Folter und Gehirnwäsche im Gefängnis von Suzhou (Provinz Anhui) Teil 2

Teil 1

Wie Huang Qijun die Praktizierenden und Familien mit trügerischer Taktik einschüchterte

Huang Qijun ist der Leiter der 13. Abteilung. Der stellvertretende Leiter Yao Song und Wang Daliang sind ehemalige Abteilungsleiter. Auch nach ihrer Ablösung blieben sie Hauptverantwortliche für den „Umerziehungsprozess“ in der Abteilung.

Huang Qijun ist sehr bösartig – sogar die Gefängniswärter warnten die Praktizierenden vor ihm. Er wendete bestimmte Taktiken an, um persönliche Informationen über die Praktizierenden und ihre Familien herauszufinden, und nutzte diese Informationen dann als Druckmittel, um die Praktizierenden zu bedrohen und zu erpressen.

Huang nahm früher die Familien der Praktizierenden nach ihren Besuchen in einen separaten Raum mit. Er verleumdete Falun Dafa, um herauszufinden, ob die Angehörigen auch Praktizierende waren.

Wenn ja, wandte er dies gegen den inhaftierten Praktizierenden an und drohte damit, seine Familienmitglieder verhaften zu lassen, sollte er das Praktizieren nicht aufgeben. Selbst wenn die Familienmitglieder keine Praktizierenden waren, sorgte er dafür, dass sie die Art von Macht kannten, die er über ihre inhaftierten Familienmitglieder hatte, damit sie ihn mit Geld zu bestechen suchten.

Durch diese privaten Gespräche mit besuchenden Familien und Freunden fand Huang mehr Informationen über die inhaftierten Praktizierenden heraus. Er fing auch die Post der Praktizierenden ab und unterbrach ihre Kommunikation mit der Außenwelt. Er erzeugte die Illusion, als wisse er alles über die Praktizierenden, einschließlich ihrer Familien und Arbeit.

Bevor er einen Praktizierenden in den Besuchsraum ließ, bedrohte Huang ihn und sagte ihm, was er sagen dürfe. Er ließ die Gefängniswärter die Telefongespräche zwischen Praktizierenden und ihren Familien abhören. Sobald sie heikle Themen erwähnten, unterbrachen die Wärter die Leitung und beendeten die Gespräche.

Manchmal stand Huang hinter den Besuchern, die den Praktizierenden während der Besuche gegenüberstanden, und schüchterte die Praktizierenden ein. So wagten sie nicht, etwas anderes zu sagen, als dass alles in Ordnung sei und dass sich ihre Familien keine Sorgen machen sollten.

Einige Familien dankten Huang sogar wiederholt, bevor sie gingen, und baten ihn, sich um ihre Familienmitglieder zu kümmern. Die Realität war jedoch weit entfernt von dem, was den Familien vorgegaukelt wurde. In Wirklichkeit wurden die Praktizierenden in Isolationshaft gehalten, gefoltert und durften sich nicht einmal Alltagsgüter, wie zum Beispiel ein Stück Seife, kaufen.

Hauptverfolger Huang Qijun

Huang kommt aus dem Kreis Wuwei, Provinz Anhui. Er wurde 1963 geboren und absolvierte 1986 die Polizeiakademie Anhui.

Er schrieb ein Handbuch mit 500.000 chinesischen Schriftzeichen zum Thema „Umerziehung von Falun-Dafa-Praktizierenden“, das heute in Gehirnwäsche-Einrichtungen in ganz China weit verbreitet ist. Huang arbeitete mit einer Aufseherin zusammen. Sie reisten in viele Städte, um beim Aufbau von Gehirnwäsche-Einrichtungen zu helfen. Er war achtmal in der Stadt Hefei.

Als das Gefängnis von Suzhou noch eine Frauenabteilung hatte, konnte Huang viele Praktizierende „umerziehen“, indem er vorgab, sich um sie zu kümmern. Einige Praktizierende hatten ihre Familien verloren und waren jahrelang inhaftiert; da sie sich so lange in einer isolierten Umgebung befanden, wurden sie zu leichten Opfern für Huang.

Huang ist besonders bösartig gegenüber den standhaften Praktizierenden. Ein Häftling, der mehr als ein Jahrzehnt im Gefängnis von Suzhou interniert war, erlebte, wie Huang und ein krimineller Häftling die Praktizierenden Liu Jihong aus der Stadt Hefei und Ge Xiliang aus dem Kreis Mengchen prügelten und auf sie eintraten, bis sie starben. Als ihre Leichname aus dem Gebäude getragen wurden, behauptete Huang, dass sie an einer Krankheit gestorben seien. Der Häftling, der Huang geholfen hatte, erhielt eine Reduzierung seiner Strafe und wurde kurz darauf entlassen.

Huang setzte auch Spione in allen anderen Abteilungen ein, um die Praktizierenden zu überwachen, nachdem sie aus der 13. Abteilung versetzt worden waren. Wenn sie Falun-Dafa-Bücher lasen, die Übungen machten oder auch nur mit jemandem über die Praxis sprachen und dabei erwischt wurden, wurden sie zurück in die 13. Abteilung gebracht, wo man auf sie einschlug oder sie folterte. Sie waren in Handschellen und Fußfesseln gefesselt und in Isolationszellen eingesperrt. Viele Praktizierende starben an der Folter, während die Spione ihre Haftstrafen reduziert bekamen.

