Publizistin bei Shen Yun in Berlin: Ich bin extrem beeindruckt

BERLIN – Trotz eisigem Ostwind und klirrender Kälte strömten die Besucher von Shen Yun am Samstagabend in das ICC Berlin. Unter ihnen auch die Publizistin Dr. Phil Marlene Müller-Rytlewski und der Politik-Professor Ralf Rytlewski

Epoch Times: Wie gefiel Ihnen die Show?
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Ralf Rytlewski: die finde ich ausgezeichnet. Sie hat interessante Themen und von der Darstellung her sehr hochentwickelt, die Tanzkultur. Aber man hat nicht den Eindruck dass das Folklore ist, sondern dass es alte kulturelle Themen sind, die man jetzt bearbeitet. Im Grunde könnte man das auch auf der Bühne ohne Hintergrund tanzen. Der Hintergrund dramatisiert die Sache jetzt natürlich sehr und das sind ungeheure Effekte – aber auch wenn man die Effekte wegnähme, würde es immer noch eine exzellente tänzerische Darbietung sein. Also das ist sehr professionell.

Epoch Times: Was meinen Sie zu den Themen?

Rytlewski: Ich bin eigentlich kein Kenner der buddhistischen Lebensweise, die Texte, die Gesangstexte in dem Fall, weil sie ja nun auch übersetzt werden, sprechen so allgemeine Menschheitsfragen an, die man auch versteht, wenn man nicht im Chinesischen zuhause ist. In dem Fall ist das sozusagen multikulturell oder transkulturell oder wie man das nennen möchte. Und die Themen der einzelnen Stücke, nun ja, ich meine, es geht um Gerechtigkeit, eine gewisse Bescheidenheit, Demut, vor der Natur und den Göttern, dem Schicksal. Das finde ich, hat man früher mehr gelehrt, insofern ist das eine traditionelle Kultur, also mehr eine ländliche Kultur, durch die Industrialisierung und durch die Moderne sind wir vom Lande und den natürlichen Lebensweisen des Landes ein wenig entfernt. So wie es im Moment aussieht, entfernen wir uns ja noch mehr und in China sieht das ja genauso aus, ein zwei Jahre mehr und wir werden noch wegen technischen Neuerungen nach China gehen müssen. insofern ist das interessant, wie Falun Gong sich jetzt dazwischen schiebt, sozusagen, in gewisser Weise.

Epoch Times: Was möchten Sie über die Realitätsstücke in China sagen?

Rytlewski: Na ja das ist ja nun ein Schauspiel und ein Schauspiel abstrahiert ja von der Realität, von der Unmittelbarkeit, es generalisiert ja. Was ich sehr interessant finde, diese schauspielerischen Formen – ich unterstell mal das das alte Formen sind, sehr gut anwendbar sind auch auf moderne, oder man kann die Moderne interpretieren mit diesen Stöcken. Die Stöcke waren schon vor 1000 Jahren Realität und die kann man auch verstehen als Unterdrückungsmittel für die Gegenwart, man kann das darstellen. Man kann alle Unterdrückung so darstellen, nicht? Insofern ist das auch aktuell.

Marlene Müller-Rytlewski: Ich bin extrem beeindruckt. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass ich so verstehe, ohne irgendwelche chinesischen Sprachkenntnisse oder viel Kenntnisse der Kultur, das so unmittelbar die Botschaft vermittelt wird. Ich hatte das Gefühl, ich habe immer verstanden, worum es geht und ich war absolut begeistert. Ich werde bestimmt im nächsten Jahr wieder dabei sein. Was mich beeindruckt hat, ist diese Kraft, die zum Ausdruck kam, diese Intensität, diese wirkliche Power, die dahinter steckte, abgesehen mal von diesem künstlerischen Können was, glaube ich, ansonsten nicht erreichbar ist. Ich bin ganz sprachlos. Es war einfach überwältigend.

Epoch Times: Shen Yun bedeutet göttliche Schönheit …

Marlene Müller-Rytlewski: Es ist ja sehr klar zum Ausdruck gekommen, dass die Menschen durchaus imstande sind, von mehreren Existenzen, von mehreren Welten auszugehen und eine Rückbindung an etwas zu haben, was außerhalb dieser wahrnehmbaren Welt ist. Das ist ja sehr klar geworden und ich denke, das ist eine sehr gute Botschaft und ich hoffe, sie verbreitet sich in China ohne gefährdet zu sein.

