Unsere Menschenwürde leben – zum vierten Jahrestag des Appells in Peking

Der 25. April ist ein besonderer Tag. Heute vor vier Jahren sind mehr als 10.000 Falun Gong Praktizierende zum Petitionsbüro des Staatsrates in Peking gegangen und forderten von der Regierung eine freie und legale Umgebung für das Praktizieren von Falun Gong. Dort angekommen, wurden sie von den Polizisten zum nahe gelegenen Regierungsviertel Zhongnanhai geleitet. Dieser Appell wurde später von der Öffentlichkeit als „Petition am 25. April“ oder „Fall des 25. April“ bezeichnet. Einige Monate später nutzte Jiang Zemin diesen Appell aus, um Falun Gong Praktizierende in einem großen Ausmaß zu inhaftieren und zu verfolgen – und das bis heute.

Obwohl es immer noch einige Leute gibt, die mit der Massenpetition der Falun Gong Praktizierenden nicht einverstanden sind, hat die Zeit dennoch bewiesen, dass der 25. April 1999 ein bedeutender geschichtlicher Tag war. Der 25. April hat gewissermaßen das Anbrechen einer neuen Zeit symbolisiert. Eine Zeit, in der viele Menschen aus der normalen Bevölkerung angefangen haben in einer diktatorischen Gewaltherrschaft ihre Grundrechte und Menschenwürde öffentlich einzufordern; ein normaler Bürger der Gesellschaft will seine Menschenwürde leben.

Die Mündigkeit der Chinesen ging während ihrer 5.000-jährigen Geschichte diktatorischer Herrschaft verloren. Obwohl es in der Geschichte immer Menschen gab, die sich für Gerechtigkeit, Wahrheit und Treue dem Staat gegenüber einsetzten, machten sie letztendlich nur einen kleinen Teil aus. Die meisten Chinesen sind daran gewöhnt, leise alles zu erdulden, sie sind abgestumpft und denken nur noch daran, sich selbst zu schützen. Solche Menschen haben die Auffassung: egal wie ungerecht es ist, wie viele Lügen einem aufgesetzt werden, wie viele Menschen ermordet werden, darf man dennoch darüber nicht laut sprechen oder dem Einhalt gebieten. Insbesondere wenn die Regierung darin verwickelt ist, darf man keine andere Meinung als die der Regierung vorbringen, sonst wäre dies Einmischung in die Politik. Für eine solche Anschauung und ein solches Verhalten finden jene Menschen sogenannte gute Gründe, die schön klingen, aber sie betrügen sich damit selbst: das sei doch für die Stabilität der Gesellschaft; man muss duldsam sein; bist du nicht auch ein Chinese, liebst du dein Land etwa nicht? Aber diese haben schon längst vergessen, was das Recht eines Menschen ist und dass ein Mensch eigentlich offen und aufrichtig leben soll.

In Wirklichkeit ist diese sogenannte Duldsamkeit eine Verantwortungslosigkeit, sowohl sich selbst gegenüber als auch anderen. Wie viele Beamte und Polizisten gibt es heutzutage, die nach belieben Schlechtes tun, alle möglichen Verbrechen begehen und Menschenleben wie Gräser auf der Straße behandeln? Zu wie viel Prozent entstammt dieses aus unserer „Duldsamkeit“? Wie können andere unsere Rechte und Würde respektieren, wenn wir sie selbst missachten?

Vor 1999 wurde Falun Gong von der Regierung systematisch verleumdet, attackiert und von der Polizei widerrechtlich gestört. Der Ruf des Begründers von Falun Gong und der Falun Gong Praktizierenden wurde stark besudelt. Nach der gewohnten Anschauung der Chinesen sollen sie das vielleicht leicht nehmen und alles hinunterschlucken. Denn was kann ein Mensch der Regierung schon sagen! Aber hätten sie sich so verhalten, dann wäre das Streben der Menschen nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ restlos ausgelöscht gewesen. Die Würde eines Menschen wäre aufgegeben und keinen Pfennig mehr wert gewesen. Was für einen Sinn hätte da noch das Menschenleben gehabt? Was für ein Trost, dass Falun Gong Praktizierende herausgetreten sind. Mutig treten sie heraus mit Würde und Aufrichtigkeit, die ein Mensch haben soll. In solch einer strikten Gesellschaft gingen sie mit Mut und Gelassenheit zum Petitionsbüro der Zentralregierung.

Bewundernswert an der großen Petition war der edle Geist, der sich dabei zeigte. Es wurde nicht wie bei normalen Demonstrationen laut gerufen, oder öffentliches Eigentum zerstört, um persönliche Unzufriedenheit auszudrücken. Die Falun Gong Praktizierenden waren sehr friedlich, standen oder saßen ordentlich da und drückten ihre Wünsche vernünftig und mit einer barmherzigen Gesinnung aus. Ihre Ausstrahlung hatte viele Passanten einschließlich der Polizisten gerührt. Bevor sie wieder nach Hause gingen, machten sie die Straßen sauber, ohne auch nur ein Stück Papier zurückzulassen. So etwas hat es in der chinesischen Geschichte niemals gegeben und wird der Zukunft als gutes Beispiel dienen.

Was können wir noch sagen, nachdem wir gesehen haben, dass die Falun Gong Praktizierenden mit Mut und Standhaftigkeit durch die vier Jahre grausamer Verfolgung hindurch gekommen sind? Welche Kritik können wir noch üben? Was können wir noch behaupten angesichts dessen, dass die Falun Gong Praktizierenden mit ihren Leben „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ verteidigen und praktizieren, außer ihnen unsere Hochachtung gegenüber auszudrücken? Wenn wir unseren Blick in die ferne Zukunft schweifen lassen, können wir die geschichtliche Bedeutung des 25. April wohl gut erkennen. Es war der Anfang eines friedlichen Kampfes für die Würde der Menschheit. Und dieser edle und egoismusfreie Kampf ist noch nicht zu Ende.

Der erste Schritt der Mutigen ist ein Beispiel für die späteren. Ich hoffe, dass jeder von uns unsere Grundrechte und Menschenwürde verteidigen wird und seine Würde lebt. Die Geschichte sagt uns: Gewalt hat niemals den Glauben auslöschen können, Gewalt kann die Wahrheit nicht besiegen, alle Diktatoren der Menschheit existierten nur für eine beschränkte Zeit. Wir werden in der Zukunft die Großartigkeit der Petition vom 25. April 1999 sehen.

Chinesische Version unter:
http://www.minghui.ca/mh/articles/2003/4/23/48923.html
Übersetzt am: 23.04.2003
Original vom: 23.04.2003

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