Alte Kultivierungsgeschichten: Die Kultivierung des Sprechens

In der Zeit des Jiaye Tathagata gab es einen jungen Mönch, der gut singen konnte. Wegen dieser Fähigkeit sah er gewöhnlich auf andere Mönche herab, mit denen er zusammen Loblieder sang, um den Buddha zu preisen. Er glaubte, dass seine Stimme mit ihrem klaren, reichen und tiefen Klang, denen der anderen überlegen sei. Er verhielt sich anmaßend und zeigte fortwährend, dass er außergewöhnlich sei.

Ein alter Mönch mit einer heiseren Stimme konnte die Preisungen nicht so gut singen. Der junge Mönch machte sich stets lustig über ihn und sagte ihm, wie schrecklich seine Stimme sei. Er wusste natürlich nicht, dass der alte Mönch schon die Arhat-Ebene erreicht hatte.

Eines Tages fragte der alte Mönch den jungen Mönch: „Kennst Du mich?“

Der junge Mönch antwortete: „Ich kenne Dich schon lange. Du bist der alte Mönch mit der heiseren Stimme, der verursacht, dass die Menschen sich unbehaglich fühlen“.

Der alte Mönch erwiderte; „Wenn ich auch nicht gut singen kann, so habe ich mich doch schon aus der Knechtschaft von Leben und Tod befreit und habe in dieser Welt keine Sorgen mehr“.

Als er das hörte, ergriff den jungen Mönch Panik und er schämte sich. Er flehte den alten Mönch an, ihm zu verzeihen. Aber das Karma hatte sich schon eingenistet. In seinen nächsten 500 Wiedergeburten musste er wegen seiner beleidigenden Worte leiden.

Einmal taten sich 500 Kaufleute zusammen, um an einen fernen Ort zu kommen. Einer von ihnen brachte einen Hund als Wachhund in der Nacht mit. Unterwegs stahl der Hund ein Stück Fleisch, als sein Herr schlief. Als der Kaufmann erwachte und sah, was geschehen war, wurde er sehr ärgerlich und verprügelte den Hund. Er setzte seinen Hund aus, nachdem er ihm die Beine gebrochen hatte.
Als das Buddha Myna mit seinem Himmlischen Auge sah, kam er und brachte dem Hund Futter und Wasser und gab ihm das Buddha-Gebot preis. Als der Hund das Gebot gehört hatte, starb er sofort und wurde in einer Brahmanischen Familie in Shewei wiedergeboren.

Eines Tages, als Buddha Myna selbst um Essen bat, sah ihn ein Brahmane und fragte: „Ehrenwerter Mönch, du bist selbst hier ohne einen jungen Mönch?“

Buddha Myna sagte: „Du hast einen jungen Knaben, würdest du ihn mir als Jungmönch geben?“

Der Brahmane antwortete: „Der Junge ist erst sieben Jahre alt, ist er nicht noch ein bisschen zu jung?“

Buddha Myna meinte: „Er hat genau das richtige Alter.“

Weil Buddha Myna so gnädig gewesen war, dem Hund Futter und das Buddha-Gebot zu geben, wurde der Hund als junger Mönch wiedergeboren, um Buddha Myna zu dienen und ihn für seine Lebensrettung zu belohnen.

Der junge Mönch konnte das Buddha-Gebot schnell verstehen, das ihm von Buddha Myna preisgegeben worden war und erlangte deshalb schnell die Erhöhung seiner Ebene. Als er sich befreite, begriff er, dass die Leiden in seinen 500 Wiedergeburten wegen seiner schlechten Verhaltensweise gegenüber dem älteren Mönch geschehen waren.

Diese Geschichte zeigt uns: Selbst unter Mitschülern soll man nicht seine Stärken mit den Mängeln der anderen vergleichen. Der Grund ist, weil Du niemals imstande sein wirst, die Ebene anderer Kultvierender und ihr Verständnis des Buddha-Gebots durch die Menge ihrer Fähigkeiten als gewöhnliche Menschen zu ermessen.

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