Leserbrief: SARS in Taiwan / Vertuschung in China

Laut WHO weitet sich SARS in Taiwan am rasantesten aus. In Taipei, der Hauptstadt von Taiwan, ist in der U-Bahn Maskentragepflicht, ebenso gilt dies für die Taxifahrer, Lebensmittelhersteller und für die Leute im öffentlichen Bereich. In grösseren Gebäuden wird am Eingang Fieber gemessen. Reisende aus China, Singapur und Hongkong müssen am Flughafen 10 Tage in Quarantäne.

Die Menschen in Taipei gehen kaum noch aus, die sonst so beliebten Vergnügungsmeilen sind menschenleer und mittlerweilen fallen Leute ohne Masken mehr auf als Leute mit.

Auf den Strassen sind Desinfektionstrupps zu begegnen, die an neuralgischen Punkten, mit portablen Hochdruckpumpen Desinfektionsmittel versprühen. Drastische Bußen werden verhängt, wer die Auflagen der QuarantKarantaine verstösst. So musste eine Familie, weil die Mutter mit ihrem Kind für eine Stunde wegen einem akuten Schmerz zum Zahnarzt ging, umgerechnete 8000 Franken bezahlen, was einem halbjährlichen Einkommen entspricht.

Weitere Gründe für die „Nachbarschaftsliebe“ könnten sein, dass China von den eigenen Problemen mit SARS ablenken will. Offiziell heisst es, man habe alles unter Kontrolle. Das hiess es auch vor einigen Wochen, bis ein Arzt das Schweigen brach. Er meldete, dass es nun schon in seinem Krankenhaus mehr Todesfälle gegeben hatte, als damals die offiziellen Zahlen für ganz China verlauten liessen – heute hat dieser Arzt ein Redeverbot. Die WHO Kontrolleure beklagten sich, dass SARS-Patienten vor ihnen versteckt wurden und die Zahlen der Ansteckungen manipuliert wurden.
Offiziell gehen die Zahlen der Neuansteckungen zurück, jedoch ist fraglich ob man dem amtlichen China glauben darf, denn schliesslich zählt die Lüge in Chinas Regierung zum tagtäglichen Geschäft. Man denke an das Tiananmenmassaker; nach offiziellen Angaben gab es damals keine Toten; man denke an die Verleumdungskampagne gegen die friedlichen Leute von Falun Gong die in den staatlichen Medien geführt wird; an die Korruptionsskandale usw. – eben erst durch diese Lügen und Vertuschungspolitik konnte die SARS Katastrophe entstehen. Hätte man schon im November gehandelt, als Jiang Zemin seine Zukunftsvision für China predigte, hätte man sicherlich schlimmeres verhindern können.

Quellen aus China besagen, dass dieses Handeln nicht untypisch sei. Schon früher seien Gebiete, in denen Epidemien ausbrachen, abgeriegelt und die Leute sich selber überlassen worden – ganze Dörfer seien so ausradiert worden. Ähnliches hört man auch wieder heute im Zusammenhang mit SARS. Verschiedene Quellen, die unbestätigt sind und die wohl auch schwer zu bestätigen sind, sagen aus, dass die Chinesische Armee an verschiedenen Orten SARS-Patienten zusammen getrieben und diese lebendig verbrannt hätte.

(Name weggelassen) Taiwan 25.6.2003

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