Wushu: Kampfkunst ist eine Herzenshaltung

Am 8. Juni fand in Dresden (D) die Vorentscheidung für die Teilnahme am internationalen Wettbewerb der Kampfkünste in New York statt. Mehr als zwanzig Teilnehmer qualifizierten sich für das Finale. Sie werden im September auf Kampfkünstler aus Taiwan und Nordamerika treffen.

Gruppenbild der teilnehmenden Kampfsportler in Dresden; vorne die Jury mit Herrn Prof. Li Youfu in der Mitte. Foto: R. Kleinert

Der Wettbewerb der traditionellen Kampfkünste wird von „New Tang Dynasty Television“ (NTD TV) organisiert, einem amerikanischen Fernsehsender, der Nachrichten und Programme sowohl auf Chinesisch als auch auf Englisch anbietet.

Die Vorrunden in Dresden hatten Mitglieder des Chinesisch-Deutschen Zentrums e.V. mitorganisiert. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die dreiköpfige Jury, mit dem Vorsitzenden Prof. Li Youfu, war für die Bewertung der Wettbewerbsanwärter aus den USA und Polen angereist.

Am Veranstaltungstag herrschte eine aufrichtige, wohlwollende und begeisterte Stimmung, sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den Mitgliedern der Jury. Das Wetter war schön und die Turnhalle der ideale Ort für die Präsentationen der Kampfkünste.

Auflistung der zugelassenen Kampfkunstarten:

Unarmed Hand Weapon Southern Fist
Praying Mantis, Shaolin,
Pao Quan (Hua,-Hong Quan und weitere)
Yuanyang Blades, Qian Kun Circular Blades, Xing Yi Sword, Xing Yi Broadsword and Xing Yi Spear (und weitere)Buddha Style, Crane Style, Wing Chun, Li Ga, Mok Ga (und weitere)

Die Jury bewertete folgende Punkte:

– der gezeigte Kampfkunststil muss rein und authentisch ausgeführt werden
– die Körperhaltung (Fuß- und Handbewegungen, Pose, Haltung)
– die Koordinierung der Bewegungen, Geist – Energie – Kraft Koordination
– Ausführung der Technik des Kampfsportes
– das Fließen der Bewegungen, die korrekte, natürliche Art der Atmung
– die Einheit der Bewegungen: Die innere Energie und die äußeren Haltungen
– die Konzentration des Geistes – die Kampfmoral des Künstlers
– die Geschwindigkeit, die Beweglichkeit und die Schnelligkeit der Bewegungsabläufe
– traditionelle Kampfsportkleidung, angemessene Etikette, formelles Grüßen

Die Jury gab jedem Kampfkünstler eine ausführliche Rückmeldung zu seiner Präsentation. Sie vermittelten den Teilnehmenden auch wertvolles Wissen und den Stellenwert der WuDe (武德), zu Deutsch „Kampfkunst- Tugend“ innerhalb der traditionellen Kampfkünste.

Die Teilnehmer meldeten ihrerseits an die Veranstalter zurück, dass der intensive Tag ihre Freude an der Kampfkunst und ihre Motivation, noch fleißiger zu üben, gefördert habe.

Wushu: ein künstlerischer Ausdruck des Lebens

Das Thema der Kampfkunst-Tugend war nicht allen gleichermaßen bekannt. Sie ist die Essenz der traditionellen chinesischen Kampfkünste, unabhängig vom gewählten Stil. Die innere Haltung ist maßgeblich am Fortschritt des Schülers in der Ausübung seiner Kampfkunst beteiligt.

Hauptjuror Prof. Li Youfu erklärte, dass ein Schüler einer Kampfkunstrichtung nicht nur darin bestrebt sein muss, die äußere Form und die Technik zu beherrschen, sondern sich auch seelisch und charakterlich zu entwickeln. Dies umfasst die Eigenverantwortung, den Mut, das Gute zu bewahren und das Böse zu bekämpfen. Ein tugendhafter Kampfkünstler wird sich für den Frieden einsetzen und versuchen, Konflikte ohne Kampfhandlungen zu lösen.

Quellen für diesen Bericht:
NTD Martial Arts Competition

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