Epoch Times Deutschland: DIE KP CHINAS IST NICHT CHINA – Mutige chinesische Zeitung greift sensibles Thema auf

23.04.2010

Auf dem Schild ist zu lesen: „Die Kommunistische Partei Chinas ist NICHT China.“ (screenshot)

Obwohl das chinesische Regime die Medien innerhalb Chinas fest im Griff hat, haben es einige Medien auf dem Festland gewagt, Artikel zu veröffentlichen, die kritisch gegenüber der Autorität des Regimes sind. Zu ihnen gehört die „Southern Metropolis Daily“, auch bekannt als „Southern Metropolitan Daily“.

Am 11. April veröffentlichte die Zeitung einen Artikel, der Internetbenutzer und andere Beobachter durch die Stellungnahme zum Regime in helle Aufregung versetzte.

Der Kommentar des Historikers Hong Zhenkuai trägt den Titel: „Die Liebe zum Land ist nicht gleich zu setzen mit der Liebe zum Kaiserhof“. Er legt dar, dass der Kaiserhof wechseln könne, aber dass China weiterhin existiere. Er schließt mit den Worten: „Der Patriotismus des Volkes sollte sich auf das Land richten, nicht auf den Kaiserhof.“

Der Artikel beginnt mit der Darlegung der Tatsache, dass die Chinesen schon immer die Beziehung zwischen Herrscher und Land durcheinander gebracht haben, weil sie irrtümlicherweise glaubten, dass die Liebe zu ihrem Land gleich zu setzen war mit der Liebe zum Herrscher. Hong spielte auch auf die Gehirnwäsche durch das Regime an.

Der Artikel zitiert Chen Duxiu, Gründer der KPCh, der sagte: „Das Land, das wir lieben, ist das Land, das versucht, den Menschen Gutes zu tun, nicht ein Land, in dem die Menschen für die Nation Opfer bringen müssen.“

Hong erklärt: „Das Volk muss die Macht haben, die Regierung zu kontrollieren. Der beste Weg für eine Kontrolle über die Regierung ist eine Wahl, in der derjenige gewählt wird, der die Regierungsmacht innehaben wird.“

Öffentliche Anerkennung für diesen Mut

Weithin haben chinesische Internetblogger den Autor und die „Southern Metropolis Daily“ für ihren Mut gelobt. Hier einige der Kommentare: „Wir haben oft die Beziehung zwischen dem Land und der Partei durcheinander gebracht. Doch sind diese zwei völlig unterschiedliche Begriffe, obwohl unsere Erziehung diese zwei zu einem Begriff verschmolzen hat.“

„Das ‚Ministerium für Wahrheit' (eine Anspielung aus das Zentrale Propagandaministerium) erklärt jeden Tag: Wenn man das Land liebt, muss man die Kommunistische Partei lieben. Ich stelle mir die Frage, wie das Ministerium dieses Mal reagieren wird.“

„Das Ende der Qing-Dynastie ist 100 Jahre her. Im Zeitalter der Satelliten und des Kabelfernsehens brauchen wir immer noch diese grundlegende Erziehung. Sollten wir darüber glücklich oder traurig sein?“

„Wir sind vom Regime versklavt worden. Wenn das Volk das Land verkörpert, dann hat das Regime jetzt das Land gekidnappt.“

Ungewöhnliche Vernunft

Während der Artikel auf keine derzeitigen politischen Ereignisse anspielt und man seine Beeinflussung in demokratischen Gesellschaften als nicht sehr groß einstufen würde, hat er wahrscheinlich beim Regime einen empfindlichen Nerv getroffen. Viele chinesische Webseiten haben ihn von ihren Seiten verbannt.

Der „Apple Daily“ aus Hongkong berichtete, dass der Historiker Hong Zhenkuai Folgendes erklärte: Der Zweck des Artikels bestand darin, die Leser darüber zu informieren, dass viele Dinge, die zum Allgemeinwissen gehören, jetzt verfälscht sind. Missverstandene Sachverhalte werden als Wahrheit propagiert. Der gesunde Menschenverstand wird durch divergierende Meinungen verwirrt.

Hong Zhenkuai fühlte sich persönlich verpflichtet, diesen gesunden Menschenverstand wieder zum Tragen zu bringen.

Um dieses Durcheinander noch zu erhöhen, hat die KPCh von Anfang an mit voller Absicht die Begriffe Land und Regierung vermischt und sie so dem chinesischen Volk als nur einen Begriff vermittelt.

In einem Interview mit „Sound of Hope“ legte der bekannte Menschenrechtsanwalt Guo Guoting dar, dass das Thema des gesunden Menschenverstands dringlich sei.

„Die KPCh kann definitiv nicht mit dem Land China gleichgesetzt werden. Die Partei ist auch keine ethnische Han-Gruppe und noch nicht einmal die chinesische Regierung. Das sagt der gesunde Menschenverstand aus der Perspektive von Vokabular, Geschichte und Recht.“

In einem Interview mit „Radio Free Asia“ erklärte Professor Xia Ming von der Universität New York, dass er hoffe, dass das Regime Folgendes einsehen werde: In der gesamten chinesischen Geschichte wurde der Aufruhr bei den Übergängen zwischen den Dynastien nicht durch das demokratische Verhalten des Volkes verursacht, sondern war eine Folge der Korruption der Regierung.

„Der Grund dafür, dass so viele Wissenschaftler in China den derzeitigen ‚Kaiserhof’ kritisieren, liegt in ihrer fundamentalen Liebe zu ihrem Land. Sie wollen nicht mit ansehen, wie die Fehler und das Versagen der Regierung die ganze Nation und das Volk erpressen.“

Artikel auf Englisch: Daring China Newspaper Touches Sensitive Topic

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