Geschichte aus dem Alten China: Lord Cai verursachte seinen eigenen Untergang, weil er voller lüsterner Gedanken war

Im Osten und Westen erzählen alte Geschichten von der Wahrheit: Der sexuellen Gier nachzugeben wird der Gesundheit schaden und zu einem teufelsbehafteten Verhalten führen. Viele Menschen der Vergangenheit haben ihre Karriere oder Zukunft dafür aufs Spiel gesetzt. Heute erzähle ich eine Geschichte eines Herrschers, der während der Chunqiu Periode (777-476 vZ) lebte und durch seine Lüsternheit in großes Unheil stürzte.

Aihou Cai war der Feudalherrscher des Staates Cai und ein entfernter Verwandter des Kaisers Zhou. Cai war ein lustbetonter Mensch. Er heiratete die älteste Tochter des Herrschers von Chen. Die zweite Tochter von Lord Chen, Xigui, heiratete den Herrscher von Xi, einem an Cai angrenzenden Staat. Xigui soll sehr schön gewesen sein.

Als Xigui an Cai vorbeikam, um nach der Heirat ihre Eltern in Chen zu besuchen, empfing sie Lord Cai in seinem Palast mit einem großen Bankett zu ihren Ehren. Durch die Schönheit Xiguis verlor sich Cai in lüsternen Gedanken. Sein Verhalten und seine Sprache wurden frivol und er erwies Xigui nicht den gehörigen Respekt. Er vergaß vollständig, wie Gäste zu behandeln waren. Xigui war darüber nicht sehr glücklich. Bei ihrer Rückreise nach Xi wählte sie einen anderen Weg um den Staat Cai herum und verhinderte, seinen Herrscher erneut zu sehen.

Zuhause angekommen, berichtete sie ihrem Ehemann Xihou von Lord Cais laszivem Gebaren. Lord Xihou verärgerte das und er entschied, darauf zu reagieren. Er entsandte einen Boten, um dem Herrscher Chus zu huldigen. Die Botschaft stachelte den Lord von Chu an: „Chu sei ein wohlhabender und starker Staat und alle Herrscher hielten sich an seine Regeln, außer dem Lord von Cai…Er beruft sich auf seine Kraft und will Euch nicht dienen. Wenn Seine Lordschaft unseren Staat attackieren würden, würden wir in Cai um Hilfe ersuchen. Wenn Cai uns zur Rettung eilt, werden wir unsere beiden Armeen bündeln und Cai von beiden Seiten attackieren. Wir werden in der Lage sein, die Armee von Cai zu schlagen und Lord Cai gefangen zu nehmen. Damit wird er sich Euren Gesetzen unterwerfen.“

Lord Chu fand den Plan gut und sandte seine Armee zur Attacke von Xi. Lord Xi bat Lord Cai wie geplant um Hilfe. Als Lord Cai seine Armee persönlich anführte, um Xi zu erretten, vereinigten sich die Armeen von Xi und Chu und schlugen Cais Armee in Xinye und nahmen Lord Cai in Gewahrsam. Lord Cai erkannte, in die Falle von Lord Xi geraten zu sein und schwor Vegeltung.

Als Chu Cai freiließ erzählte Cai Chu von der herausragenden Schönheit Xiguis. Lord Chu bekam lüsterne Gedanken. Er führte unter dem Vorwand Untersuchungen anzustellen, seine Soldaten nach Xi. Sie wurden von Lord Xi im Palast mit einem Bankett unterhalten. Lord Chu bat darum, Xigui für eine besondere Festansprache zum Bankett zu bitten. Da Lord Xi vor Chus Ansehen starke Ehrfurcht hatte, konnte er die Bitte nicht abschlagen. Er ließ Xigui am Bankett teilnehmen. Von ihrer Schönheit völlig ergriffen, gab Chu am Folgetag in seinen Gemächern ein erwiderndes Bankett. Heimlich hatte er Truppen für einen Hinterhalt ausgesandt. Als Xigui erschien, entführte er sie und nahm sie mit nach Chu, wo er sie als die Frau des Lords ehrte.

Während den drei Jahren, die Xigui in Chu verbrachte, verhielt sie sich kühl und sprach selten. Lord Chu wollte wissen, was der Grund dafür wäre. Voller Tränen entgegnete Xigui, „ich bin eine Frau, die gezwungen ist, zwei Männern zu dienen. Wie kann ich das Gesicht wahren und mit anderen Menschen reden?“ Sie konnte nicht aufhören zu klagen. Um sie zufriedenzustellen, sagte Lord Chu: „Die Schuld trägt Lord Cai. Sei nicht traurig. Ich werde es für Dich begleichen.“ Also entsandte er seine Armee, um Cai anzugreifen. Lord Cai wusste, dass er dieser Attacke nicht standhalten konnte und gab entehrt auf. Diesmal ließ ihn Lord Chu nicht frei, so dass Lord Cai nach neun Jahren in Chus Gefängnis starb.

Lord Cais lüsterne Gedanken, nachdem er Xiguis Schönheit gewahr war und sich zu viele Freiheiten herausnahm, bescherten ihm die Katastrophe, gefangengenommen zu werden. Er erkannte dennoch nicht, dass es seine eigene Gier war, die ihm Probleme bereitete. Stattdessen tat er sein Bestes, aus dem Gedanken der Rivalität heraus, die Lüsternheit von Lord Chu anzustacheln, damit er Xi attackiere. Cai konnte nicht ahnen, dass das schließlich zu einem erneuten Angriff von Chu auf Cai und seiner erneuten Festnahme führen würde, um Xigui zufriedenzustellen; und letztlich zu seinem Tode im Gefängnis von Chu.

Es wird deutlich, dass die eigene Lüsternheit oder das Anstacheln jener von anderen, schließlich zur eigenen Tragödie führt. Unsere Ahnen sagten: „Menschen, die Lüsternheit schön finden, denken dass es ihnen Freude bringen würde; was sie nicht erkennen ist, dass die Freude nur von kurzer Dauer ist und dass das Leiden davon ein Leben lang währt.“ Das ist eine Tatsache.

Was ist mit Lord Xi passiert? Durch seine persönliche Betroffenheit und den Hang dazu, Rache zu nehmen, führte er Cais, Chus und den eigenen Staat in den Krieg und musste es auch noch ertragen, seine Frau zu verlieren. Chu bemächtigte sich aufgrund von Lüsternheit der Frau eines anderen Mannes. Fünfzehn Jahre nach seiner Thronbesteigung starb er an einer plötzlichen Krankheit. Diese feudalen Lords haben sich selbst die größten Probleme bereitet, da sie ihrer Lüsternheit nachhingen. Die Leute sollten keinen lüsternen Gedanken nachhängen und sich in ihnen verlieren. Für einen Menschen, der sich ethisch bessert (Kultivierende), müssen alle Gedanken, die mit Lust zu tun haben, entfernt werden.

Quellangabe:
Zhuo Zhan, während der Chunqiu-Periode verfasst
Text von: http://www.zhengjian.org/zj/articles/2009/9/24/61738.html
Englische Version: http://www.pureinsight.org/node/5863

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