Morde ohne Ende

Main Echo, 14.09.2001

Kreis Miltenberg. Familienangehörigen der Opfer und Augenzeugen zufolge wurden in China fünf Falun Gong praktizierende Frauen von Beamten ermordet. Sie starben in Polizeigewahrsam. Die genaueren Umstände sind unbekannt. Ihre Körper waren von unzähligen Foltermalen übersät. Falun Gong ist eine traditionelle chinesische Kultivierungspraktik mit uralten buddhistischen und daoistischen Inhalten, ähnlich dem Tai Chi oder Yoga und hat vielen Menschen eine bessere Gesundheit und innere Zufriedenheit gebracht. Seit Juli 1999 ist Falun Gong in China verboten.

Über 260 Falun Gong-Übende sind an den Folgen der Folter in Polizeigewahrsam gestorben. Über 50 000 Überlebende sind inhaftiert, und mehr als 10 000 sind meist ohne Prozess oder in Scheinprozessen zu langen Haftstrafen in so genannten Arbeitslagern interniert worden.
Dort werden sie geschlagen, gedemütigt, vergewaltig und gefoltert. Hunderte werden in psychiatrischen Anstalten mit Psychopharmaka zwangsbehandelt. Ungeachtet zahlreicher Appelle von Regierungen und Menschenrechtsorganisationen treibt das Regime von Jiang Zemin die Verfolgung unvermindert voran.

Einige Opfer wurden nur festgenommen, weil sich in ihrem Besitz Falun Gong-Materialien befanden oder sie Informationen über die Verfolgung weitergaben. Ihr Tod passt in die alarmierende Zunahme von Gewalt und Mord an Falun Gong-Praktizierenden nach der letzten Regierungsanweisung vom Mai.

Sie lautete, dass die Menschen »schwerer zu bestrafen« sind, die Informationen über Falun Gong oder die Verfolgung verbreiten. Die fünf ermordeten Opfer sind:

Chen Quilan aus Daqing, Provinz Heilogjiang. Nach Angaben von Familienangehörigen wurde Chen gegen Mitternacht des 14. August zu Tode gefoltert, nach fast zwei Monaten der Misshandlungen während ihrer Gefangenschaft in der Haftanstalt der Stadt Daqing.

Yang Rulyu aus Fuzhou, Provinz Fujian Yang, starb nach Folter und Misshandlungen am 22. Juli, nach drei Tagen in Polizeiverwahrung. Zeugenaussagen zufolge war in Yangs Oberkörper zum Zeitpunkt des Todes ein klaffendes Loch in der Größe einer Faust.

Zhang Fengyun aus Lanzhou, Provinz Gansu. Am 10. August wurde ihre Familie darüber informiert, dass Zhang in Polizeigewahrsam in der Xiguoyan- Haftanstalt in Lanzhou gestorben sei. Zhang ist an den Folgen der Verletzungen durch Zwangsernährung gestorben.

Zheng Xianmei aus Dalian, Provinz Liaoning. Es wird angenommen, dass Zheng am 13. August nach vier Tagen der Misshandlungen in Gefangenschaft starb. Zheng wurde am 9. August verhaftet, nachdem Hilfspolizisten des Sicherheitsbüros ihr Haus durchsucht und Falun Gong-Bücher gefunden hatten.

Wu Lianjie aus Baicheng, Provinz Jilin Wu. Sie starb unter ungeklärten Umständen am 19. oder 20. August in Gefangenschaft des Büros für öffentliche Sicherheit in Gongzhuling. Die Beamten versuchten ihren Tod als Selbstmord hinzustellen.

Am Samstag, 15. September, informiert der deutsche Falun Dafa Verein von 10 bis 16 Uhr am »Riesen« in der Miltenberger Hauptstraße über die brutale Verfolgung der Falun Gong-Anhänger.

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