Verehrte Berge und Alte Tempel: Alle anderen Berge befinden sich unter dem Berg Tai (Fotos)

Berg Tai mit Inschriften im Fels

Seit alter Zeit wird der Berg Tai, der sich im Zentrum der Provinz Shandong befindet, Östlicher Berg der fünf heiligen Berge genannt. Der Berg Tai ist von Osten nach Westen hin ca. 200 km lang und von Norden nach Süden ca. 50 km lang. Der höchste Gipfel Yu Huang befindet sich in 1545 m Höhe.

Laut Shu Yi Ji verfasst von Ren Fang in der Liang Dynastie war Pang Gu der erste Herrscher des Universums. Ren erzählt eine Geschichte: “Vor langer Zeit als Pang Gu starb, wurde sein Kopf zu einem der vier heiligen Berge, seine Augen wurden zur Sonne und zum Mond, sein Körperfett wurde zum Fluss und zu Seen und sein Haar zu Prärien und Wäldern.“ Legenden aus der Qin und Han Dynastie erzählen, dass Pang Gus Kopf zum Östlichen Berg wurde, seine Brust der zentrale Berg, sein linker Arm zum Südlichen Berg, sein rechter Arm zum Nördlichen Berg und seine Füße zum Westlichen Berg wurden.“ Seit Existenz dieser Legende ist der Östliche Berg, der Berg Tai, der Kopf der fünf heiligen Berge.

Gottheitsstatue im Dai Tempel

Die Chinesen glauben, dass der Berg Tai einen Gott symbolisiert. Er hat eine majestätische Erscheinung, wie ein Riese, der aus der Erde herausragt und im Herzen Chinas alle Richtungen überblickt. Alte chinesische Gelehrte haben den Berg Tai wie folgt beschrieben: „Ein Land, das aus von Erde zum Himmel gezogen haben”, das “Kissen, das den Himmel unterstützt”. Es wurde auch als das „Zentrum der Welt“ oder die „Vereinigung von Himmel und Erde“ bezeichnet. In alten Chinesischen Legenden ist von einem mystischen Berg die Rede, dem Kun Lun Berg. Vom Kun Lun Berg sagte man, dass er der Wohnsitz der Gottheiten und Kaiser der Gottheiten sei. Vor 7.000 bis 8.000 Jahren lehrten die Gottheiten den Menschen die notwendigen Fähigkeiten, um auf der Erde zu überleben, genauso wie sie den Menschen moralische Werte und Prinzipien für das menschliche Miteinander übermittelten. Chinesische Vorfahren lebten in der Region des Berg Tai. Vor ca. 4.700 Jahren hatte der Gelbe Kaiser eine brillante und großartige Chinesische Zivilisation in dieser Region aufgebaut. Laut alter geschichtlicher literarischer Überlieferungen hat der „Gelbe Kaiser auf dem nebligen Kun Lun Berg residiert.” “Der Gipfel des Berges Kun Lun stellte den Palast des Gelben Kaisers dar”. Tatsächlich war der Kun Lun Berg, der “Berg im Zentrum der Welt”, der heutige Östliche Berg oder auch Berg Tai genannt.

Der neblige Berg Tai und der Sonnaufgang auf dem Berg Tai

“Pinienbäume reichen bis in die Wolken,
Obwohl sie aus der Ferne so winzig aussehen.
Die Blumen auf dem Berg Tai scheinen nicht von dieser menschlichen Ebene zu stammen.
Sogar im Mai ist der Gipfel des Berg Tai noch mit Schnee bedeckt.“

Da die natürliche Beschaffenheit des Berges Tai so himmlisch aussieht, haben die alten Chinesen geglaubt, dass Gottheiten und himmlische Wesen zum Berg Tai kamen und haben diese Vorstellung in künstlerischen Formen zum Ausdruck gebracht. Die große Mauer der “Der Gott des Berg Tai auf einer Besichtigungsreise” in der Halle der Himmlischen Präsente im Dai Tempel am Fuße des Berg Tai ist weltweit als altes künstlerisches Stück bekannt. Die Mauer ist 3,3 m hoch und 62 m lang. Legenden zu Folge wurde es in der Song Dynastie hergestellt. Es zeigt die lebhafte Fantasie einer großen Besichtigungsreise mit 691 Schriftzeichen.

