Die Verfolgung dehnt sich über die Grenzen Chinas aus: Die chinesische Botschaft in Frankreich weigert sich, die Pässe von Falun Gong Praktizierenden zu erneuern

Mein Name ist Huang Ailan und ich lebe in Paris, Frankreich. Am 2. Februar 2004 ging ich zur chinesischen Botschaft in Paris, um meinen Paß verlängern zu lassen. Eine Büroangestellte nahm meine Antragsformulare, Fotos und einige andere Papiere entgegen und händigte mir eine Empfangsbescheinigung aus, mit welcher ich meinen Paß am 16. Februar abholen könne.

Am Montag, dem 16. Februar, sagte mir die Büroangestellte, von der ich meinen Paß abholen sollte, daß sie ihn nicht finden könne. Ich ging zur Rezeption in der Nähe des Tores und fragte, warum mein Paß nicht da sei. Ein Mann in der Rezeption telefonierte und erkundigte sich über meinen verlorenen Paß. Ein anderer Angestellter sagte, daß er ihn auch nicht finden könne. Ich wartete dort über zwei Stunden. Schließlich bat ich um die Telefonnummer von jemandem, der für meinen Paß verantwortlich ist. Er gab mir die Telefonnummer von Herrn Wang. Als ich nach Hause kam, rief ich Herrn Wang oft an, doch niemand nahm ab.

Am Mittwoch, als ich nicht daheim war, nahm meine Tochter einen Anruf entgegen, in dem ich gebeten wurde, am nächsten Tag in die Botschaft zu kommen. Als ich am nächsten Tag bei der Botschaft eintraf, sagte mir der Rezeptionist, daß sie an diesem Tag nicht arbeiten. Ich erzählte ihm, daß Herr Wang mich gebeten habe, zu kommen. Der Mann in der Rezeption sagte mir, daß es keine Möglichkeit gebe, ihn zu treffen, auch wenn er mich gebeten hatte zu kommen; er sagte mir, ich solle am nächsten Tag wiederkommen. Am Freitag ging ich wieder hin. Der Mann in der Rezeption rief Herrn Wang an und sagte mir, daß Herr Wang zu beschäftigt sei, um mich zu treffen. Er forderte mich auf, in der nächsten Woche wieder zu kommen. Ich sagte, daß ich Herrn Wang oft anrief, doch daß niemand abgenommen habe. Der Mensch in der Rezeption sagte nichts dazu.

In der nächsten Woche sagte mir der Rezeptionist wieder, daß Herr Wang beschäftigt sei. Ich sagte ihm, daß ich auch arbeite und daß es mir unmöglich sei, immer wieder ohne Erfolg her zu kommen. Er rief dann erneut bei Herrn Wang an und sagte ihm, daß ich bereits viele Male hier gewesen sei und bat mich dann etwas zu warten. Nach einigen Minuten kam Herr Wang die Treppe herunter und bat mich zu einem Gespräch. Seine ersten Worte waren: "Praktizieren Sie nicht Falun Gong?" Ich antwortete: "Ja, ich praktiziere Falun Gong. Ist etwas verkehrt daran, Falun Gong zu Praktizieren?" Er fragte mich: "Wissen Sie nicht, daß das Praktizieren von Falun Gong in China verboten ist? Ich sagte ihm: "Sie sollten nicht nur auf die Propaganda der chinesischen kommunistischen Partei hören. Sie sollten besser auch anhören, was wir Falun Gong Praktizierende zu sagen haben."

