Dong Feng, der Stammvater des „Aprikosenwaldes“

In China bezeichnen sich Medizinfachleute oft als „Menschen des Aprikosenwaldes“ und dieser Begriff stammt ursprünglich von einem bekannten Arzt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, namens Dong Feng, welcher in der Zeit der Östlichen Han Dynastie und der Drei Königreiche lebte.

Dong Feng, auch Jun Yi genannt, wurde in Fujian geboren. Dong Feng und zwei andere bekannte Ärzte, Zhang Zhong Jing und Hua Tuo, wurden in jener Zeit die „Drei Wunderdoktoren“ genannt. Einmal praktizierte Dong Feng Heilkunst auf dem Berg Lu und bald verbreiteten sich von dort aus legendäre Geschichten über ihn.

Eine bekannte Geschichte ist „Bringe die ‚Toten‘ zum Leben zurück“. Als Dong Feng im Haus eines vergifteten Beamten eintraf, lag dessen Körper schon seit drei Tagen ohne erkennbaren Atem auf dem Bett. Die Familie erwartete die Verkündigung seines Todes, doch Dong Feng spürte noch einen extrem schwachen Puls am Körper. Er spülte dann mit warmem Wasser drei Kräuterpillen den Schlund des Beamten hinunter und massierte dessen Körper. Schließlich konnten die Anwesenden Bewegungen des Körpers ausmachen und erkennen, wie seine Wangen eine rosige Farbe annahmen. Nach einigen Tagen Behandlung erholte sich der Beamte zur großen Begeisterung seiner Familie wieder. Die Geschichte verbreitete sich rasch und hieß „Bring den ‚Toten‘ zum Leben zurück“.

Eine andere Geschichte aus der medizinischen Praxis von Dong Feng wurde in Kapitel 12 der Legenden von übernatürlichen Lebewesen aufgezeichnet. Dong Feng lebte in den Bergen und baute nichts an. Tagsüber behandelte er Patienten, ohne dafür Gebühren zu erheben. Wenn er Patienten mit schweren Erkrankungen heilte, bat er sie, fünf Aprikosenbäume für ihn zu pflanzen; wenn er Patienten mit Allgemeinkrankheiten behandelte, bat er sie, einen Baum für ihn anzupflanzen. Viele Patienten suchten ihn auf und er war jeden Tag sehr beschäftigt. Nach mehreren Jahren bildeten diese Bäume einen Wald. Im Wald gab es viele Vögel und Tiere, die dort spielten und als die Aprikosen reif waren, baute er ein Lagerhaus. Er veröffentlichte eine Mitteilung: „Wer Aprikosen kaufen möchte, braucht mir das nicht zu sagen, sondern hinterlasse einfach ein Kilo Reis im Austausch für ein Kilo Aprikosen.“ Manchmal ließ eine gierige Person weniger Reis da und nahm mehr Aprikosen mit. Doch immer, wenn dies passierte, jagte ein Tiger diese gierigen Leute brüllend aus dem Wald. Sie erschraken und warfen eilig einige Aprikosen, die sie mitgenommen hatten, an den Straßenrand. Überraschenderweise, wenn sie zu Hause ankamen und die verbliebenen Aprikosen abwogen, entdeckten sie, dass die Aprikosen genau der Menge Reis entsprach, die sie mitgebracht hatten. Wenn Menschen Aprikosen stahlen, ohne sie zu bezahlen, verfolgte der Tiger sie bis zu ihren Wohnungen. Die Leute wurden in Angst und Schrecken versetzt und so brachten sie die gestohlenen Aprikosen zurück und entschuldigten sich. Dann vergab ihnen der Tiger. Der für die Aprikosen eingetauschte Reis wurde dazu verwendet, den Patienten mit finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Der Aprikosenwald von Dong Feng rettete vielen Menschen das Leben.

Und so wurde durch Dong Feng der Name „Aprikosenwald“ zu einem Begriff für die medizinische Gemeinschaft und Aprikosenblüten wurden „Blume der traditionellen chinesischen Medizin“ genannt.

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