Im Jahre 2005 begann ich mit dem Praktizieren von Falun Gong. In den ersten Jahren kultivierte ich mich fleißig und studierte eifrig das Fa. Als ich anfangs das Zhuan Falun lernte, fühlte ich mich völlig neu und wahrhaftig. Es war etwas, wonach ich mein ganzes Leben gesucht hatte.
Seit meiner Kindheit, liebte ich es, zu lesen und anfangs lernte ich das Fa sehr häufig. Ganz schnell konnte ich in einen ruhigen Gemütszustand eintreten, wie der Meister das in Zhuan Falun (Lektion 8) ausdrückte: „Es gibt noch einen anderen Zustand: Beim langen Sitzen spürst du, daß deine Beine nicht mehr da sind, du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wo deine Beine sind; dein Körper ist nicht mehr da, deine Arme sind nicht mehr da, und deine Hände sind auch nicht mehr da, nur der Kopf bleibt noch übrig. Wenn du weiter praktizierst, wirst du bemerken, daß der Kopf auch nicht mehr da ist; nur noch dein Denken, ein kleiner Gedanke weiß, daß du hier praktizierst.“
Ich erlebte die Mehrzahl der im Zhuan Falun beschriebenen Zustände und meine Xinxing (Charakter, Herz- und Geistnatur) erhöhte sich in kurzer Zeit drastisch. Immer wenn ich Trübsal erlebte, erschien in meinen Gedanken die entsprechende Stelle aus dem Fa und ich war in der Lage, den Pass zu überwinden. Wenn ich die Meditation machte, hatte ich das Gefühl, als würde mich der Meister emporheben.
Im letzten halben Jahr jedoch, konnte ich keinerlei Trübsal gut überwinden. Ich weiß, der Grund dafür ist, dass ich nicht zur Ruhe kommen konnte, als ich seit beinahe einem Jahr das Fa studierte. Ich litt unter riesigen Störungen, doch ich wusste nicht, woher diese kamen. An einem Tag konnte ich das Fa lernen, doch schon am nächsten Tag fühlte es sich an, als wäre mein Verstand durch irgendetwas blockiert. Ich fühlte mich, als würde mich etwas niederdrücken und ich war durcheinander. Oft schlug ich mich heftig gegen den Kopf. Einmal dachte ich sogar, ich könne mich nicht weiter kultivieren. Ich schaute viele Male nach innen und sendete aufrichtige Gedanken aus, doch ohne jede Wirkung. Manchmal suchte ich auch im Außen nach Hilfe, doch ich konnte keinen Grund finden.
Vor zwei Wochen stand ich vor dem Bild des Meisters und bat ihn, mich aufzuklären. Genau dann erschien ein Bild eines Fernsehers vor meinem geistigen Auge. Ich dachte nicht, dass das Fernsehen ein Problem war, weil ich gewöhnlich mit meinem nichtpraktizierenden Ehemann nur eine halbe Stunde während des Abendessens ein gewisses Programm anschaute. Ich hatte dieses Programm als einigermaßen aufrichtig eingestuft. Nach einigen Tagen bat ich den Meister erneut, mich aufzuklären und wieder erschien das Bild eines Fernsehers vor mir. In diesem Moment erkannte ich, dass ich nicht länger fernsehen sollte. Ich tauschte diese Einsicht mit einer Praktizierenden aus, die dasselbe Problem hatte. Diese Mitpraktizierende schaute mit ihrem Enkel nur Kinderzeichentrickfilme an.
Zuvor hatte ich einige von Mitpraktizierenden geschriebene Artikel gelesen, welche uns warnten, dass Fernsehprogramme eine hinterhältige Form der KPCh (Kommunistische Partei Chinas) Propaganda sind. Die Programme sind bestimmt für die allgemeine Öffentlichkeit. Diese Programme behandeln Ruhm, Profit und Emotionen, die wir als Praktizierende abzulegen versuchen sollten. Doch wir alle dachten, es würde nicht viel ausmachen, wenn wir sie kurzzeitig anschauen.
Gleich am Tag nach meiner Erkenntnis, dass ich kein Fernsehen anschauen sollte, kehrte mein Fa-Lernen zum Normalen zurück. Ich spürte, wie die schwarze Wolke aus meinem Gemüt verschwindet. Die Materie, die mich von Dafa trennte, verschwand ebenfalls. Nun kann ich lernen, wann immer ich das möchte. Die oben erwähnte Mitpraktizierende hatte dieselbe Erfahrung. Seitdem ist dieses Problem nicht wieder aufgetreten. Ich hoffe nur, dass alle Praktizierenden dieser Sache des Betrachtens von Fernsehsendungen Beachtung schenken.
Durch diese Erfahrung erkannte ich, dass es keine kleinen Dinge in der Kultivierung gibt. Jeder sollte sein Handeln seiner Verständnisebene anpassen. Es ist einfach so, wie der Meister sagte:
„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, was du noch nicht losgelassen hast.“ (Zhuan Falun, Lektion 6).