Ich erzählte ihm über die positiven körperlichen und geistigen Veränderungen, nachdem meine ganze Familie mit dem Praktizieren von Falun Gong begann. Ich vor fort: "Falun Gong lehrt die Menschen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Ist es verkehrt, ein guter Mensch zu sein?" Er forderte mich dazu auf, einen Bericht zu schreiben, in dem ich aufschrieb, was ich über Falun Gong dachte. Ich sagte ihm, daß ich keinen Grund hätte, solch einen Bericht zu schreiben, weil ich ihm gerade erzählt hatte, was ich über Falun Gong dachte. Er bestand jedoch darauf, daß ich einen schreiben solle. Ich fragte ihn: "Werden Sie mir meinen Paß zurückgeben, wenn ich einen Bericht schreibe, der dieselbe Meinung über Falun Gong ausdrückt, die ich ihnen gerade geschildert haben? Er antwortete: "Wir werden darüber nachdenken". Eine Woche verstrich und ich schickte meinen Bericht per Einschreiben an das Konsulat. In dem Bericht erklärte ich Ihnen, wie ich sowohl körperlich als auch geistig durch das Praktizieren von Falun Gong profitierte und wie Jiang Zemins Gruppe Falun Gong grausam unterdrückt. Als Falun Gong Praktizierende ist es meine Aufgabe, die Menschen über die wahren Umstände von Falun Gong zu informieren und die Verfolgung sobald als möglich zu beenden. Ich drückte die Hoffnung aus, daß sie, nachdem sie die wahren Umstände über Falun Gong erfahren haben, nicht mehr an der Verfolgung der Praktizierenden teilnehmen werden.

Einige Tage später ging ich wieder zu Botschaft. Herr Wang sagte mir, daß er einen Brief erhalten habe. Ich fragte ihn, wo mein Paß sei. Er meinte, daß er auf die Antwort der Behörden in China warten müsse, und daß er nicht sicher sei, wie lange dies dauern würde. Ich bat ihn, mir ein Schreiben auszustellen, das besagte, daß mein Paß bearbeitet werde. Er sagte, daß er dies nicht tun könne und bat mich, meinen Paß wieder mitzunehmen, ohne daß er verlängert worden war. Damals war es Februar und mein Paß lief am 1. Juni aus.

Am 22. Juni gingen mein Mann und ich zu Botschaft, um unsere Pässe verlängern zu lassen. Die Angestellte gab uns eine Quittung, auf der stand, daß wir unsere Pässe am sechsten Juli wieder abholen könnten.

Am 6. Juli sagte die Verantwortliche, daß Sie unsere Pässe nicht finden könne. Wir gingen dann zur Rezeption um uns zu erkundigen, was mit unseren Pässen nicht in Ordnung sei. Der Rezeptionist verwies uns an einen anderen Angestellten. Als ich ihr meine Quittung aushändigte, sagte die Frau: "Ihre Umstände sind speziell und wir müssen auf eine Antwort der Behörden in China warten. Ich erkundigte mich dann, welche Abteilung für die Angelegenheit verantwortlich ist und nach der Adresse und Telefonnummer derselben. Sie antwortete: " Wie kann ich Ihnen das sagen!" Ich antwortete: "In Ordnung, ich werde Ihnen meine Telefonnummer da lassen, und sie können mich benachrichtigen, wenn sie etwas über mich wissen." Sie sagte: "Wir haben schon viele Informationen über sie." " Können Sie mir die Gründe aufschreiben, warum unsere Pässe nicht verlängert werden?" fragte ich. Sie weigerte sich und forderte uns dazu auf, unsere Pässe wieder mitzunehmen. Als ich ging, sagte ich nochmals: "Falun Gong Praktizierende sind gute Menschen. Denken Sie daran, daß Falun Dafa gut ist." Sie lächelte, als sie das hörte.

Das ganze ist schon drei Monate her und wir haben immer noch keine Antwort bekommen. Eigentlich nutzen Sie diese Situation aus, um uns zu Schwierigkeiten zu machen und zu verfolgen. Ohne einen Paß haben wir nicht die Möglichkeit zu reisen. Uns wird das Recht entzogen, chinesische Staatsbürger zu sein, weil wir Falun Gong praktizieren. Jetzt sind wir Menschen ohne Nationalität.

Gegenwärtig gibt es über 90 Falun Gong Praktizierende in 19 Ländern, deren Paßverlängerungen verweigert wurden bzw. deren Pässe unverlängert wieder zurückgegeben wurden. Wir schreiben darüber, was uns geschehen ist, um die Öffentlichkeit darüber zu informieren, daß Jiang Zemins Regime Falun Gong Praktizierende in Übersee verfolgt. Wir rufen alle gutherzigen Menschen dazu auf, diese Taten zu verurteilen, welche die Menschenrechte verletzen und gegen internationale Gesetze verstoßen.

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