoch, dass ich bei jedem Wort nur an ihn dachte und nicht an mich. Er beruhigte sich und was auch immer ihn aufgeregt hatte, war mit einem Mal fort. Ich erinnere mich daran, dass ich sah, wie er feuchte Augen bekam und etwas sagte wie, „Du bist wirklich ein guter Mensch. Du bist wirklich gutherzig.“ Ich sah eine Ruhe in ihm, die ich in all den Jahren bei ihm nie gesehen hatte. Ich ging zurück, um zu meditieren und fand einen Frieden in meinem Herzen, den ich vorher nie gekannt habe.

Ich weiß, dass ist ein nicht ungewöhnliches Beispiel unter Falun Gong Praktizierenden. Ich berichte darüber, um zu zeigen, welchen wunderbaren Effekt das Praktizieren von Falun Gong hat.

Englische Version:
http://www.clearharmony.net/articles/200301/9915.html

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