Ein weiteres palastartiges Gebilde auf dem Berg Tai deutet ebenfalls auf solch eine göttliche Fantasie hin. Der Tempel trägt den Namen „Der Teich der himmlischen Königin” und ist klein und romantisch und zeigt zum Teich. Die roten Wände und die schwarzen Ziegelsteine bilden einen scharfen Kontrast mit den grünen Pinienbäumen. Im “Brunnen der himmlischen Königin”, der sich im vorderen Hof befindet, befindet sich klares süßes Quellwasser. „Der Teich der himmlischen Königin” wurde in alten Zeiten „das Nonnenkloster der Jade“ genannt oder auch der „Teich der Jade“. [Notiz: Jade ist in der chinesischen Literatur ein Synonym für Damen].

Die Wand, “Der Gott des Berg Tai auf einer Besichtigungsreise” im Dai Tempel Dai Tempel am Fuße des Berges Tai

Alte Fabeln besagen, dass der Berg Kun Lun, der heutige Berg Tai, den Himmel und die Erde verbindet und dass jeder Mensch, den Himmel erreichen werde, wenn er den Gipfel des Berges Tai erreichte. Mit anderen Worten glaubte man, dass der Berg Tai eine Leiter oder ein Tor zum Himmel wäre.

Das südliche Tor zum Himmel auf dem Berg Tai Der gewundene Pfad auf der Spitze des Berg Tai

Weil die alten Chinesen die hohen Berge verehrten und die reiche Erde, haben es die Chinesischen Kaiser geliebt ihre Verehrungsrituale auf hohen Bergen abzuhalten. Da man vom Berg Tai glaubte, dass er den Himmel und die Erde verknüpfte, haben viele der alten Kaiser den Barg Tai für Fen Chan genutzt, einer Zeremonie, bei welcher der Himmel und die Erde verehrt wurden, während der Kaiser im Amt war. “Fen” bezieht sich darauf, dass auf dem Berg Tai zur Verehrung des Himmels eine Plattform aus Erde gebaut wurde. Zur Verehrung der Erde wurde eine solche Plattform am Fuße des Berges gebaut. Die alten Chinesen glaubten, dass der Himmel rund sei und die Erde eckig. Aus diesem Grund musste alles, was zur Verehrung benutzt wurde, die dazugehörige Form haben.

In einem Kapitel über Fen Chan im Buch der “Historischen Aufzeichnungen” ist notiert, dass der Chinesische Historiker Sima Qian der westlichen Han Dynastie eine Gesamtanzahl von 72 abgehaltenen Fen Chan Riten auf dem Berg Tai bis zur westlichen Han Dynastie dokumentiert hat. Viele der bekannten Kaiser nach dieser Dynastie haben dort ebenfalls solche Riten abgehalten. Einige haben sogar Inschriften auf den Felsen gehauen, welche die Geschichte der Fen Chan Riten dokumentieren. Der Kaiser Wu der westlichen Han Dynastie hatte zu sechs verschiedenen Gelegenheiten solche Riten abgehalten. Der letzte Kaiser, der diese Riten auf dem Berg Tai gemacht hatte, war der Kaiser der Wahrhaftigkeit in der Song Dynastie.

Anfang der Yuan und Ming Dynastie wurden die Fen Chan Riten zu einer Verehrungszeremonie. Der Kaiser Qian Long der Qing Dynastie hatte elf Verehrungszeremonien auf dem Berg Tai abgehalten und war sechs Mal auf dem Tai Gipfel.

Inschriften im Berg Tai

Warum wurde der Berg Tai für die Fen Chan Riten und Verehrungszeremonien in der Chinesischen Geschichte zum bevorzugtesten und beliebtesten Ort? Die Geschichte der Westlichen Han Dynastie gibt hierzu eine Antwort: „Der Himmel ist so weit, dass er jenseits der Erreichbarkeit liegt. Wenn wir die Fen Chan Riten auf der Spitze des Berges Tai ausführen, sind wir dem Himmel näher und haben eine größere Chance dem Himmel unseren Respekt zu überbringen.“

Der Chinesische Kaiser bekannt als “Tian Zi”, was “Sohn des Himmels” bedeutet, wurde vom Himmel auserkoren, um China zu regieren. Die Fen Chan Rite, glaubte man, sei die Kommunikation vom Himmel mit dem „Sohn des Himmels“. Es war eine kaiserliche und heilige Zeremonie, welche nur dem Chinesischen Kaiser erlaubt gewesen war.

Die Chinesischen Kaiser in der Geschichte haben alle den Berg Tai für ihre Fen Chan Riten bevorzugt und an die göttliche Natur des Berges geglaubt. Es ist nicht schwer zu verstehen, weshalb die Chinesen glauben, dass der Berg Tai himmlischer Natur sei.

Chinesische Version: http://www.zhengjian.org/zj/articles/2003/3/5/20677.html
Übersetzt aus dem Englischen: http://www.clearharmony.net/articles/200305/12562.html

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