Was mir klar geworden ist, wir nehmen China ja als ein Land wahr, das in einem sehr schnellen Wandel ist, aber diese Show macht sehr gut die Bedeutung der Geschichte deutlich. Ich glaube nicht, dass wir nach vorne blicken können, wenn wir nicht eine klare Position zu unserer Vergangenheit beziehen. Ich halte es für sehr unklug, Vergangenheit abzuschneiden und zu verbieten. Diese Show zeigt, wie wichtig es ist, einen Blick in viele Aspekte der Vergangenheit zu werfen, wie wichtig, wie schön es ist, viele Aspekte betonen zu können. Wie glücklich ein Volk sein kann, viele Aspekte gehabt zu haben und wie dumm es ist, wenn damit Schluss gemacht wird. Das ist es, was mir das so gegeben hat.

Epoch Times: Was nehmen Sie mit?

Marlene Müller-Rytlewski: Dieses schöne Bild Chinas, diese vielen Talente, ein bisschen die Traurigkeit darüber, dass das, was uns heute gezeigt wird, im eigenen Land nicht möglich ist zu zeigen. Wir sind in China gewesen, aber diese Show macht wirklich Neugierde, sich wieder mit dem Land zu befassen. In der Literatur oder in der Realität, wie auch immer.

Als wir China besucht haben, haben wir die eine oder andere Show gesehen und im Unterschied zu der heutigen Show war das Folklore. Das war nicht Ausdruck dessen, was wir heute gesehen haben, es schien so eine touristische Veranstaltung zu sein. Der Unterschied war himmelweit.

Epoch Times: Wenn solch ein China, wie dargestellt, wieder mehr Macht bekäme…

Marlene Müller-Rytlewski : Wunderbar! Sehr schön. Wir würden uns wünschen, dass China vielleicht noch etwas mehr einfällt, als jetzt unbedingt einen ökonomischen Schwerpunkt zu setzen. Es sollte seine Kultur nicht vernachlässigen über ökonomischen Neuerungen, die sicherlich wichtig sind, aber bitte nicht unter Verzicht auf die Geschichte.

Epoch Times: Was möchten Sie den chinesischen Lesern sagen?

Marlene Müller-Rytlewski: Ich glaube wir sind heute sehr interessiert an China. China ist ein Land was an Bedeutung für die Welt zunimmt. Für die zukünftige Welt… und ich glaube wir wären alle gut beraten, China in seiner ganzen Bandbreite kennenzulernen. Nicht nur diesen Ausschnitt, den wir in den Nachrichten sehen. Diese Schönheit des Landes, ist ein guter Teil Chinas und vielleicht gibt es etwas mehr Besinnung darauf.

Unternehmens-Coach: „Shen Yun vermittelt Werte“

Wilfried Schweiger-Lemgo im ICC Berlin bei Shen Yun Ffoto: Matthias Kehrein / The Epoch Times

BERLIN – Am Freitagabend war unter den Premierengästen von Shen Yun in Berlin auch Wilfried Schweiger-Lemgo. Er ist Coach und Leiter der Berliner Schule für Führungskräfte von Crestcom. Das Unternehmen berät weltweit sowohl Konzerne, als auch kleine und mittelständische Betriebe.
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„Ich bin immer sehr respektvoll und neugierig darauf, neue Kulturen kennenzulernen“, meinte Schweiger-Lemgo. Die Show der New Yorker Künstlergruppe über die traditionelle Kultur Chinas sah er bereits zum zweiten Mal. 2012 hatte er Shen Yun in Zürich gesehen und weil es ihn damals begeistert hatte, kam er zur Berliner Premiere des Programms von 2013. Shen Yun präsentiert jedes Jahr eine völlig neue Zusammenstellung aus Tänzen, Geschichten und Liedern, die bis ins kleinste Detail eigens für die Show erarbeitet werden und nur hier zu sehen sind.

„Es ist eine sehr bunte, sehr abwechslungsreiche Show“, beschrieb Schweiger-Lemgo die Aufführung, die aus einem Bilderreigen verschiedener Nummern besteht. Bezogen auf den klassischen chinesischen Tanz sagte er: „Ich finde es von der Körperbeherrschung unglaublich, was die Tänzerinnen und Tänzer vollbringen. Es ist genau dieses Vermitteln dieser alten Traditionen, sowohl in den Gewändern als auch in den Figuren … es ist eine Reise in die 5000 Jahre alte Kultur der Chinesen.“

Die offizielle Website von Shen Yun ergänzt dazu: „Der klassische chinesische Tanz hat seine eigenen Trainingsmethoden in den grundlegenden Fertigkeiten und erfordert ein striktes Training sowohl in der körperlichen Ausdrucksweise als auch in speziellen Positionen. Die tiefgründigen kulturellen Traditionen Chinas sind im klassischen chinesischen Tanz enthalten und ermöglichen, dass die Bewegungen so ausdrucksstark sind, dass die Charaktere und die Gefühle der Figuren mit einer beispiellosen Klarheit dargestellt werden können.“

Obwohl das Programm jedes Jahr wechselt, bleiben einige Erfolgsgeheimnisse von Shen Yun immer gleich.

