Wang Xizhi – der Weise der Kalligraphie

Illustrator: Jade, Epoch Times

Wang Xizhi aus der Östlichen Jin Dynastie ist der am meisten geschätzte Kalligraph in China. Oft als Weiser der Kalligraphie bezeichnet, hinterließ er uns sein größtes Werk der Kalligraphie „Die Einleitung zu den im Orchideen Pavillon verfassten Gedichten“. Es wurde zum Vorbild für den geläufigen Schreibstil (Xingshu), mit den Schlüsselcharaktermerkmalen von sanften, aber anmutigen Strichen und der wahren Schönheit innerer Stärke.

Schon in seiner Jugendzeit forschte Wang Xizhi, immer wenn er auf Reisen war, nach Grabsteinen mit Inschriften drauf und legte diese durch Abreiben fein säuberlich frei. Mit der Zeit legte er so eine große Sammlung an, welche er studierte und dadurch seinen eigenen Schreibstil entwickelte.

Er war völlig in sein Schreiben und in die Erfassung der Struktur der chinesischen Schriftzeichen versunken und manchmal war er so tief in Gedanken, dass er seine Mahlzeiten übersprang und seine Schlafzeiten vergaß. Eine Geschichte berichtet uns, dass er einmal tief auf die Kalligraphie konzentriert war, während sein Diener ihm eine Platte mit Dampfbrötchen und einer Schale Soße brachte und neben ihn hinstellte. Später kam seine Frau in sein Zimmer und musste entdecken, dass Wang dabei war, ein Dampfbrötchen in Tinte zu tauchen und zu essen.

Wang hatte mehrere Schreibstühle in jedem Raum seines Hauses und immer, wenn ihm ein chinesisches Schriftzeichen mit einer guten Struktur einfiel, nahm er einen nächstgelegenen Pinsel, um es sofort niederzuschreiben.

In seiner frühen Zeit war Wang Xizhi nicht der renommierteste Kalligraph, doch arbeitete er viele Jahre lang hart, um der Beste zu werden. Sein Handgelenk war stark und stabil und die Geschichte erzählt, dass er einmal einige Worte auf einen Tisch schrieb und diese Schriftzeichen später nicht einmal mehr mit Wasser abgewischt werden konnten. Bei einer anderen Gelegenheit schnitzte Wang einige Worte in ein Holzbrett. Daraufhin entdeckte ein Zimmermann, dass die Tinte mehr als drei Fen (Traditionelles chinesisches Längenmaß: 1 Fen = 0,33 cm) tief ins Holzbrett eingedrungen war. Später bezeichneten die Leute Wangs Kalligraphie, als „3 Fen tief ins Holz eindringen“ und es wurde zu einer Redensart in der chinesischen Sprache.

Neben seiner Begeisterung für Kalligraphie und Lesen, war Wang Xizhi noch bekannt für eines seiner Hobbies, das Aufziehen von Gänsen. Es hieß, dass er durch das intensive Beobachten der Posen seiner Gänse erkannte, wie er bei der Kalligrafie den Pinsel bewegen musste.

Wang und seine Freunde hielten im Orchideenpavillon ein Bankett ab, wo sie viele Gedichte verfassten, während sie sich amüsierten. Bis zum Ende des Banketts verfassten sie insgesamt 37 Gedichte. Wang schrieb ein Vorwort als Einleitung zu der Gedichtsammlung und dieses wurde zum überragendsten Kunstwerk seiner kalligraphischen Arbeiten. Der gesamte Text der „Einleitung zu den im Orchideenpavillon verfassten Gedichte“ besteht aus dreihundertzwanzig Worten, in dem dieselben Worte in unterschiedlichen Stilen niedergeschrieben wurden, aber allesamt in eleganter Einheit.

Leider ist das Original von „Die Einleitung zu den im Orchideenpavillon verfassten Gedichte“ von Wang Xizhi verloren gegangen, doch mehrere Kopien existieren bis zum heutigen Tage und dienen als Vorbild für den Laufstil der Kalligraphie.

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