Falun Dafa Informationszentrum Deutschland:Andre Huber nach 60 Stunden chinesischem Gefängnis endlich zurück

Andre Huber, 22 Jahre alt, ging für die Freilassung derer, die Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht vertreten, zum Platz des Himmlischen Friedens.

14.02.2002, Platz des Himmlischen Friedens. Kurz nach 14:00 Uhr entrollte Andre Huber sein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa“.

Polizisten sprangen sofort auf ihn zu. Andre lief über den Platz und rief „Falun Dafa Hao!“ (Falun Dafa ist gut!)

Von allen Seiten stürzten sich Polizisten auf ihn, fassten Andre und trugen ihn zum wartenden Polizeifahrzeug. Andre machte sich schwer. Der Polizei gelang es nicht, ihn ins Auto zu bugsieren. Statt dessen konnte sich Andre von den Polizisten lösen und einige Schritte weglaufen, wurde jedoch wieder festgenommen und in einen bereitstehenden Bus gezerrt.

Im Polizeibus musste er sich mit dem Kopf zwischen den Knien auf den Boden setzen. Polizeibeamte setzten und stemmten sich gegen seinen Rücken und schlugen mit den Fäusten von allen Seiten auf seinen Kopf ein, wobei Andres Gesicht zu Boden gedrückt wurde. Einer der Polizeibeamten versetzte Andre mit dem Ellenbogen einen Schlag ins Genick. Im Bus ging sein Schuh und sein Gürtel verloren.

Außer Andre befanden sich eine deutsche Praktizierende, Caroline Körper, ein Amerikaner und sechs Polizisten im Bus.

An einer Polizeistation angekommen, hörten die Praktizierenden schon das Lied „Falun Dafa Hao“. Die Station füllte sich mit weiteren Praktizierenden.

Ohne Erlaubnis wurden Polaroid-Fotos von allen aufgenommen. Andres Handy wurde beschlagnahmt.

Nach ca. einer Stunde wurde Andre in einem Bus zusammen mit acht Praktizierenden und acht Polizisten in ein leerstehendes Gebäude gebracht. Andere Praktizierende kamen hinzu. Einzelverhöre wurden geführt und Misshandlungen, wie Prügel bis es aus Nase und Mund blutete, waren an der Tagesordnung. Die meisten Praktizierenden wurden innerhalb von 24 Stunden des Landes verwiesen.

Sechs Personen waren zuletzt noch anwesend. Darunter befanden sich unter anderem ein Japaner, eine Amerikanerin und drei Schweden. Sie alle machten keine Aussage, sondern bestanden zuerst auf den Kontakt mit ihrer jeweiligen Botschaft.

Insgesamt verbrachte Andre 27 Stunden in diesem Gebäude.

Danach wurden die sechs mit Blaulicht in Richtung Großer Mauer gefahren und in ein Gefängnis gezwungen.

Alle wurden einer Gesundheitskontrolle unterworfen und mussten sich ausziehen. Andres Geldbeutel und Spruchband wurden beschlagnahmt. Die Gruppe wurde mit anderen Gefangenen in eine Zelle eingesperrt. Die Zelle war klein, von Schmutz bedeckt, die Zimmerdecke voller Spinnweben und mit einer Kamera ausgerüstet. Der Putz fiel von den Wänden. Die Einrichtung der Zelle bestand aus einem Holzgestell, einem Waschbecken und einer Toilette. Aus dem Wasserhahn floss nur eiskaltes Wasser. Die Toilette bestand aus einem Loch im Boden. Es gab keine Möglichkeit, die Verrichtung der Notdurft vor den Augen der anderen zu verbergen. Es gab kein Bett. Geschlafen wurde auf dem Holzgestell, Seite an Seite dicht zusammengedrängt gab es Platz für acht Personen. Zwei der Praktizierenden mussten auf dem gefliesten Boden schlafen. In der Zelle war es kalt. Tagsüber mussten sich alle Insassen in einer Linie in Richtung Toilette auf das Holzgestell setzen.

Wegen Diebstahl, Schmuggel und Zuhälterei verurteilte Kriminelle befanden sich schon in der Zelle. Es waren vier Mongolen, ein Koreaner und zwei Han-Chinesen, die zunächst davon überzeugt waren, dass die Falun Gong-Praktizierenden Geisteskranke und Mörder wären.

Andre bestand immer wieder auf Kontakt mit Vertretern der deutschen Botschaft. Dies wurde ihm bis zum 17.02., d.h. drei Tage lang, verweigert. Am 17.02.2002 wurde er zu einem anderen Ort gebracht, wo er die Möglichkeit hatte, mit dem Ersten Sekretär der deutschen Botschaft zu sprechen. Danach musste er wieder in die gleiche Zelle zurück.

Montag Morgen wurde er endlich ausgeflogen. Der Erste Sekretär der deutschen Botschaft kam zur Verabschiedung und fragte Andre, ob er gut in seinem Hotel geschlafen hätte. Dies musste Andre verneinen. Er hatte nicht in einem Hotelzimmer geschlafen sondern zusammen mit anderen Praktizierenden 60 Stunden in einer chinesischen Gefängniszelle verbracht. Um Andre einzuschüchtern sagten die Polizisten, er müsse mit fünf Jahren Gefängnis rechnen.

Nun befand sich Andre auf dem Flug in die Freiheit.

In Frankfurt am Main wurde Andre von Falun Gong Praktizierenden und Fernsehteams empfangen. Einem der Journalisten sagte Andre: „Die chinesischen Polizisten waren so brutal und unmenschlich und gleichzeitig hatten sie soviel Angst vor Falun Dafa, obwohl wir alle ganz friedlich waren.“

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