Neue Zürcher Zeitung (CH): Pekings Mühe mit der Religion
Bischof Zen gehörte zu den ersten Theologen, die auf das Festland reisen und an den Priesterseminaren unterrichten durften. 1998, als die chinesischen Behörden ohne Angabe von Gründen ein Einreiseverbot gegen ihn verhängten, war damit Schluss. Die allgemeine Verdüsterung, die bald darauf folgte, verbindet sich mit zwei Ereignissen: der von der Parteipropaganda zum «Kampf um die Seele der Nation» hochstilisierten Verfolgung der unheimlich populären Heilsbewegung Falun Gong; und dem offenen Konflikt zwischen Peking und dem Papst im Herbst 2000…