„Ich gehorche nicht“ (Italien): Demonstrationen in Rom und Florenz für die Respektierung der Menschenrechte

Zweiwöchentlich erscheinende ital. Zeitung freier Journalisten

Der chinesische Vizepremier Li Lanqing ist in Italien angekommen. Er ist Direktor des Büro 610, einer Einrichtung, die am 10. Juni 1999 vom Präsidenten Jiang Zemin gegründet wurde, mit dem einzigen Ziel, die Falun Gong-Bewegung zu unterdrücken.„Keine Strafe ist hart genug für Falun Gong“; „ Der Tod eines Praktizierenden durch Prügel wird zum Selbstmord erklärt,“ „die Körper der Praktizierenden des Falun Gong werden sofort verbrannt, ohne eine Identifizierung vorzunehmen “, das sind die Erklärungen, die Jiang Zemin über Falun Gong abgibt. In ganz China gibt es Nebenstellen des Büro 610, in den Provinzen und in den autonomen Regionen, in den Wohngebieten, in den Städten und Dörfern. Seit 1999 bis heute hat die Unterdrückung den Tod von mindestens 415 Praktizierenden verursacht, Zehntausende sind in Arbeitslager geschickt worden.

Natürlich sind unsere Politiker, um mit dem Vizepräsidenten des Rates, Gianfranco Fini, zu beginnen, an solchen unwichtigen Kleinigkeiten nicht interessiert, wenn es sich um das Beschließen von Handelsabkommen handelt. Sie haben Li Lanqing mit allen üblichen Ehren empfangen, da es sich nur um einen Verbrecher in Bezug auf die Menschenrechte handelt, handelt es sich immerhin auch um einen Vizepremier – ist das politische Logik? Oder handelt es sich um eine kriminelle Vereinigung?

Die europäischen Falun Gong Praktizierenden, die Vereinigung gegen die Todesstrafe „Niemand rühre Kain an!“, die Radikalen in Italien und die Übernationale Radikale Partei, zusammen mit den Mitgliedern der Italienisch-Tibetischen Gesellschaft haben am 24. Mai eine gewaltlose Versammlung vor dem Palast Chigi einberufen, dazu am Abend vorher vor der Villa Pamphily, wo der chinesische Vizepremier zu einem Empfang eingeladen war.

Am 25. Mai ist Li Lanqing in der Region empfangen worden; nicht mehr als dreißig Falun Gong Demonstranten, begleitet von dem Vertreter der Radikalen, Massimo Lensi, die sich in der Via Cavour eingefunden hatten wegen des Treffens von Li Lanqing mit dem Präsidenten der Region, Claudio Martini, im Palast Bastogi. Die Demonstration war legal nach der Anmeldung im Polizeipräsidium, mit einer Einschränkung: Daß sich ihr Standort 50 Meter vom Regionalpalast entfernt befände. „Nach unserer Ansicht allerdings, “erklärte der Pressezuständige der Bewegung, Diego Manca,“ waren die chinesischen Sicherheitsbeamten nervös geworden. Sie wollten uns aus der Via Cavour wegschicken, die, nebenbei bemerkt, zwei Stunden für den Verkehr gesperrt war, genau die Zeit des Treffens. Einer der chinesischen Beamten hat versucht, einen italienischen Fotografen, der gerade einige Aufnahmen machte, zu entfernen.“

Es hat sich jedenfalls keine Störung der öffentlichen Ordnung ergeben, auch weil die Gruppe der Demonstranten sich friedlich entfernte und sich verstreute, wobei sie einige einzelne Fahnen von Tibet und Falun Gong Spruchbänder schwenkten, als die Autokolonne der Delegation am Ende des Treffens an ihnen vorbeifuhr.

Eine Meldung des Präsidenten der Region, Martini, gibt dem sympathischen Vizepremier eine Verabredung, Auf Wiedersehen in China, für neue Übereinstimmungen, Empfänge und Abendessen.

Da passt genau ein Satz, der mir am Übungsplatz des Falun Gong einfiel:“ In dieser Generation bereuen wir nicht nur die haßerfüllten Worte und Taten der bösen Menschen sondern auch das erschreckende Stillschweigen der guten Menschen. “Martin Luther King, Brief aus einem Gefängnis in Birmingham vom 16. April 1963

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