Huang spendete ein paar hundert Yuan für Kinder in Not und für den Kreis Wuwei, seinen Heimatort, als es dort eine Naturkatastrophe gab. Er prahlte überall mit seiner „Leistung“ und erhielt den Titel einer von den „zehn besten Leuten in Suzhou“ zu sein.

Zwangsarbeit

Nach den ersten drei Monaten intensiver Gehirnwäsche wurde ein Praktizierender schließlich in eine andere Abteilung überführt, auch wenn er nicht „umerzogen“ werden konnte. Er musste dann gemeinsam mit anderen Gefangenen Schwerstarbeit leisten.

Die meisten der im Gefängnis von Suzhou hergestellten Produkte waren Kleidung und Reisegepäck. Die Arbeitstage dauerten von 6:00 bis 19:00 oder 20:00 Uhr. Die Gefangenen erhielten eine einstündige Mittagspause. Wenn die Häftlinge ihre Tagesquote nicht erreichten, mussten sie Überstunden machen und einen Teil der angesammelten Vergünstigungen zurückzahlen. Die Falun-Dafa-Praktizierenden wurden nicht verpflichtet, irgendwelche Quoten einzuhalten, aber sie wurden trotzdem gezwungen, genauso lang zu arbeiten und die gleiche Arbeit zu leisten.

Wie alle anderen standen auch die Praktizierenden früh auf und gingen dann 13 bis 14 Stunden lang zur Arbeit, bis sie zu müde und zu hungrig waren, um etwas anderes zu tun, als zu essen und direkt ins Bett zu gehen.

Jeder Praktizierende wurde von mehreren Häftlingen rund um die Uhr überwacht und durfte mit niemandem sprechen. Weil die Praktizierenden weder fluchen noch zurückschlagen, wenn sie angegriffen werden, schikanierten einige kriminelle Häftlinge die Praktizierenden einfach zur Unterhaltung.

Alle wechselten sich ab, um bei den Mahlzeiten große Eimer mit Lebensmitteln in jede Abteilung zu tragen. Die älteren oder kranken Menschen, die diese großen Eimer nicht tragen konnten, brauchten Hilfe von anderen und wurden oft geschlagen, es sei denn, sie zahlten Geld. Einige ältere Praktizierende, die kein Geld hatten, litten viel.

Die Kosten für das Essen betrugen 140 Yuan pro Monat, und die Häftlinge erhielten normalerweise billiges Gemüse wie Bohnensprossen, Wintermelonen und Kohl. Es war offensichtlich, dass die 300 Yuan Lebenshaltungskosten pro Praktizierenden und Monat, die von den regionalen Büros 610 bezahlt wurden, nicht in voller Höhe für die Praktizierenden verwendet wurden.

Dabei zeigte sich auch, dass die Praktizierenden zwar zu Gefängnis verurteilt worden waren, aber technisch gesehen keine registrierten Gefangenen waren. Sie wurden vom lokalen Büro 610 dorthin geschickt, um „umerzogen“ zu werden. Dies schien der Grund zu sein, dass sie keine Arbeitsquote zu erfüllen hatten und nicht für ihre Arbeit bezahlt wurden.

Belästigung und Überwachung nach der Freilassung fortgesetzt

Bevor die Praktizierenden entlassen werden, informierte die 13. Abteilung ihr lokales Büro 610, das Parteikomitee der Gemeinde und das Verwaltungsbüro für die öffentliche Sicherheit, damit die Praktizierenden aus dem Gefängnis abgeholt wurden. Die Familien wurden jedoch nicht wie gesetzlich vorgeschrieben benachrichtigt.

Der Fortschritt bei der „Umerziehung“, das Verhalten und sogar die Einstellung ihrer Familien wurden in einem schriftlichen Dokument festgehalten und auf eine CD gebrannt, die bei der Übergabe des Praktizierenden an die örtlichen Behörden weitergegeben wurde, damit der „Umerziehungsprozess“ fortgesetzt werden konnte.

Bevor ein Praktizierender entlassen wurde, bereitete ein Wärter einen Brief vor und sagte dem Praktizierenden, er solle sich bei seinem örtlichen Einwohnermeldeamt melden, sobald er nach Hause gekommen sei. In Wirklichkeit informierte der Praktizierende so seine örtliche Polizeidienststelle über seine Freilassung, sodass sie ihn im Auge behalten konnte.

Praktizierende, die das Einwohnermeldeverfahren nicht durchliefen, konnten weiterhin ihren Personalausweis und die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Ihr Wohnsitzregistrierungsstatus wurde nie übertragen oder geändert im Gegensatz zu kriminellen Häftlingen, deren Aufenthaltsstatus ausgesetzt wurde, wenn sie ins Gefängnis kamen.

Es gab Fälle, in denen standhafte Praktizierende kurz nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis von Suzhou schwer krank wurden. Einige sind sogar verstorben. Es wird angenommen, dass ihnen vor der Entlassung unbekannte Medikamente in ihr Essen oder ihre Getränke gegeben wurden. Dies muss jedoch noch bestätigt werden.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

Chinesische Version

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