Geschichten aus alter Zeit: Eine Lektion japanischer Volkskunde

Während der Kultivierung müssen Praktizierende den Eigensinn der Lust und Begierde beseitigen. Diese Erkenntnis erinnerte ich mich an eine Erzählung aus der japanischen Volkskunde.

In alten Zeiten lebte in Japan ein Mann namens Jiumi. Er war von Gefühlen belastet und letztendlich ging er in die Berge, um sich zu kultivieren. Er ertrug viel Mühsal und fand schließlich ein Göttliches Wesen, das sich in den Bergen kultivierte. Er akzeptierte das Göttliche Wesen als seinen Meister und begann seine Kultivierung. Er konnte sich durch strenge Anforderungen und Disziplin rasch erhöhen und war mit göttlicher Kraft gesegnet. Er konnte auf Wolken fliegen.

Als er sich eines Tages gerade dazu aufmachte, auf den Wolken zu fliegen, warnte ihn sein Meister: „Du darfst keine abweichende Gedanken haben.“ Während er auf den Wolken dahinflog, kam er bei seiner Heimatstadt vorbei. Er wollte gerne sehen, was sich während seiner Abwesenheit ereignet hatte und neigte seinen Kopf, um zu beobachten, was unten gerade geschieht. In dem Moment als er hinunterschaute, sah er eine junge Frau beim Wäschewaschen. Er war von ihrem Anblick bezaubert. Seine Begierde und sein Verlangen tauchten auf. Blitzartig verlor er seine göttlichen Kräfte und fiel von den Wolken in ein tiefes Tal.

Diese Erzählung erläutert einen Punkt: Lust und Begierde sind eine wichtige Prüfung, die jede/r, egal ob sich kultivierend oder nicht, unbedingt bestehen muss. Jemand, der den Eigensinn der Lust und Begierde nicht beseitigen kann, ist in großer Gefahr.

Jiumis Geschichte lehrt uns: Die Kultivierung in diesem Bereich nicht gut zu schaffen, kann einem Kultivierenden großes Unglück bringen.

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