Die internationale Ausstellung, Kunst von Zhen, Shan, Ren, die weltweit in über 40 Ländern und 200 Städten ausgestellt wurde, wird nun in Frankreich gezeigt. Sie wurde in Frankreich schon zum sechsten Mal und wird jetzt zum ersten Mal in Caen gezeigt. Die Galerie Place des Arts beherbergte die Ausstellung von 19. – 23. April.
Die internationale Ausstellung Kunst von Zhen, Shan, Ren ist sowohl innig als auch inspirierend. Das Thema behandelt die Tragödie der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China und die Tiefe derer Spiritualität. Die Werke sind meist in Öl und chinesischem Pastell. Die Betrachter sind sowohl von der künstlerischen Qualität der Werke, als auch vom Ausdruck ihrer kraftvollen Realität bewegt und von der Hoffnung, die von ihnen ausstrahlt.
Veronique Lew Madec: „Die Gemälde sind mehr als wahrhaftig“
Veronique Le Madec, eine Malerin, empfand die Ausstellung als „sehr berührend“, weil „die Bilder mehr als wahrhaftig sind. Leider geschehen diese Dinge [Verfolgung] immer noch… als ein menschliches Wesen bin ich davon zutiefst berührt und als Malerin, wusste ich bereits, dass ich Redefreiheit genießen konnte, doch dies ist viel mehr als das.“
Besonders betroffen war sie von dem Gemälde „Tränen des Kummers und der Freude“, in dem der Künstler seine Vorstellung des Jüngsten Gerichts wiedergibt. „Der Wirbelsturm von Farben! Wenn ich nicht auf die Details schaue, sehe ich nur die Farben und die ‚S‘ Form und auf diese Weise finde ich das Gemälde vor Hoffnung überschäumend. Tatsächlich aber ist die Geschichte genau das Gegenteil: Wenn man näher hingeht und all die Erbärmlichkeit in diesem Gemälde wahrnimmt, hat der Künstler sie transformiert und er hat seine Botschaft darüber durch Farbe bekommen“, erläuterte sie.
„Ich bin sehr froh darüber, hierhergekommen zu sein, ehrlich erfreut und ich würde wirklich gerne Menschen ermutigen, zu kommen und sich Zeit zu nehmen, die Schilderungen zu lesen und sich nicht einfach nur mit dem Betrachten der Bilder zufrieden zu geben, sondern all die kleinen Kommentare zu lesen, das ist sehr wichtig. Es ist wichtig, die Botschaft hinter diesen Werken zu verstehen.“
Bernhard Zeller: „Selten habe ich eine derart eindringliche, so eine kraftvolle Ausstellung gesehen“
Der Maler Bernhard Zeller war von der Kraft der Botschaft der Ausstellung sehr bewegt. „Ich glaube, ich habe selten eine Ausstellung als so eindringlich, als so kraftvoll erlebt. Sie ist tatsächlich überwältigend. Die Gemälde scheinen ganz einfach zu sein. Man mag die ersten Bilder, sie sind so leicht zu verstehen und dann … findet man, es ist kraftvoller als Realität. Der Stil ist modern, erinnert einen aber an Tradition, es ist überwältigend“, erläuterte er. „Ich entdeckte durch diese Ausstellung, dass Menschen ihres Glaubens wegen verfolgt werden. Es ist nur schwer einzugestehen!“ fügte er hinzu.
Das Gemälde „Tränen des Kummers und der Freude“ machte viele Besucher betroffen. Unter ihnen war auch Valerie Huart, Stadträtin, Malerin und Kunstlehrerin. „Es ist ein wunderbares Gemälde und es erklärt alles. Man ist berührt, wenn man es einfach nur anschaut“, sagte sie. Bei den Bildern, welche die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden darstellen“, sagte sie, „wollte ich bei jedem der Bilder weinen. Jedes Mal, wenn ich den Begleittext dazu las und das Bild betrachtete, war es so berührend; ich fühle mich immer noch so, als würde ich weinen“.
Annick Fijalkowski: „Ich bin völlig überwältigt
Annick Fijalkowski sagte: "Ich war sowohl von der Schönheit der Gemälde berührt, als auch vom Horror, der da [in China] geschieht und von dem wir nichts wissen. Ich entdeckte dies gerade heute – vordem wusste ich nichts davon. Er bringt einen dazu, dass man weinen möchte. Es ist einfach schrecklich, das muss aufhören! Es ist ernst! Es ist unerträglich! Ich bin völlig überwältigt!“ Besonders angezogen fühlte sie sich von dem Gemälde „Wer bin ich?“, weil, „dies eine Frage ist, die wir uns alle selbst stellen, besonders wenn wir älter werden.“ Sie fügte hinzu: „Auf gewisse Weise ist die Welt wunderschön, doch es gibt auch so viele schreckliche Dinge.“
Oksana Charlot, eine Amateurmalerin, die Kurse an der Akademie für Künste in St. Petersburg in Russland besuchte, gab ihre Eindrücke der verwendeten Techniken in Worten wieder: „Im gleichen Augenblick, in dem ich hereinkam, entdeckte ich, was ich als interessant empfand: Die figurativen und die realistischen Gemälde in der klassischen Tradition. Selten findet man interessante Dinge in der zeitgenössischen Kunst dieser Tage.“
Frau Charlot erklärte: „Als ich in die Ausstellung kam, war ich daran interessiert, herauszufinden, wie die Künstler, die meisten davon sind Chinesen, diese absolut traditionelle Herangehensweise ans Malen und die europäische Art zusammenbringen. Es gibt etwas hier, das auf eine andere Zivilisation hindeutet, eine andere Mythologie und weil dies so ist, ist das, was in den Gemälden angedeutet wird, anders.“
Sie sprach über ihr künstlerisches Verständnis von Folter und andere Szenen von Leiden, sagte: „Man sieht, dass in einer Szene, in welcher Leiden gezeigt wird, der leidende Körper all seine Schönheit bewahrt hat. Diese Modelle sind im alten klassischen Stil gezeichnet, die Proportionen sind klassisch, kein Teil des Körpers ist verunstaltet, alles ist sanft, ausgeglichen. Man versteht, dass dies einen Sieg des Geistes über die Folter darstellt, es ist sichtbar in der Wahl der Formen, von Licht und Schatten.“ Wenn ich das Bild „Tragödie in China“ anschaue, erläuterte sie, „ist es in klassischen Stil, es ist statisch. Das gesamte Bild ist interessant mit seiner modernen Kleidung, die immer noch intakt ist, die leidende Frau ist wunderschön in ihrem Leiden. Was hier ausgesprochen wird, ist die Frage von Leben und Tod und sie wird mit so viel Symbolismus behandelt.“
Besucher kontemplieren über die Gemälde
Die Erinnerung an diese Ausstellung wird sicherlich im Geiste derjenigen, die die Galerie besuchten und diese Gemälde entdeckten, nachklingen. “Ganz einfach großartig, überwältigend“ war eine der Mitteilungen, die im Besucherbuch hinterlassen wurden. Ein anderer Kommentar: „Eine sehr bewegende Ausstellung, wegen ihrer thematischen Wahrhaftigkeit“. Andere dankten der Galerie für die Gelegenheit, die ihnen geboten wurde, von der Unterdrückung von Falun Gong in China zu erfahren: „Ihnen sei Dank für die Erweckung unseres Gewissens“ und „Brandmarken sie weiterhin diesen Horror“.
Die nächste Ausstellung der Kunst von Zhen, Shan, Ren in Frankreich wird in Perigueux vom 21. bis 25. Mai 2013 sein.