Als ich von einem Mitpraktizierenden hörte, der sich scheiden lassen wollte, dachte ich daran, über meine eigenen Erfahrungen zu sprechen. Meine vergangene Geschichte gleicht der Geschichte, die der Mitpraktizierende über seine Frau erzählt. Ich war dem Rauchen, Trinken und Spielen verfallen, ich konnte mich den ganzen Tag lang nicht beherrschen. Später traf ich meinen Mann, der gerade anfing, Falun Gong zu praktizieren. Das war nicht lange, nachdem Falun Dafa zuerst in China öffentlich eingeführt worden war. Sehr schnell veränderten mich seine aufrichtigen Gedanken.
Zuerst als wir uns gerade kennen lernten, las ich Falun Gong-Bücher eigentlich nur, um unsere Beziehung zu erhalten. Mein Mann ist Geschäftsmann. Er ging morgens früh weg und kam spät abends wieder nach Hause. Dann musste er das Essen kochen, abwaschen, und Wäsche waschen. Ich machte keinerlei Hausarbeit. Ich war den ganzen Tag zu Hause und spielte, rauchte, trank und hatte sonst noch schlimme Angewohnheiten, die zum Teil zu peinlich sind, um darüber reden zu können. Ich sah noch auf ihn herab, obgleich ich selbst so schlecht war. Ich geriet in Wut, schrie ihn an und behandelte ihn schlecht. Er aber beklagte sich nie und verlor nie die Ruhe. Er behandelte mich freundlich, ganz gleich, wie ich ihn behandelte.
Einmal sagte ich, dass ich weggehen und dies oder jenes tun wolle. Er gab mir 90 Prozent seiner Ersparnisse und sagte, dass man sich nur einmal verheiraten könne. Er erzählte mir auch noch viele Grundsätze, wie man ein anständiger Mensch sein kann. Er sagte, ich könne jederzeit zurückkommen, wenn ich es satt hätte, fort zu sein. Er würde allein leben und mir jeden Monat Geld schicken. Was schließlich dabei herauskam: Ich ging nicht fort. Es gab viele solche Situationen. Er wurde niemals ärgerlich, sondern war freundlich zu mir. Er erklärt mir die Gründe seines Verhaltens und war jederzeit nett zu mir. Ich merkte wohl, dass seine Freundlichkeit aus seinem Verantwortungsbewusstsein und seiner Güte resultierte. Das sind keine selbstsüchtigen flüchtigen Launen. Freundlichkeit und Barmherzigkeit dauern ewig und sie können alle abweichenden Faktoren schmelzen.
Allmählich merkte ich, dass ich meinerseits freundlicher zu ihm sein sollte. Ich durfte nicht so gemein sein, wo er mir so viel gab! Auf die Art versuchte ich, meine schlechten Launen zu unterdrücken und nicht die Beherrschung zu verlieren. Ich las einige Falun Gong Bücher, wenn ich Zeit dazu hatte und versuchte im Einklang mit den Anforderungen von Falun Dafa , die schlechten Faktoren zurückzudrängen und zu beherrschen. Ich merkte, dass ich mich langsam veränderte. Ich beherrschte meine Launen und hatte mich besser im Griff. Ich hörte auf, zu trinken, zu rauchen und zu spielen. Ich erhielt ein neues Verständnis vom Sinn des Lebens und wurde immer gelassener wurde. Nachdem ich meine schlechten Angewohnheiten aufgegeben hatte, wurde ich nicht mehr von ihnen getrieben. Ich bin jetzt wieder mehr ich Selbst und bin darüber sehr glücklich. Ich bin Falun Dafa, seinem Gründer, Meister Li und meinem Mann wirklich sehr dankbar.
Wegen der Veränderungen in den letzten drei Jahren bin ich beinah ein anderer Mensch geworden. Ich habe mich wirklich verändert. Wenn ich auch immer noch wenig Hausarbeit mache und koche, so haben sich doch mein Herz und mein Geist verändert. Ich habe gelernt, dass man zuerst an die anderen denken soll. Ich weiß, dass ich zuerst an die anderen denken soll, bevor ich irgendetwas tu.
Jetzt möchte ich zu diesem Mitpraktizierenden sagen: Als Mann musst du das Wort „Verantwortung“ verstehen. Weil deine Frau dir ihr Leben gegeben hat, müsstest du verantwortlich für sie sorgen. Ich meine, dass du als Falun Gong- Praktizierender sogar noch mehr „Verantwortung“ haben müsstest. Du müsstest mit deiner Freundlichkeit und mit deinem freundlichen Herzen alle abwegigen Faktoren schmelzen, mit deinem rechten Energiefeld der Kultivierung das unaufrichtige Feld beseitigen. Wenn du immer freundlich und nett zu ihr bist ohne an eine Gegenleistung zu denken, dann würde meiner Meinung nach selbst ein Stein von dir gerührt sein und weinen. Dann würde sie ihrerseits besser handeln. Meines Mannes Taten rührten mich und deshalb veränderte ich mich. Gib nicht auf! Ich glaube, dass du deine Umgebung ändern wirst. Geh nicht ins Extrem! Wenn du das tust, verletzt du dich selbst. Lebewesen warten darauf, von uns gerettet zu werden. Wir müssen in uns gehen, um unsere eigenen Fehler zu entdecken und derlei Angelegenheiten gut zu lösen.
Deutsch am 14. November 2005
