FAZ (Deutschland): Taifun und Regenfälle suchen China heim (04.09.03)

04. September 2003 Mindestens 38 Menschenleben hat der schlimmste Wirbelsturm gekostet, der seit mehr als 20 Jahren über die Südküste Chinas gefegt ist. Nach einem Dammbruch infolge starken Regens mußten in Nordchina über Nacht 100.000 Menschen ihre Häuser verlassen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag berichtete.

Wie die Behörden mitteilten, wurden nach dem Taifun am Donnerstagmorgen noch fünf Personen vermißt, die Schäden wurden auf umgerechnet 220 Millionen Euro beziffert. Die meisten Opfer waren in der Stadt Shenzhen zu beklagen, dort richtete der Taifun „Dujuan“ die schlimmsten Verwüstungen seit 1979 an. Wie Xinhua meldete, wurden mehr als tausend Menschen verletzt, allein 16 Personen kamen beim Einsturz eines Arbeiterwohnheims in der boomenden Wirtschaftsregion ums Leben. Der Wirbelsturm habe tausende Bäume entwurzelt, Autobahnen, Strom- und Kommunikationsleitungen wurden schwer beschädigt, berichtete Xinhua. Die Stromversorgung in Shenzhen brach zusammen und in mehreren Verteilerstationen ereigneten sich Explosionen. Am Mittwochnachmittag schwächte sich „Dujuan“ zu einem tropischen Sturm ab.

Dammbruch in Nordchina

Nachdem in Nordchina die Uferbefestigung am späten Dienstagabend auf einer Strecke von 100 Metern gebrochen war, wurden ganze Dörfer, zahlreiche Straßen und Felder bei der Stadt Weinan in der Provinz Shaanxi überflutet. Mindestens vier Personen seien verletzt worden, meldeten die Behörden. Soldaten waren im Einsatz, um weitere Dammbrüche zu verhindern. Wegen starker Regenfälle in der Provinz Shaanxi sind seit dem 24. August mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen, 34 weitere Personen werden noch vermißt. 50.000 Häuser wurden zerstört, mehr als eine halbe Millionen Menschen mußten in Sicherheit gebracht werden. Der Pegelstand des Flusses Weihe ging am Mittwoch leicht zurück, nachdem die Flutwelle den Jangtse erreicht hatte. Für das Wochenende sind jedoch weitere Regenfälle angekündigt, die Rettungskräfte blieben in Alarmbereitschaft.

Text: AP, AFP

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