„Was mir gefällt – das hat mir auch letztes Jahr schon gefallen – ist, dass die Bilder nur von den Personen und der Leinwand kommen“, sagte Schweiger-Lemgo. „Es ist reduziert und wirkt trotzdem. Hier ist keine riesengroße Show aufgebaut. Die Ideen bei Shen Yun finde ich schon sehr gut. Wie die Personen zum Beispiel aus dem Wasser steigen. Das kommt auch bei den Leuten gut an. Das macht schon Spaß.“ Dabei spielte er auf die Episode „Glücklicher Sandmönch“ an, in dem der legendäre Affenkönig versucht, ein Flussmonster unschädlich zu machen.

Außerdem lobte er die geistige Konzentration, die bei Shen Yun durch die Reduziertheit der künstlerischen Mittel entsteht: „Die Personen, die Tanzbewegungen, die Gewänder, dass man da so reduziert und nicht durch Klangeffekte, Spotlights oder Feuerwerk etc. verändert wird – das finde ich toll.“

Und zu Shen Yuns vielfältigen Botschaften der Menschlichkeit bemerkte er: „Ich finde es toll, dass in Shen Yun noch solche Werte vermittelt werden, die heutzutage verloren gegangen sind. Zum Beispiel der Respekt vor älteren Leuten oder vor solchen kulturellen Dingen. Manche Dinge würde ich gerne wieder einführen“, meinte der Führungskräftetrainer nicht ohne Augenzwinkern: „Zum Beispiel den Respekt vor Lehrern …“

Das Interview führte Alexander Hamrle

Geschäftsführer eines Hotels von Shen Yun „sehr berührt“

Jürgen Görissen, Geschäftsführer fand Shen Yun "wunderschön" und genoss die Werte.

BERLIN – „Mich hat das schon sehr beeindruckt, die Farbenvielfalt und die Begegnung mit der alten chinesische Kultur, die uns ja in Europa nicht so geläufig ist," fasst Herr Jürgen Görissen seinen Eindruck am Freitagabend im ICC Berlin zusammen. Der Geschäftsführer eines Hotels sah sich zum ersten Mal eine chinesische Show an. Der klassische chinesische Tanz und die Musik kamen bei ihm an, „Ich fand das sehr kreativ und abwechslungsreich. Die Musik war wunderschön, auch diese Verbindung mit den europäischen Instrumenten. Das hat mir schon sehr gut gefallen, ein bleibender Eindruck."
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Renaissance der asiatischen Hochkultur

Shen Yun bedeutet göttliche Schönheit, die Künstlergruppe, hauptsächlich bestehend aus Exilchinesen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zuschauer mit auf eine Reise durch 5000 Jahre chinesische Kultur zu nehmen und die tief verwurzelte Spiritualität wiederzubeleben.

„Ja das macht die Show schon anders als die anderen Shows. Gerade die Anmut ist wunderschön und diese prächtigen Tänzerinnen und Tänzer haben das sehr schön rübergebracht, diese Verbindung zum Buddhismus. Das hat mich persönlich auch sehr berührt."

Buddhistische Werte im Scheinwerferlicht

„Ich selber stehe dem Buddhismus auch nahe und der Idee des Buddhismus stehe ich sehr offen gegenüber. Eine Zeit lang habe ich mich mit Zen Buddhismus befasst. Es gibt viele in Deutschland und Europa die sich dieser Gedankenwelt nähern und das als angenehm empfinden," so Görissen.

China wurde einst Shen Zhou – das Göttliche Land genannt. Dieser Name zeugt von der tiefen Verbundenheit der Menschen mit dem Göttlichen, dem Kosmos und der Natur. Die alten Chinesen glaubten, der Himmel habe den Menschen auf der Erde eine reiche Kultur weitergegeben. Herr Görissen ist überzeugt, „es ist für die Menschen sehr wichtig, dass eine Institution gibt, die dem Menschen übergeordnet ist, das nicht alles in Menschenhand ist, diese Erkenntnis und dem Wunsch in etwas eingebettet zu sein, nicht in einer Art Ideologie sondern vielleicht auch in einer Religion oder einer Weisheit und das wird sich auch in China durchsetzen."

Shen Yun ist zu einem internationalen Phänomen geworden und bringt die Wunder der historischen chinesischen Kultur zu Millionen Menschen rund um die Welt. Wie man der Shen Yun Website entnehmen kann, führt die Welttournee die Künstler „jedes Jahr in 20 Länder und 100 Städte."

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