Ein Appellbrief an die oberste Volksstaatsanwaltschaft von einer 70jährigen Falun Gong Praktizierenden in China

An:
Die oberste Volksstaatsanwaltschaft,
Mein Name ist Peng Zhenxiu und ich lebe in Jixiancun, Straße Chongren 191, Bezirk Qiaokou in Wuhan Provinz Hubei. Ich bin 70 Jahre alt und praktiziere Falun Gong.

Vor kurzem las ich folgende Nachricht:

„Vom Mai bis Juni des nächsten Jahres, wird die oberste Volksstaatsanwaltschaft eine nationale Untersuchung gegen alle Regierungsbeamte führen, die bei der Ausführung ihrer Pflichten durch Machtmissbrauch gegen die Menschrechte verstoßen haben.

Die Untersuchung zielt auf fünf Hauptverstöße ab, die von diesen Beamten begangen werden:

· Eigentum und Leben in Gefahr bringen
· gesetzeswidrige Verhaftungen und Durchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl
· Anwendung von Folter und Gewalt, um Informationen herauszubekommen
· die bürgerlichen Rechte und die Stimmberechtigung eines jeden Bürgers entziehen und verletzen
· Anwendung von körperlicher und mentaler Bestrafung an Häftlinge

Im Rahmen dieser genannten Punkte erfuhr ich persönlich die Verfolgung im legalen Erziehungszentrum. Das legale Erziehungszentrum verstößt öffentlich gegen das Gesetz, führt ihr eigenes Gerichtsverfahren und wendete Folter an, um mich dazu zu zwingen meinen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“, mein Recht als einen guten Bürger zu leben, aufzugeben.

Am 15. Oktober 2003 kamen ein Beamter namens Yang vom „Büro 610“ (1), drei lokale Polizeibeamte und zwei Bezirkssekretäre zu mir nach Hause. Der Beamte Yang zwang mich dazu, auf den Gründer von Falun Gong zu schimpfen. Da ich mich weigerte, wollten sie mich in das legale Erziehungszentrum im Bezirk Qiaokou bringen. Als ich mich in der Toilette einsperrte, brach der Polizeibeamte Chen die Tür auf und zog mich heraus. Meine Tochter hielt mich fest und wollte mich nicht loslassen. Doch Chen riss sie von mir weg und drohte ihr an sie ebenfalls zu entführen, falls sie nicht loslässt. Obwohl ich gegen die ungesetzlichen Handlungen protestierte, wurde ich vor den Augen meiner Nachbarn in einen Wagen gezwungen. An diesem Abend um etwa 19 Uhr wurde ich in das legale Erziehungszentrum von Etouwan im Bezirk Qiaokou gebracht.

Etwa zehn Personen wurden von verschiedenen Abteilungen ausgesucht, um dieses legale Erziehungszentrum zu leiten, dass in Wirklichkeit ein Gehirnwäschezentrum ist. Zu dieser Zeit war ich die einzige Falun Gong Übende, die in dem Zentrum gefangen wurde. Am zweiten Tag legten sie eine Serie von CDs auf, die Bilder von jemanden zeigten ,der Falun Gong verleumdete. Dies geschah mit der Absicht mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Ich konnte es nicht mehr sehen und auch nicht mehr hören. Ich habe sieben Jahre lang Falun Gong geübt und weiß, dass es gut ist. Auf diese Weise hatten die Verleumdungen auf mich keine Wirkung. Vier Tage später kam eine andere ältere Dame namens Gui Popo ins Zentrum. Wir beide mussten am Tag die Programme auf den CDs schauen, während wir in der Nacht Lügengeschichten über Falun Gong hören mussten. Keins der Informationen beruhten auf Fakten.

Tag und Nacht vom 16. Oktober bis zum 1. November mussten wir uns diese Lügen anschauen und hören. Ich gab meinen Glauben nicht auf, deshalb sperrten sie mich für vier Tage in eine Einzelzelle. Ich hielt weiter fest zu meinen Glauben. Ab dem 5. November wurden die zehn Beamten, die den Unterricht führten, jeweils zu zwei Personen in fünf Gruppen aufgeteilt. Sie änderten alle vier Stunden ihren Dienstplan, um die Klasse bis Mitternacht zu bewachen. Ab dem 6. November durfte ich nicht mehr Sitzen und musste im Stehen die Materialien hören. An einem kalten, regnerischen Tag, fiel die Temperatur auf 3°C. Für über eine halbe Stunde musste ich in der Kälte stehen, bevor sie mich in eine Zelle brachten, in der nur ein Bett ohne Schlafdecke war. Am Morgen des 7. November um ca. 8 Uhr, musste ich wieder stehen und der Propaganda zuhören. Wegen meines Widerstandes schleifte mich eine Person namens Li heraus und forderte mich auf mein Kopf gegen die Wand zu schlagen. Zu dieser Zeit waren zwei Beamte, Lin und Wu, zu gegen. Sie haben alles gesehen, was mit mir geschah. Weil ich mich weigerte die verleumderischen Materialien über Falun Gong zu lesen, musste ich für sechs volle Tage stehen, sogar beim Essen durfte ich nicht sitzen.

Als sie sahen, dass ich sehr standhaft war, fesselten sie meine Hände hinter dem Rücken und hingen mich daran auf. Das verursachte unerträgliche Schmerzen an meinen Armen und an meinem Rumpf. Der Beamte namens Li sagte: „Wir wollen deine Knochen ausrenken.“ Ich wurde in dieser Position für die nächsten zwei Tage hängen gelassen.

In diesem legalen Erziehungszentrum war, ich, eine alte Dame, nach dieser Folter mehr tot als lebendig gewesen. Sogar bis heute habe ich mich von den körperlichen und mentalen Verletzungen immer noch nicht erholt.

Ich hoffe ernsthaft, dass die Leute der obersten Staatsanwaltschaft des Volkes eine Untersuchung bei diesen Verbrechen durchführen werden, die Menschenrechte für jeden Bürger wieder herstellen werden und die Souveränität des Gesetzes wahren.

Mit freundlichem Gruß
Falun Gong Praktizierende
Peng Zhengxiu

(1) Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

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