Luo Zhonglin übernahm im sechzehnten Jahr der Shunzhi Ära (1659 n. Chr.) das Amt des Landrates von Zhouzhi (heutige Provinz Shaanxi). Kangxi, der am längsten regierende Kaiser der Qing Dynastie (1644 – 1912 n. Chr.) kam 1662 an die Macht.
In jenem Sommer erlebte das Shaanxi Gebiet sintflutartige Regenfälle. Der Fluss Wei überflutete das Südufer und war dabei Zhouzhi, den Verwaltungssitz, zu überschwemmen. Luo fastete, badete und betete im Regen auf seinen Knien. Der Regen hörte auf. Die Strömung änderte die Richtung und floss einige Meilen nordwärts. Der Verwaltungssitz blieb von Überflutung verschont.
Vereinfachte Steuergesetze beenden Bestechung
Im achten Jahr der Shunzhi Ära (1651 n. Chr.) wurde Luo Zhonglin zum Leiter der Präfektur Changzhou, der heutigen Provinz Jiangsu, befördert.
Eine Anzahl von Landkreisen in seinem Zuständigkeitsbereich war steuerlich hoch belastet. Die Steuergesetze waren überaus komplex, was den Bürokraten ermöglichte, Geld von den Einwohnern zu erpressen. Lou vereinfachte die Abgabenordnung und beschnitt die Regierungsbürokratie. Die transparenten Vorschriften und Regelungen ließen für gierige Beamte keinen Raum, Bestechungsgelder anzunehmen.
Jeder der untergeordneten Landkreise übergab gewöhnlich über 3.000 Goldmünzen an die für das Transportwesen entlang des Kanals zuständigen Beamten.
„Wenn es einen extra Profit von mehr als 3.000 Goldmünzen in jedem Landkreis gäbe, würde das nicht aus den Taschen der Steuerzahler kommen?“ Er gab strikte Order heraus, um diese Praktik zu untersagen. Keiner der Beamten wagte mehr, weiterhin Bestechungsgelder anzunehmen.
Im darauffolgenden Jahr wurde Luos Präfektur schwer von Überflutungen heimgesucht. Er öffnete Nahrungslager der Regierung und überredete wohlhabende Familien, Linderung zu schaffen. Keiner in seinem Zuständigkeitsbereich musste zum Flüchtling werden.
Ein Jahr später breitete sich in dem Gebiet eine Dürre aus. Luo zog derbe Kleidung und Strohsandalen an. Er marschierte auf dem ausgedörrten Land und betete um Regen. Tränen rannen über seine Wangen, als er den Himmel um Vergebung bat, sich selbst des Mangels an Tugend beschuldigte, welcher den Menschen diese Schwierigkeit bescherte.
Nach der Historie der Qing Dynastie, Band 476, Biografie 263, Aufrichtige Beamte 1.