„Wie auf dem Wasser tanzend, wie geschmeidig doch die Tanzschritte sind; schlank und anmutig, die Tänzerin scheint zu fliegen.“ – Dieses Gedicht beschreibt den leichten und eleganten Tanz von Xie Aman, einer Tänzerin der Tang Dynastie.
Laut „Der Streifzug der grünen Braut“ von Wang Zhuo und „Der unautorisierten Biographie von Yang Tai Zhen“ in der Tang Dynastie, gibt es eine wunderschöne Erzählung in Verbindung mit der Melodie des Tanzes auf Wasser (Ling Bo Qu). Als Kaiser Xuan Zong und seine Lieblingskonkubine Yang Yun Huan in der östlichen Hauptstadt Luoyang waren, hatte der Kaiser einen Traum: Eine wunderschöne Frau mit einem hohen Chignon (Nackenknoten) und einem Abendkleid mit losen Ärmeln kam in das Schlafzimmer und verbeugte sich: „Ich bin das Drachenmädchen im Ling Bo Teich und habe mir beim Bewachen des Drachenpalastes Verdienste erworben. Da der Kaiser in Musik befähigt ist, könnten Sie bitte unserer Drachenfamilie ein Musikstück vorspielen?“
Und so komponierte der Kaiser die Melodie des Tanzes auf dem Wasser mit Hu Qin. Als er aufwachte, konnte er sich immer noch an die Melodie erinnern und übte die Musik mit den Hofmusikern. Während sie die Musik nahe am Ling Bo Teich spielten, erhoben sich Wellen und ein feenhaftes Mädchen stieg aus dem Wasser. Sie war genau die Person, von der der Kaiser geträumt hatte. Der Kaiser entschloss sich dann, einen Tempel nahe dem Teich zu errichten und betete dort jedes Jahr.
In „Die unautorisierte Biographie“ von Yang Tai Zhen steht, dass Kaiser Xuan Zong einmal eine Aufführung in dem kleinen Qingyuan Palast gab, bei der er Xie Aman auftrug, nach der Melodie dieses Tanzes auf dem Wasser zu tanzen. König Ning (Xuan Zong’s älterer Bruder) spielte ein Instrument, das Di genannt wird, der Kaiser spielte die Schaffelltrommel und Yang spielte die Pipa. Hofmusiker Ma Xan Qi schlug die Fangxiang, Li Gui Nian spielte die Bili, Zhang Ye Hu spielte das Konghou und He Huai Zhi spielte die Kastagnetten.
Auf die von so hervorragenden Musikern gespielte Musik tanzte Xie Aman elegant mit geschmeidigen Schritten, die so leicht waren, wie Wolken am Himmel ziehen oder so schnell, wie eine Libelle auf dem Wasser spielt, glitzernd das feenhafte Auftreten des Drachenmädchens illustrierend. Alle waren über ihren Tanz verblüfft. Selbst Yang gab Aman ihr eigenes goldenes Armband als Geschenk für ihre hervorragende Aufführung. Das war die Bestätigung für das Talent von Aman, denn Yang Yunhuan war selbst eine begnadete Tänzerin.
Während der Kaicheng Periode von Kaiser Li Ang in der Tang Dynastie untersuchte der Poet Zheng Yu Geschichten über das, was sich im kaiserlichen Palast zugetragen hatte. Er schrieb ein Gedicht, welches aussagte: „Lieblich und anmutig ist Ying Niang’s Stimme, leicht und glanzvoll die Darbietungen der Tänzerin Maner.“ Er hielt auch fest, dass Ying Niang und Maner (Xie Aman) die bekanntesten Darstellerinnen unter den Töchtern des Birnengartens waren.