Epoch Times Deutschland: Augenzeuge: Es war entsetzlich

15.12.2009

'Organraub' – Ölgemälde von der Entfernung der Organe bei einer lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China. Xiqiang Dong der Maler. Foto: Zur Verfügung gestellt von Xiqiang Dong

Ein Augenzeuge hat in lebhaften Details die Geschichte einer Frau in China erzählt – Lehrerin an einer Schule, sie war etwa 30 Jahre – , die inhaftiert, gefoltert, vergewaltigt und schließlich operiert wurde, um ihr lebenswichtige Organe zu entnehmen, während sie noch am Leben war.

„Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen, aber ich bedauere, dass ich keine Fotos machen konnte“, sagte er. Er machte seine Aussage unter der Bedingung anonym bleiben zu können.

Es ist das erste Mal, dass Ermittler mit einem Augenzeugen gesprochen haben in einem Fall von Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden.

Ein 30-minütiges Interview, in zwei getrennten Gesprächen, wurde von einem Ermittler durchgeführt von der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG), und eine Aufzeichnung steht auf der Website zur Verfügung.

Die Ereignisse spielten sich im Jahr 2002 ab und die Ermittler kontaktierten den Polizisten nur in diesem Monat.

Laut der englischen Übersetzung arbeitete der Zeuge für die Öffentliche Sicherheit (d. h. Polizei) der Provinz Liaoning im Jahr 2002 und war an illegalen Festnahmen und Folter von Falun Gong-Praktizierenden „viele Male“ beteiligt.

Keine Anästhesie

Am 9. April 2002 kamen zwei Militärärzte zu dem provisorischen „schwarzen Gefängnis“, einem kleinen Hotel als „Trainingscenter gemietet“, so der Zeuge. Einer von ihnen war ein Militärarzt des Krankenhauses von Shenyang aus dem Militärbezirk der Befreiungsarmee und der andere ein Militärarzt, der seine Ausbildung an der medizinischen Fakultät der Militäruniversität abgeschlossen hatte. Sie nahmen die Frau mit in ein Krankenhaus.

„Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium.“

„Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen, und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.“

Der Zeuge war zu der Zeit pflichtgemäß als bewaffneter Polizeiwachmann in dem Raum als er die Chirurgen beobachtete, die der Frau den Brustkorb aufschnitten, während sie noch am Leben war. Es wurde keine Anästhesie verwendet, sagte er.

„Sie rief laut: ‚Ah’ und sagte: ‚Falun Dafa ist großartig.’ Sie sagte noch: ‚Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.’ Ich glaube, das sollte heißen: ‚Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?’ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf … Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein ‚Ah’. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.“

Die Organentnahme erfolgte in einem OP-Saal auf der 15. Etage des Allgemeinen Krankenhauses der Shenyang Militär-Region, sagte der Zeuge. Es begann um 17 Uhr und dauerte drei Stunden.

Ein Schritt nach vorn in der Hoffnung auf Andere

Der Sprecher der WOIPFG in New York, Wang Zhiyuan, sagte, die Ermittler hätten den Zeugen dreimal in diesem Monat angerufen, und die WOIPFG erhielten die Aufnahme am 11. Dezember. Wang sagte, er glaube der Zeuge meldete sich aus zwei Gründen: „Erstens, das große Mitgefühl und die große Nachsicht der Praktizierenden bewegten ihn“, sagte er. „Zweitens, er beobachtete als Augenzeuge den gesamten Prozess der Organentnahme und die Grausamkeit schockierte ihn. Er fühlte sich innerlich gefoltert.“

Laut Wang berichtete der Zeuge, dass von den Praktizierenden in der Vernehmung zwei einfache Dinge verlangt wurden, ein Schreiben der Reue zu unterzeichnen, dass sie Falun Gong praktiziert haben, und auf Falun Gong zu fluchen. Aber die Praktizierenden würden das nicht tun.

Laut Wang sagte der Zeuge, dass die Praktizierenden erwarten könnten zu sieben oder zehn Jahren Haftstrafen verurteilt zu werden, gefoltert zu werden oder sogar zu sterben. Der Zeuge sagte, die Praktizierenden seien sehr stark. Er schloss einen Anruf mit den Worten: „Falun Dafa ist großartig!“ nach Wang.

Wang sagte, der Zeuge erklärte den Ermittlern, dass er fürchte, er würde sofort ermordet werden, wenn seine Identität entdeckt würde. Der Zeuge sagte auch, dass er dieses Bekenntnis abgelegt habe, damit andere Menschen den Mut haben, einen Schritt nach vorn zu tun und die Wahrheit über den Organraub auszusprechen.

WOIPFG hält Kontakt zu dem Zeugen

Die Anschuldigungen der Organentnahme sind im März 2006 zum ersten Mal aufgetaucht. Die kanadische Ermittler David Kilgour und David Matas, ein ehemaliger Staatsanwalt und ein Anwalt für Menschenrechte, haben seither mehrere Berichte und ein Buch veröffentlicht über Beweise für die gewinnorientierten Verfahren des Organentnahmen an Tausenden oder möglicherweise Zehntausenden der inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden in China.

