APA Österreich: 20. Juli – Zehnter Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong in China

Wien (APA) – Der Österreichische Falun Dafa Verein hat am Donnerstag an die Verfolgung von unzähligen Falun-Dafa-Praktizierenden in China erinnert, deren Beginn sich am 20. Juli zum zehnten Mal jährt. 500.000 Menschen sollen nach Angaben des Vereins in Arbeitslagern schwere Misshandlungen erlitten haben, die Zahl der bekannten Foltertoten liege bei 3.200. "Diese Zahlen können wir aus unterschiedlichen Zeugenaussagen bestätigen", sagte Katharina Grieb, Präsidentin der Österreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte bei der Pressekonferenz in Wien.

"China ist ein großes Gefängnis ohne Wände", sagte Wei Liu, Praktizierende der traditionellen buddhistischen Kultivierungsschule Falun Dafa und Opfer der Verfolgung in der Volksrepublik bei der Pressekonferenz. Für 16 Monate wurde sie ohne Gerichtsverfahren in ein Frauenarbeitslager in Peking gesperrt, sie sollte unter Folter "umerzogen" werden. "Und das nur, weil man auf meinem Arbeitsplatz Informationsbroschüren über die Meditationsgruppe gefunden hatte", erzählte sie.

Liu ist eine von geschätzten 500.000 Menschen, die nach Angaben des Österreichischen Falun Dafa Vereins seit dem offiziellen Verbot der Bewegung in chinesischen Arbeitslagern gefoltert wurden, mindestens 3.200 davon seien dabei gestorben. Seit ihrer öffentlichen Vorstellung im Jahr 1992 habe die Meditationspraxis 100 Millionen Anhänger in China, sagte Yong Wang vom Österreichischen Falun Dafa Verein. "Heute ist daher beinahe jeder 13. Chinese von der Verfolgung betroffen", sagte er.

David Kilgour, ehemaliger Staatssekretär für den asiatischen und pazifischen Raum in Kanada, und David Matas, kanadischer Menschenrechtsanwalt, sprachen in einem im Jahr 2006 veröffentlichten Bericht außerdem von systematischem Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden. Mindestens 41.500 lebenden, gesunden Menschen sollen nach ihren Schätzungen Organe zum Verkauf entnommen worden sein.

Laut dem Dokumentarfilm "A Decade of Courage", der sich in vier Teilen mit der Geschichte der Verfolgung beschäftigt, gebe es zwar keine tatsächlichen Beweise für die Organentnahmen. Dennoch geht der Produzent, der Satellitensender NTDTV, im bei der Pressekonferenz gezeigten dritten Teil der Doku zum Organraub davon aus, dass es sich um Tatsachen handle: Seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong habe sich beispielsweise die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe verdreifacht, heißt es im Film.

Dass ausgerechnet Falun Dafa von den schweren Verfolgungen in China betroffen sind, führte die Präsidentin der Österreichischen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Katharina Grieb, darauf zurück, dass "es Menschen zusammenbringt und andere Werte vermittelt als die Kommunistische Partei." 1999 wurde die friedfertige Bewegung bis heute als gefährliche Verschwörungssekte verleumdet, sagte Grieb. Seither würden die Anhänger der Bewegung wegen ihrer Organe als "Ersatzteillager ausgeschlachtet wie Oldtimer". Yong Wang sprach von einer "neuen Art von Völkermord."

Falun Dafa (moderner Name Falun Gong), das soviel wie "Der große Weg" oder "Der Weg des Falun" bedeutet, versteht sich als traditionelle buddhistische Kultivierungsschule und stammt ursprünglich aus China. Neben den körperlichen Übungen wird nach Angaben des Österreichischen Falun Dafa Vereins besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt seien. Falun Dafa wird heute in mehr als 114 Ländern der Welt, darunter auch in Österreich, praktiziert.

In Wien wird durch eine Kundgebung am Stephansplatz am Samstag und eine Mahnwache vor der chinesischen Botschaft am Gedenktag auf die Menschenrechtsverletzung hingewiesen.

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