Alte Kultivierungsgeschichten: Versuche nicht, Deinem Karma mit Hilfe übernatürlicher Fähigkeiten zu entkommen

Buddha Schakjamuni erzählte seinen Schülern die folgende Geschichte von Mujianlian und Shelifu, die zu seinen wichtigsten Schülern zählten.

Als die beiden Kultivierenden eines Tages durch ein Dorf gingen, näherte sich ihnen eine Gruppe ungezogener Kinder, die auf ihnen herumhacken wollten. Eins der Kinder stellte sich mitten auf die Straße, um ihnen den Durchgang zu verwehren. Es fragte: “Wann wird es kalt?“

Der vorderste Kultivierende antwortete lächelnd: “Es ist egal, ob Frühling, Sommer Herbst oder Winter ist. Wenn es Wind und Regen gibt, wird es frostig werden.“ Da ließen ihn die frechen Gören weitergehen. Aber diese Kinder liefen bald hinter ihnen her und versperrten dem zweiten Kultivierenden den Weg. Ein Kind fragte ihn: “Wann wird es kalt?“ „Der Winter ist die kalte Jahreszeit wegen der Umstellung der Sterne. Wenn die Erde im Winter weiter weg von der Sonne ist, dann wird es kalt. Das weiß doch jeder, nur ein Schwachsinniger weiß das nicht.“

Als sie das hörten, warfen die Kinder mit Steinen nach dem zweiten Kultivierenden, der hinten ging. Shelifu ging vorne und Mujianlian ging hinten.

Unter den sechzehn Schülern Schakjamunis, die hervorragende Eigenschaften besaßen, waren Shelifu und Mujianlian die Hervorragendsten, besonders, wenn es sich um ihre übernatürlichen Fähigkeiten handelte.

Mujianlian besaß unglaubliche übernatürliche Fähigkeiten. Wenn er seinen Zeh auf den Palast des Himmlischen Herrschers drückte, konnte er den Palast erschüttern und sogar zusammenbrechen lassen. Warum benutzte er seine übernatürlichen Fähigkeiten nicht, wenn er sich mit den ungezogenen Kindern beschäftigte?

Mujianlian und Shelifu waren stets einer in des anderen Begleitung. Sie reisten miteinander in den Himmel, auf der Erde, in die Hölle und ins tierische Königreich. Sie benutzten ihre übernatürlichen Fähigkeiten und ihre Weisheit, um leidende Menschen zu retten und um unwissende Wesen zu erleuchten.

Einmal reisten sie in den tiefsten Grund der Hölle. Da drinnen war es übermäßig warm. Heiße Flammen aus Bratpfannen erfüllten die Luft in der Hölle. Die armen Kreaturen, die dort ihre körperliche Bestrafung empfingen, wimmerten und heulten vor Schmerzen. Die beiden Kultivierenden spritzten frischen, kühlen und wohltuenden Regen über sie, um ihre Schmerzen für eine kleine Weile zu mindern.

In dem Augenblick erblickten sie einen schrecklichen Sünder mit einem dicken Leib und einer langen, großen Zunge. Fünfhundert eiserne Pflüge waren auf seiner Zungenspitze platziert. Er benutzte die Pflüge auf seiner Zunge, um ein Stück verwüstetes Land zu pflügen. Frische Blutstropfen tropften ihm von der Zunge. Sobald der Sünder Shelifu und Mujianlian sah, eilte er zu ihnen hinüber und schrie heraus: “Werte Mönche, ich heiße Bulinu. Ich war ein Priester des Paganismus. Ich pflegte die Zauberei zu fördern und den Buddhismus zu verleumden, als ich noch am Leben war. Als Folge erleide ich nun diese Art von Vergeltung in der Hölle. Wenn ihr bei Nanzhanbu vorbeikommt, dann erzählt bitte meinen Schülern, dass sie die Dinge, die ich in die hölzerne Pagode gesteckt habe, niemals mehr anbeten sollen. Denn sonst würde mein Leiden nur noch verstärkt werden. Sagt ihnen auch, dass sie den Buddhismus nicht verleumden und die Menschen nicht mehr betrügen sollen. Dann folgen sie nicht mehr meinen Fußspuren und kommen nicht in so einen Zustand. Ich bitte Euch sehr!“

Als die beiden Kultivierenden nach Wangshe zurückkehrten, trafen sie eine Gruppe von Nicht-Buddhisten. Diese trugen alle Handstöcke und dicke Stöcke, die sie als Waffen benutzten, um vorübergehende Mönche abzufangen und anzugreifen. Shelifu ging vorn, als die Nicht-Buddhisten ihre Waffen schwangen, um die beiden anzugreifen, sprach Shelifu freundlich und sanft zu ihnen.
Da hörten sie auf und ließen ihn gehen. Als aber Mujianlian näher kam, erhoben sie wieder ihre Waffen.

„Wartet!“ Mujianlian hob die Hände um sie anzuhalten und sagte:“ „Wir kommen beide gerade aus dem tiefsten Höllenschlund. Wir haben euren Lehrer Balinu da unten unter harter Vergeltung leiden gesehen. Er benutzt eiserne Pflüge, die auf seiner Zungenspitze stehen, um Land zu pflügen. Frisches Blut tropft ihm von der Zunge. Er leidet ziemlich hart. Er hat mich gebeten, euch zu sagen, dass ihr den Buddhismus nicht mehr verleumden dürft und ihr sollt aufhören, den Paganismus zu verbreiten, damit ihr nicht in seine Fußstapfen tretet. Inzwischen sollt Ihr auch die Dinge in der hölzernen Pagode nicht weiter anbeten, damit seine Leiden zurückgehen.“

Mujianlian übermittelte seine Botschaft und hoffte, dass sie bereuen und die Gegensätze zwischen den beiden Gruppen verändern würden. Aber kaum hatte er ausgesprochen, so griffen sie ihn mit tierischer Wut an.

„Schlagt ihn tot! Er spricht schlecht von unserem Lehrer. Schlagt ihn tot. Erschlagt diesen Mönch!“

Schlaghölzer und Handstöcke fielen wie Regentropfen auf Mujianlian nieder. Sein ganzer Körper wurde schwarz und blau geschlagen.

Viele Menschen sahen, was Mujianlian geschah und sie fingen an, an seinen übernatürlichen Fähigkeiten zu zweifeln.

Buddha Schakjamuni sagte: “Seine übernatürlichen Fähigkeiten sind nicht vorgetäuscht. Er kann unter die Erde gehen und in den Himmel steigen. Er kann jedes Hindernis umgehen. Er hat unglaubliche Fähigkeiten. Sie sind keineswegs verschwunden. Bei seinem eigenen Karma weiß er genau, dass er es zurückzahlen muß. Kein Mensch kann das Karmagesetz beherrschen. Wenn Karma kommt, muß man es ertragen. Übereinstimmen mit dem vorherbestimmten Schicksal bedeutet, übereinstimmen mit den Gesetzen des Gebots. Jeder muß verstehen, dass, wenn sein Karma kommt, er nicht versuchen soll, ihm zu entfliehen oder Groll zu hegen. Man muß klar verstehen, wie unheimlich schöpferisch Karma ist, kultiviere dich fleißig, und sei vorsichtig bei deinem Verhalten.

Mujianlian hatte einen riesigen Berg von übernatürlicher Kraft. Er benutzte sie aber nicht, um seine eigenen Fehler abzuschirmen und karmische Vergeltung zu vermeiden. Er ist ein gutes Beispiel für uns.

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