Falun Gong ist eine traditionelle chinesische spirituelle Schule, die etwa bis zu 100 Millionen Anhänger bis 1999 angezogen hat – viele behaupten Ruhe und Gesundheit dadurch gewonnen zu haben. Die Kommunistische Partei Chinas eröffnete eine Kampagne der Verfolgung im Juli 1999, mit Tausenden Fällen von Folter, Gehirnwäsche und Tod, die seither aufgezeichnet wurden.

Ein Teil der Aufzeichnungen des Gesprächs:

Zeuge: Ein Skalpell, ein chirurgisches Messer auf der Brust. Als es die Brust aufschnitt, spritzte das Blut heraus. Es spritze und spritze. …

Frage: Ist die Person, die Sie gesehen haben, weiblich oder männlich?

Zeuge: Weiblich

Frage: Jung?

Zeuge: Etwa 30.

Frage: Rief sie immer noch “Falun Dafa ist großartig“?

Zeuge: Ja, das rief sie immer noch.

Frage: Bitte beschreiben Sie, was sie während der Zeit sagte.

Zeuge: Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium. Sie wurde geschlagen … Da sie sich weigerte, Nahrung zu sich zu nehmen, schütteten wir gewaltsam Milch in ihren Magen. Sie wollte nicht trinken. Darum gaben wir sie ihr mit Gewalt hinein. Man hielt ihr die Nase zu und so musste sie – gezwungen durch ihren Überlebensinstinkt – die Milch trinken. So wurde sie am Leben erhalten, aber innerhalb von sieben Tagen verlor sie 7,5 Kilogramm an Gewicht. Wir wussten zu der Zeit jedoch noch nicht, dass es eine bestimmte Dienststelle des Amtes für öffentliche Sicherheit gab, (und diese Dienststelle war sehr geheim) die zwei Leute schickte. Einer von ihnen war Militärarzt des Krankenhauses der Befreiungsarmee im Militärdistrikt von Shenyang und der andere war Absolvent der medizinischen Fakultät der Zweiten Militäruniversität. Der eine von beiden war relativ alt, der andere jung. Im Operationssaal einer psychiatrischen Klinik, in die sie eingewiesen worden war, hat man etwas mit ihr gemacht. Man benutzte keine Narkosemittel. Sie schnitten ihr die Brust mit einem Messer auf, ohne dass ihre Hände dabei zitterten. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, ich hätte gezittert. Ich bin ein bewaffneter Polizist. Ich habe Gewehre abgeschossen, habe viele Übungen mit scharfer Munition gemacht und habe viele Leichen gesehen. Aber als ich diese beiden Chirurgen sah, traute ich meinen Augen nicht. Ihre Hände zitterten kein bisschen. Sie legten sich ihre Gesichtsmasken an und schnitten. Zu dem Zeitpunkt standen wir bewaffnete Polizisten Wache. Jeder von uns hatte ein Gewehr in der Hand. Aber da war sie bereits aufgeschnitten worden. Sie rief noch einmal laut: „Ah“ und dann rief sie: „Falun Dafa ist großartig.“

Frage: Sie rief noch „Falun Dafa ist großartig“ als ihre Brust bereits geöffnet war?

Zeuge: Sie rief laut: „Ah“ und sagte: „Falun Dafa ist großartig.“ Sie sagte noch: „Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.“ Ich glaube, das sollte heißen: „Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?“ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf … Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein „Ah“. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.

(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)

Zeuge: Sie war damals Lehrerin und unterrichtete an einer höheren Schule. Ihr Sohn müsste jetzt etwa 12 sein. Ihr Ehemann war keine große Unterstützung. Er war vielleicht Fabrikarbeiter. Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.

Frage: Das haben sie also auf der Polizeistation bezeugt, wo sie waren…?

Zeuge: Ich war nicht auf einer Polizeistation. Ich war in einem Trainingszentrum. Das war der Hinterhof eines Hotels. Die Polizei mietete zehn Räume in einem kleinen Gebäude. Das war eine kleine Villa.

Frage: Ein schwarzes Gefängnis?

Zeuge: Mehr oder weniger.

Frage: Wenn es Falun Gong-Praktizierende waren, wurden sie dann dorthin geschickt?

Zeuge: Ja.

Frage: Wurden sie dorthin geschickt, bevor sie vor Gericht gestellt wurden?

Zeuge: Wir ändern immer kurzfristig unseren Aufenthaltsort.

(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)

Frage: Sie haben mir den genauen Zeitpunkt noch nicht genannt.

Zeuge: Es war der 9. April 2002.

Frage: Der 9. April?

Zeuge: Ja, die Operation fing am Nachmittag des 9. April um 5 Uhr an und dauerte drei Stunden. Davor lief es über einen Monat.

Frage: Was meinen Sie damit „Davor lief es über einen Monat?“

Zeuge: Unsere Verhöre und Folterungen mit ihr dauerten einen Monat lang.

(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)

Frage: Habt ihr die Praktizierenden während der Verhöre nur einmal oder viele Male gefoltert, um mehr Informationen von ihnen zu bekommen?

Zeuge: Viele Male. Zu der Zeit hat uns Wang Lijun, jetzt Chef des Amtes für Öffentliche Sicherheit, befohlen: „Ihr müsst sie alle vernichten.“

Originalartikel auf Englisch: Eyewitness to Organ Harvesting: 'It was extremely horrible'

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