Spaniens staatlicher Rundfunksender berichtet über die Verfolgung von Falun Gong

Moderatorin: In den vergangenen Jahren hat sich Chinas wirtschaftliche Öffnung sehr entgegen dem politischen Trend entwickelt. Je liberaler sich die Wirtschaft gestaltet, desto strenger und härter agiert die Politik, was anhand der unzähligen Todesstrafen und der eskalierenden Niederschlagung anders Denkender deutlich wird.

Insbesondere möchte ich die Niederschlagung von Falun Gong in China hervorheben, welche vom chinesischen Präsidenten Jiang Zemin 1999 initialisiert wurde. Durch die Verfolgung verloren zahlreiche Menschen ihren Arbeitsplatz. Tausende wurden verhaftet und viele in psychiatrische Kliniken gebracht. Nach den noch unvollständigen Informationen von Falun Gong kamen bereits 429 Praktizierende durch die Verfolgung zu Tode.

Eva Sueraise Arnose, die Vorsitzende von Amnesty International in Spanien, glaubt, dass es sehr schwierig ist die Verfolgung in China in ihrem vollen Ausmaß nachzuvollziehen und zu untersuchen, weil unabhängige Beobachtungen von der chinesischen Regierung nicht erlaubt werden.

Eva: Ja, wir können die genaue Anzahl der von der chinesischen Regierung Verfolgten und Verhafteten kaum in Erfahrung bringen, eben weil unabhängige Untersuchungen von der Regierung niemals gestattet werden würden. Aber zweifelsohne sind Hunderte oder sogar Tausende Falun Gong-Praktizierende der Unterdrückung, Verfolgung, Folter oder dem Entzug grundlegender Menschenrechte ausgesetzt.

Moderatorin: Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine Qigong-Schule, die mit dem Buddhismus und dem Taoismus verwandt ist. Falun Gong Praktizierenden zufolge ist Falun Gong keine Religion, weil es keine Hierarchie, Verwaltung, Kirchen oder Tempel gibt. Das Üben gleicht eher Meditation, Yoga oder Tai-Chi. Es basiert auf den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

Im Jahre 1992 begann der Gründer, Herr Li Hongzhi, Falun Gong in China zu lehren. In kurzer Zeit praktizierten viele Millionen Menschen Falun Gong, was die Kommunistische Partei Chinas als Bedrohung empfand.

Vor kurzem kam ein Praktizierender namens Zhao Ming nach Spanien. Er ist 31 Jahre alt und ein ehemaliger Informatik Student an dem Trinity College in Dublin. Als er in China Urlaub machte, wurde Zhao Ming verhaftet und in ein Arbeitslager gesperrt. Schließlich wurde er aufgrund der Anstrengungen von Amnesty International und der Irischen Regierung freigelassen.

Es folgt Zhao Ming&#039s Beschreibung der Folter, der er im Gefängnis ausgesetzt war.

Zhao Ming: In dem Arbeitslager war ich körperlicher Züchtigung ausgesetzt. Fünf Polizisten schnallten mich ans Bett und versetzten mir Elektroschläge. Ich wurde gezwungen, über zehn Stunden pro Tag in einer hockenden Position zu verharren. Ich litt auch unter Schlafentzug und die Polizisten ermutigten sogar andere Insassen des Arbeitslagers mich zu schlagen.

Moderatorin: Laut Falun Gong wurde die „Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die vom staatlich gelenkten Fernsehen übertragen wurde, manipuliert. Der Film soll von der chinesischen Regierung inszeniert worden sein.

Amnesty International kümmert sich um die Schicksale von über eintausend in China verfolgten Falun Gong Praktizierenden und betrachtet sie als unschuldig Gefangene.

Eva: Amnesty International betrachtet all jene, die entgegen den Rechten von Glaubens-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit eingesperrt sind und weder Gewalt benutzen noch befürworten als zu Unrecht Inhaftierte. Meiner Meinung nach kann man die Falun-Gong Praktizierenden als eben solche betrachten. Wir können nicht nachvollziehen, warum die chinesische Regierung so scharf gegen Falun Gong vorgeht. Jedoch ist so ein scharfes Vorgehen gegen friedliche Appelle und friedliche Demonstrationen zu einer üblichen Vorgehensweise der chinesischen Regierung geworden.

Moderatorin: Im Frühling 1989 ging die Pekinger Regierung in aller Öffentlichkeit gegen Studenten rücksichtslos vor. Dagegen werden die Falun Gong Praktizierenden im Geheimen verfolgt. Diese Art der Verfolgung ist noch grausamer, schrecklicher und härter und wurde auf jeden Winkel Chinas ausgeweitet. Sie hat viel mehr Opfer zur Folge.

Englische Version:
http://en.clearharmony.net/articles/200212/8710p.html
Original vom: 10.12.02
Übersetzt am: 19.12.02

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